Harziger Wandel

Der Umsatz von IBM schrumpft zum 20. Mal in Folge

Uhr

IBM will sich vom klassischen IT- zum Cloud-Anbieter wandeln. Die neuesten Quartalszahlen zeigen, dass der Weg dahin steinig ist.

Ein Roboter, den IBM-Forscher vom IBM Research Lab in Rüschlikon nutzen (Quelle: Netzmedien).
Ein Roboter, den IBM-Forscher vom IBM Research Lab in Rüschlikon nutzen (Quelle: Netzmedien).

IBMs Umsatz ist laut Bloomberg im Quartalsvergleich zum 20. Mal in Folge gesunken. Im ersten Quartal 2017 lag er bei etwa 18,2 Milliarden US-Dollar. Das sind rund 3 Prozent weniger als letztes Jahr. Der Gewinn belief sich auf gerundete 1,8 Milliarden Dollar. Er sank im Vergleich zum Vorjahr um circa 13 Prozent.

Neuer Fokus, alte Probleme

Doch nicht alles ist schlecht. IBM definierte unter CEO Ginni Rometty neue Kernaktivitäten - die meisten davon wachsen. Analytics im Jahresvergleich um 6 Prozent, Cloud um 33 Prozent, Mobile um 20 Prozent und Security um 9 Prozent. Auch der Unternehmensbereich Cognitive Solutions wuchs im Jahresvergleich um rund 2,1 Prozent. Nur Social schrumpfte um mindestens 3 Prozent.

Tweet von IBM - mit den besser aussehenden währungsbereinigten Zahlen.

Die Zahlen von IBM sind aber mit Vorsicht zu geniessen. Wenn IBM etwa vom "strategic imperative" Cloud spricht, ist damit nicht die Unternehmenssparte für die Cloud gemeint. Das 33-prozentige Wachstum in der Cloud umfasst also nicht alle Cloud-Angebote. In der Zahl sind nur diejenigen enthalten, die IBM als strategisch erachtet. Denn der Bereich "Technology Services & Cloud Platforms" sank im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 2,5 Prozent.

Ein Blick auf die Zahlen lässt zudem vermuten, dass IBMs Wandel schneller gehen müsste: Mit dem neuen Fokus, den der Konzern vor über 3 Jahren beschloss, erzielt IBM erst rund 42 Prozent seines Gewinns. Der Rest fällt immer noch auf Unternehmensbereiche, die sich im Markt meist rückläufig entwickeln.

IBM erzielte also rund 58 Prozent seines Gewinns mit Tätigkeiten, die der Konzern nicht zu seinem Kerngeschäft zählt. Eine davon ist der Verkauf von Hardware und Betriebssystemen. Er schrumpfte im Jahresvergleich um rund 16,8 Prozent.

Der Unternehmensbereich Global Business Services, der das Consulting und Application Management beinhaltet, entwickelte sich ebenfalls rückwärts. Das Minus betrug etwa 3 Prozent. Der Umsatz mit der weniger bedeutsamen Sparte Global Financing sank im Jahresvergleich um rund 1,2 Prozent.

Webcode
DPF8_36896