Jahresabschluss 2016

Swisscom verbucht mehr Gewinn

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Der grösste Schweizer Telko Swisscom hat im zurückliegenden Jahr mehr verdient. Der Umsatz stagnierte jedoch auf Vorjahresniveau. Die italienische Tochter Fastweb konnte zulegen.

Urs Schaeppi, CEO Swisscom (Quelle: Swisscom)
Urs Schaeppi, CEO Swisscom (Quelle: Swisscom)

Swisscom hat die Zahlen für sein Geschäftsjahr 2016 vorgelegt. Darin weist der Telko einen deutlichen Gewinnanstieg aus. Gemäss einer Mitteilung stieg der Reingewinn im Jahresvergleich von rund 1,4 Milliarden auf 1,6 Milliarden Franken. Dies ist ein Plus von rund 18 Prozent. Laut Swisscom kam der Anstieg durch nicht näher genannte Sondereffekte zustande. Damit liegt der Gewinn aber noch unter dem Wert von 2014, als Swisscom 1,7 Milliarden Franken verdiente.

Der Umsatz stagnierte auf dem Niveau der Vorjahre. 11,6 Milliarden Franken setzte Swisscom 2016 um. Dies ist etwa so viel wie 2015 und 2014, wobei der Trend leicht nach unten zeigt.

9,7 Milliarden Franken erwirtschaftete Swisscom ohne die italienische Tochtergesellschaft Fastweb. Deren Umsatz stieg um 84 Millionen auf 1,95 Milliarden Franken. In der Schweiz sank der Umsatz um 1,1 Prozent. Als Gründe gibt Swisscom einen rückläufigen Umsatz mit Telekommunikationsdienstleistungen und sinkende Roaming-Einnahmen an.

Konzernleitung zufrieden

Swisscom-CEO Urs Schaeppi zeigte sich in der Mitteilung dennoch zufrieden mit dem Ergebnis: "Wir haben unser Versprechen eingelöst und die Prognose für 2016 erreicht. Es war ein hartes Rennen, der Preisdruck und sinkende Roaming-Preise haben uns sehr gefordert." In einem kurzen Video gibt der Swisscom-Chef einen Einblick:

Bündelangebote gefragt

Im Telko-Markt registrierte Swisscom einen Trend hin zu mehr TV- und Breitbandanschlüssen. Hingegen sinke das Interesse der Kunden an der Festnetztelefonie. Die Zahl der Anschlüsse verringerte sich um 262'000 auf 2,4 Millionen. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse stagnierte bei rund 6,6 Millionen. Dabei habe sich die Entwicklung hin zu Postpaid-Abos verstärkt, heisst es weiter.

2016 ist das mobil genutzte Datenvolumen erneut deutlich gestiegen. 78 Prozent mehr Datenverkehr registrierte der Telko im Vergleich zum Vorjahr. Der Datenverkehr im Ausland stieg um das 2,2-Fache. Dies liege jedoch auch an den in bestimmten Verträgen eingeschlossenen Roaming-Optionen begründet.

Bei den TV-Anschlüssen konnte Swisscom seinen Spitzenplatz in der Schweiz nach eigenen Angaben weiter ausbauen. Der Telko hält rund ein Drittel Marktanteil. Die Zahl der Nutzer von Swisscom TV stieg um 11 Prozent auf rund 1,5 Millionen. Laut Swisscom liegt der Zuwachs auch am gestiegenen Interesse der Kunden an Bündelangeboten. Dies sind Verträge, die TV, Internet, Festnetztelefonie oder Mobilfunk beinhalten. Die Zahl der Bündelverträge von Swisscom stieg im Jahresvergleich um rund 18 Prozent auf 1,67 Millionen.

Leichte Verluste im Business-Segment

Bei den Geschäftskunden setzte Swisscom 1,6 Prozent weniger um. Der Telko begründet dies mit dem starken Wettbewerb in diesem Segment. Am deutlichsten schrumpfte der Umsatz bei den Telekommunikationsdiensten mit minus 4,4 Prozent.

Im Lösungsgeschäft stiegen die Umsätze hingegen um 2,2 Prozent. Insbesondere Managed Network Services und grössere IT-Outsourcing-Projekte sorgten gemäss Swisscom für Wachstum. Mit einem Plus von 17 Prozent stieg die Nachfrage nach Managed Security Solutions besonders deutlich.

Anhaltend hohe Investitionen

Swisscom will auch weiter stark in den Ausbau seiner Infrastruktur investieren. Das Volumen der Investitionen soll bei rund 2,4 Milliarden Franken stabil bleiben. Die Surfgeschwindigkeiten im Mobilfunk und auch das Breitbandinternet sollen weiter ausgebaut werden.

Zudem gehe die Umstellung auf die IP-Telefonie planmässig voran. Rund zwei Drittel aller Kunden seien schon umgestellt. Bis Ende dieses Jahres sollen alle Kunden migriert sein, damit der Telko die Infrastruktur Anfang 2018 schrittweise abstellen kann.

Ausblick stabil

Für die Mitarbeiter von Swisscom war es kein gutes Jahr. In der Schweiz sank die Zahl der Beschäftigten von rund 19'000 auf 18'400. Bei der Tochter Fastweb stieg die Beschäftigtenzahl leicht von rund 2670 auf 2750 Vollzeitstellen.

Im laufenden Geschäftsjahr will Swisscom das Ergebnis von diesem Jahr halten. Sowohl Umsatz wie auch Gewinn sollen auf Vorjahresniveau verharren. "Für 2017 rechne ich mit anhaltend hohem Preisdruck. Trotzdem setzen wir unsere hohen Investitionen in unsere Infrastruktur fort", lässt sich Schaeppi weiter zitieren.

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