Thema Ransomware

Security-Anbieter, Reseller und Infinigate beim Speed Dating

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von Coen Kaat

Schnell, schneller, Speed Dating. Infinigate hat in Oerlikon Reseller und Sicherheitsanbieter zusammengebracht. Die Reseller sollten möglichst rasch möglichst viel von den Anbietern lernen.

Im zürcherischen Oerlikon hat Distributor Infinigate diese Woche zu einem Anlass der etwas anderen Art geladen: zum Speed Dating. Dabei ging es allerdings nicht darum, den teilnehmenden Gästen möglichst rasch zum Liebesglück zu verhelfen, sondern sie möglichst rasch mit den richtigen Anbietern zu vernetzen.

Die Idee hinter dem Speed Dating ist simpel: "In kurzer Zeit können sich die Besucher über alle Sicherheitslösungen im Infinigate-Portfolio informieren", erklärte Ueli Schwegler, Produkt Marketing Manager beim Disti. Die Besucher verteilten sich in kleinen Gruppen auf die verschiedenen Hersteller. Nach fünf Minuten erklang ein Gong und die Gruppen wechselten.

27 Reseller, 7 Anbieter

Die fünf minütigen Sales-Pitches dienen der Übersicht. Im Nachbarraum konnten Interessierte anschliessend Detailfragen mit den technischen Experten besprechen. Sieben Hersteller waren vertreten: Barracuda, Cylance, Malwarebytes, McAfee, Sonicwall, Sophos und Trend Micro.

Insgesamt waren gemäss dem Veranstalter rund 50 Personen anwesend. 27 davon waren Besucher, die übrigen Vertreter von Infinigate und den Sicherheitsanbietern.

Dennis Eichkorn, Channel Account Manager bei Trend Micro, erklärt das Portfolio des Unternehmens (ganz rechts). (Quelle: Netzmedien)

Ransomware am Verhalten erkennen

Der ganze Anlass drehte sich um das Thema Ransomware. Also um Schadprogramme, die Rechner infizieren, die Dateien verschlüsseln und die Opfer anschliessend erpressen.

"Ransomware ist ja eigentlich nichts Neues", sagt Dennis Eichkorn, Channel Account Manager bei Trend Micro. "Die Erpresserprogramme haben sich aber massiv weiterentwickelt." Trend Micro, wie auch andere Anbieter, setzen daher auf Verhaltensanalysen, um Schadprogramme zu erkennen.

Zuvor war es üblich, verdächtige Programme mit einer Liste bekannte Malware zu vergleichen. Ist es auf der Liste, wird es blockiert. Neue Bedrohungen erkennt dieser signaturbasierte Ansatz jedoch nicht - bis sie der Liste hinzugefügt werden. Diese Einschränkung haben verhaltensbasierte Schutzmassnahmen nicht.

Die Lösungen von Trend Micro etwa erkennen, wenn ein Programm versucht, Dateien unerlaubt zu verschlüsseln. In dem Fall leitet die Sicherheitslösung sogleich ein Back-up ein, um den Nutzer vor Datenverlust zu schützen.

Beim Mitarbeiter ansetzen

Sophos setzte an einem anderen Punkt an: beim Mitarbeiter. In Oerlikon sprach Quentin Duval unter anderem über die Lösung Phish Threat. Duval ist Channel Development Manager bei Sophos Schweiz.

Phish Threat soll die Mitarbeiter für sogenannte Phishing-Attacken sensibilisieren. Derartige Attacken locken die Opfer auf eine kompromittierte Website mit einem infizierten Link. Über diesen laden die Opfer unwissentlich Ransomware oder andere Schadprogramme auf ihren Rechner herunter.

Phish Threat könne die Klickrate auf infizierte Links um 50 Prozent verringern.

Quentin Duval, Channel Development Manager bei Sophos Schweiz. (Quelle: Netzmedien)

Konzept stösst auf Anklang

Das Speed Dating-Konzept kam bei den Anbietern gut an. "Es gibt dem Anlass einen charmanten Charakter", sagte etwa Renata Rekic, Security Sales Specialist bei Barracuda. Das Unternehmen bietet vor allem Sicherheitslösungen im Gateway-Bereich an. Das heisst, die Produkte sollen der Malware alle möglichen Einfallsvektoren verschliessen.

Auch Michael Gramse von Malwarebytes gefiel der Ansatz. Gramse übernahm vor zwei Monaten die Funktion des Distribution Account Manager DACH beim US-amerikanischen Sicherheitsanbieter. Ihm gefiel es etwa, "in so kurzer Zeit, so vielen interessierten Menschen, so viel in so geballter Form zu erzählen", sagte Gramse.

Das Zeitlimit von 5 Minuten sei jedoch ein wenig gar knapp gewesen. In so kurzer Zeit habe man nicht immer die Möglichkeit, auf alles einzugehen, was die Teilnehmer wissen wollen. Zehn Minuten wären ihm lieber gewesen.

Michael Gramse, Distribution Account Manager DACH bei Malwarebytes. (Quelle: Netzmedien)

Akustik könnte besser sein

Der Meinung waren auch die teilnehmenden Partner, wie etwa Jürg Thüring und Marcel Weber von Swisspro Solutions. Positiv war etwa, dass gleich mehrere Anbieter an einem Ort versammelt waren.

"Die Erklärungen müssten aber doppelt so lang sein", sagte Weber. Thüring begrüsste daher, dass man in den Technical Sessions mehr ins Detail gehen konnte.

Für das nächste Speed Dating würde Weber zudem Trennwände vorschlagen. Denn die Akustik in dem Raum war nicht für derartige Anlässe gedacht. Beide wären beim nächsten Speed Dating – sollte es eins geben – wieder dabei.

Marcel Weber, Senior Key Account Manager, und Jürg Thüring, ICT-Consultant und Teamleader IT bei Swisspro Solutions. (Quelle: Netzmedien)

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