Nachgefragt

Wie VCK Logistics in den Schweizer Markt einsteigt

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von Coen Kaat

Der niederländische Anbieter von Logistikdienstleistungen VCK Logistics will in den nächsten fünf Jahren zum Marktführer in der Schweiz werden. Verdrängen will das Unternehmen dabei niemanden, wie Dirk Völker, Geschäftsführer von VCK Logistics SCS, der Redaktion erklärt. Stattdessen will der Logistikdienstleister anderen Unternehmen dabei helfen, nur das zu tun, was sie am besten können.

James Fahrni (l.), Manager Business Development & Sales, und Dirk Völker, Geschäftsführer von VCK Logistics SCS
James Fahrni (l.), Manager Business Development & Sales, und Dirk Völker, Geschäftsführer von VCK Logistics SCS

"In der Schweiz gibt es viele Unternehmen, die Produkte perfekt von A nach B liefern können", sagt Dirk Völker, Geschäftsführer von VCK Logistics SCS. Von der Konkurrenz eingeschüchtert, ist er aber nicht. "Wir kombinieren Transport und Zügeln in einer Dienstleistung – das macht uns anders." Das Unternehmen bietet seinen Kunden nach eigenen Angaben massgeschneiderte Logistikdienstleistungen in den Bereichen Bankenwesen, IT und Mobilfunk. So hebe es sich von den anderen Dienstleistern ab. Nun will das Unternehmen die Marktführung in der Schweiz übernehmen. Das sieht jedenfalls der Fünfjahresplan vor.

"Wir bieten unseren Kunden einen Mehrwert und wir liefern auch von C nach D", sagt Völker. Das Unternehmen übernimmt die gesamte Logistik zum Kunden – wie weit oder wie schwierig der Weg dorthin ist, spiele keine Rolle. "Egal, ob der Kunde für seine Lieferung einen Treppensteiger oder einen Helikopter benötigt", ergänzt James Fahrni, Manager Business Development & Sales bei VCK Logistics SCS. "Was der Kunde braucht, organisieren wir für ihn."

"Wir wollen niemanden verdrängen"

Unter dem Slogan "Simplifying logistics" übernimmt das Unternehmen neben der Last-Mile-Logistik auch die Ein- und Auslagerung von Waren sowie zahlreiche weitere Dienstleistungen. Dazu zählen etwa Inventarisierungsservices, kundenspezifische Assembly-Center sowie technische Serviceflächen, klassische Add-on-Services oder auch Schulungen. "Wir betreiben eine andere Art Logistik, die nicht mit der anderer Dienstleister vergleichbar ist", sagt der Geschäftsführer.

Entsprechend will er auf dem Weg zur Marktführung auch niemanden auf die Füsse treten. "Wir sind nicht darauf aus, die Anderen zu verdrängen", sagt Völker. Stattdessen suche er Partnerschaften. "Wieso soll ein Distributor riesige Lagerflächen bezahlen, wenn ich ihm die Lagerung abnehmen kann?", fragt er. Übernehme VCK Logistics SCS die Lagerung, würden beide profitieren. Der Distributor etwa könne seine Fixkosten minimieren und durch variable Kosten ersetzen. Ohne an Leistung einzubüssen. "Jeder soll das machen, was er am besten kann – das ist mein Motto", sagt Völker.

VCK sucht inländische Mitarbeiter

"Wir wollen in der Schweiz als Partner akzeptiert werden", sagt er. Zu diesem Zweck will er hierzulande auch nicht als Fremdkörper auftreten. "Ich kann nicht davon ausgehen, dass die Schweiz sich mir anpasst", sagt Völker. "Ich muss mich der Schweiz anpassen, etwa in der Art, wie ich spreche oder handle." VCK Logistics SCS bringe daher zwar das Know-how in die Schweiz, aber laut Völker suche das Unternehmen die Mitarbeiter hier, um das Wissen zu transferieren.

Aktuell beschäftigt VCK Logistics SCS rund 25 Mitarbeiter. Der Schweizer Hauptsitz lag zunächst in Bern, bevor das Unternehmen Ende 2015 nach Büron, Luzern zog. Die neuen Räumlichkeiten, eine ehemalige Bettenfabrik, bieten dem Logistiker nun eine Lagerfläche von 7000 Quadratmetern. Weltweit unterhält die 1915 gegründete VCK-Gruppe, zu der auch VCK Logistics SCS gehört, eine Lagerfläche von 225 000 Quadratmetern und beschäftigt rund 670 Mitarbeiter.

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