Nachgefragt bei COO Wan Biao

Huawei will die PC-Industrie aufwerten

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Huawei hat in Berlin gleich mehrere Laptops vorgestellt. In einem Interview erklärte Wan Biao, COO Consumer Business Group, warum das Unternehmen in den PC-Markt einsteigen will. Huawei werde einen Markt für seine Geräte schaffen.

Wan Biao, COO Consumer Business Group bei Huawei. (Quelle: Netzmedien)
Wan Biao, COO Consumer Business Group bei Huawei. (Quelle: Netzmedien)

Huawei will den PC-Markt mit seiner Innovationskraft aufleben lassen. Die Entwicklung der Technologie für Laptops sei sehr langsam, erklärt Wan Biao, COO Consumer Business Group bei Huawei. Das Unternehmen könne sie jedoch beschleunigen. Grundlage dafür sei die Erfahrung im Bereich der Smartphones. Dort habe Huawei immer mit den aktuellsten Innovationen zu tun gehabt.

Viele hätten gelacht, als Huawei am Mobile World Congress 2014 ankündigte, Samsung und Apple Konkurrenz machen zu wollen. Tatsächlich hat Huawei heute den drittgrössten Marktanteil am globalen Smartphone-Geschäft. Im Laptop-Geschäft könne Huawei mehr erreichen. Das Unternehmen erwarte ähnliche Veränderungen in diesem Markt wie im Mobile-Sektor.

Einen Markt schaffen

"Ich glaube, ein Markt kann geschaffen werden", antwortete Biao zuversichtlich auf die Frage, warum Huawei in den schrumpfenden PC-Markt einsteigen will. Das Ziel sei, die PC-Industrie aufzuwerten, sodass Konsumenten Interesse an deren Produkten erhalten.

Zudem seien der Handheld-Markt und der Laptop-Markt zurzeit getrennt. Huawei wolle das ändern und etwa mithilfe von künstlicher Intelligenz etwas Neues zur Industrie beisteuern. Das Unternehmen wolle eine gewisse Konvergenz zwischen Laptop und Smartphone erreichen.

Es gehe darum, Benutzern eine einheitliche Erfahrung zu bieten. Dazu diene vor allem auch die Software-Lösung, die Huawei mit den in Berlin gezeigten Laptops lanciert. Diese Lösung, Matebook Manager, kündigte CEO Consumer Business Richard Yu bereits an der Pressekonferenz an. Es handelt sich dabei um cloudbasierte Software, die es Benutzern ermöglichen soll, smarte Geräte untereinander zu verbinden. Dazu zählt Biao auch die neuen PCs von Huawei.

Huawei erwartet, dass Konsumenten in Zukunft Always-Online-Funktionen nicht nur wünschen, sondern verlangen, wie Biao fortfährt. Deswegen arbeite Huawei gleichzeitig an der Verbesserung von Wifi und an der Integration von 5G-Verbindungsmöglichkeiten. Diese Entwicklungen könnten Cloud-Dienste wie die des Matebook Manager begünstigen und deren Möglichkeiten erweitern.

Ein leistungsfähiges "Kunstwerk"

Auf die Frage, warum Konsumenten zu Huawei wechseln sollten, nannte Biao die Kombination von Mode und Kraft in den neuen Matebooks. Die Geräte seien nicht nur sehr leistungsfähig, sondern auch "wie ein Kunstwerk".

Zudem würden viele Macbook-Besitzer auf ihren Geräten Windows installieren. Dieses Betriebssystem laufe aber nicht gut auf Apples Hardware. Dieses Problem hätten die Matebooks nicht. Huawei rechne für das Matebook X mit einem Absatz von 1 Million Einheiten.

Das Matebook X mit Windows 10. (Quelle: Netzmedien)

Biao erwarte weitere Veränderungen der Art, wie smarte Geräte gebaut werden. Er mutmasste, dass Artificial und Virtual Reality Faktoren sein könnten. Auf jeden Fall würden nur Unternehmen mit Erfindergeist und grosser Anpassungsfähigkeit erfolgreich sein. Huawei sei zuversichtlich, dass das Unternehmen sich durchsetzen werde.

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