Printing-as-a-Service, UCC, Digitalisierung

Ricoh forciert Servicegeschäft

Uhr

Ricoh Schweiz hat an seinem Hauptsitz in Wallisellen seine Geschäftsstrategie präsentiert. Der Imaging-Spezialist setzt auf Services, wie Printing-as-a-Service. Hier sieht sich das Unternehmen als Pionier.

Daniel Tschudi, Managing Director, Ricoh Schweiz. Quelle: Netzmedien
Daniel Tschudi, Managing Director, Ricoh Schweiz. Quelle: Netzmedien

Der Imaging-Spezialist Ricoh Schweiz hat in Wallisellen seine Strategie vorgestellt und Zahlen zur Geschäftsentwicklung präsentiert. Aber nur einige. Genaue Umsatzzahlen durfte Managing Director Daniel Tschudi keine nennen. Dafür die Wachstumsraten. Dies übernahm Rolf Kälin, Marketing Director, Ricoh Schweiz.

Im Jahresverlauf baute der Hersteller seinen Marktanteil im Bereich Multifunktionsdrucker von 21,5 auf 25 Prozent aus. Gemäss den von Kälin präsentierten Zahlen dominiert das Unternehmen den Schweizer MFP-Markt.

Ricoh gibt Gas im Imaging-Geschäft, wie Rolf Kälin aufzeigte, Marketing Director bei Ricoh Schweiz. Quelle: Netzmedien

Im Geschäft mit Druckern ohne Zusatzfunktionen liegt Ricoh auf dem dritten Rang. Dafür konnte Ricoh Schweiz seinen Anteil in dem Bereich mehr als verdoppeln, von 5,2 auf 11,1 Prozent. Ricoh will in den kommenden Monaten neun Drucker für Büroumgebungen lancieren. Darunter einen Multifunktionsdrucker für das A3-Format, vier für das A4-Format und vier Druckermodelle ohne Zusatzfunktionen.

"Wir wollen das Druckergeschäft virtualisieren"

Ricoh verkauft rund 90 Prozent seiner Drucker mit Servicepaketen. Der Umsatz in diesem Geschäft kletterte während des vergangenen Jahres um 12 Prozent.

Überhaupt sind Services ein grosses Geschäft für Ricoh Schweiz. 47 Prozent des Umsatzes verdient das Unternehmen mit Dienstleistungen wie Managed Print Services und Printing-as-a-Service. Darunter versteht Managing Director Tschudi einen umfassenden Printing-Service, der über das übliche MPS- und MDS-Geschäft hinaus geht. Drucker sollen gewissermassen virtualisiert werden.

Kunden schliessen hierfür mit Ricoh einen Vertrag über mehrere Jahre. Während dieser Zeit kümmert sich Ricoh um die Druckerflotte, inklusive Services wie den Betrieb des Print-Servers, das Dokumentenmanagement, und was der Kunde noch braucht. Interessant daran ist, dass Kunden in der Vertragslaufzeit auch Drucker hoch- und runterskalieren können. Benötigt ein Unternehmen etwa nach einer Firmenübernahme weniger Drucker oder neue Modelle, genüge ein Anruf, erklärte Tschudi.

"Wir sind Pionier im Bereich Printing-as-a-Service"

Tschudi verglich das Geschäftsmodell mit dem des Triebwerkherstellers Rolls Royce. Dieser verkaufe nicht mehr Triebwerke sondern verrechne Betriebsstunden. "Die verkaufen quasi heisse Luft", sagte Tschudi scherzend, verdeutlichte aber, wohin Ricoh Schweiz steuert. Der Kunde soll künftig nur für die Ausdrucke bezahlen, um den Rest kümmert sich Ricoh. Bereits 20 Prozent seines Servicegeschäfts bestreitet der Hersteller mit Printing-as-a-Service.

Tschudi sieht sein Unternehmen als Pionier. "Es gibt nicht viele am Markt, welche diese Dienstleisung anbieten können", sagte Tschudi. Migros, Siemens und Axa sind einige Referenzkunden. Und erst der Anfang. Ricoh Schweiz will den Rundum-Service auf KMU-Kunden ausweiten. In einem ersten Schritt auf Firmen mit 250 bis 900 Mitarbeitern. Dies seien zirka 1600 Unternehmen. Top-SMB-Kunden, nannte Tschudi das Segement. "Wir sind überzeugt, dass wir mit Printing-as-a-Service auf dem richtigen Weg sind", betonte Tschudi.

Ricohs 3-Jahres-Plan

Printing-as-a-Service ist Teil des neuen 3-Jahres-Plan, den Ricohs Top-Management jüngst verabschiedete. Zu den weiteren Stossrichtungen zählen Digitalisierungsservices. So will Ricoh die Geschäftsabläufe und die internen Prozesse von Kunden digital abbilden. Das sei auch deshalb nötig, da künftig die Generationen der sogenannten Digital Natives die Mehrheit der Belegschaft bilden würden, erklärte Tschudis Mitarbeiter Reto Sube-Neumann, Teamleader Solution Consulting.

Sube-Neumann demonstrierte, wie ein Prozess für die Digital Natives und die älteren Generationen, die Digital Immigrants, aussehen kann. Bei einem Versicherungsfall kann ein Kunde einen Vorfall auf einem Papierformular ausfüllen und per Post an den Versicherer senden. Dort wird das Dokument eingescannt und zusätzlich anhand eines auf dem Dokument befindlichen QR-Codes direkt in einen Ordner im File-System des Versicherers abgelegt.

Reto Sube-Neumann demonstrierte die Fähigkeiten von Ricohs Digital-Lösungen. Selbst Druckaufträge können Anwender über die interaktiven Whiteboards auslösen. Quelle: Netzmedien

Der andere Weg führt über die Eingabe des Vorfalls in ein Onlineformular, etwa auf einem Tablet. Sube-Neumann konnte das Formular vor dem E-Mail-Versand auch gleich auf seinem Tablet unterschreiben. Bei dem fiktiven Versicherer erschien dann das Dokument digital im A4-Format. Mit den verschiedenen Möglichkeiten will Ricoh die Ansprüche der Digtal Immigrants und Digital Natives kombinieren, erklärte Sube-Neumann.

UCC für KMUs

Auch Collabortation-Lösungen wie interaktive Whiteboards und UCC-Systeme forciert Ricoh. Der Hersteller positioniert die Lösungen preislich und von der Bedienbarkeit her gezielt im KMU-Segment.

Anstatt ein geschlossenes System aufzubauen, setzt Ricoh auf die Integration in bestehende Lösungen von Drittbanbietern wie etwa Microsoft mit Skype for Business. Unsere Lösungen sollen möglichst einfach und möglichst offen sein, ergänzte Tschudi.

Webcode
DPF8_45314