Podium

Andreas Kleeb von Red-IT spricht über die Zukunft von Business-Software

Uhr
von Coen Kaat

Mit der Cloud wird alles anders. Statt auf Disks oder auf der Hardware vorinstalliert, können Nutzer Business-Software auch direkt via Internet vom Hersteller beziehen. Wie sich das auf den Channel auswirkt, erklärt Andreas Kleeb, Hauptaktionär und Präsident des Verwaltungsrats von Red-IT.

Andreas Kleeb, Hauptaktionär und Präsident des Verwaltungsrats von Red-IT. (Source: zVg)
Andreas Kleeb, Hauptaktionär und Präsident des Verwaltungsrats von Red-IT. (Source: zVg)

Wie verdient der Channel im Cloud-Zeitalter mit Business-Software in Zukunft überhaupt noch Geld?

Andreas Kleeb: Red-IT ist seit Jahren einer der grössten Schweizer Micro­soft Partner rund um das Thema Unternehmenssoftware. Unsere Business-­Software wurde auf der Basis von Microsoft Dynamics NAV entwickelt und im Laufe der Jahre zur branchenfokussierten Lösung erweitert. Die konsequente Ausrichtung auf Branchen sowie die Standardisierung der Projektmethodik erlauben uns und unseren Kunden die planmässige sowie finan­ziell interessante Projektrealisierung im vorgegebenen Rahmen.

Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für Hersteller, Distributoren, Integratoren?

Unsere Tätigkeit im Bereich Business-Software liegt bei der Prozessberatung bei den Kunden. Mit dem Trend zu Cloud-Lösungen gewinnen Beratungsdienstleistungen noch mehr an Bedeutung. Für Kunden zugeschnittene Zusatzlösungen wie beispielsweise CRM, elektronischer Belegaustausch, Kreditorenscanning, Archiv- und Workflowlösungen, Reporting, Konsolidierung erlauben den Kunden weitere Optimierung und Automa­tisierung.

Wie muss sich die Marktbearbeitung des Channels anpassen, um den Veränderungen Rechnung zu tragen?

Weltweite Cloud-Angebote können über das Internet gefunden werden. Portale gewinnen mehr Visibilität, Social Media sind heute ein festes Element in der Kundengewinnung und -Betreuung. Für eine erfolgreiche Projektakquisition, -analyse und -umsetzung bleibt jedoch der Kontakt von Mensch zu Mensch auch in Zukunft unersetzlich.

Was bedeutet das für das Geschäft mit Softwarelizenzierung?

Das Geschäft mit der klassischen Softwarelizenzierung hat sich bislang noch nicht fundamental verändert. Wir gehen aber davon aus, dass Kaufmodelle in naher Zukunft durch Mietmodelle und Cloud-Services ­ersetzt werden.

In welchen Bereichen erkennen Sie das stärkste Wachstum?

Studien im Business-Software-Markt zeigen, dass sich Umgang und Erwartungshaltung der Anwender im Hinblick auf Business-Software deutlich verändert haben. An der Spitze der Trends rangieren Themen wie Daten-, Informationssicherheit, Usability, Softwareergonomie, die Einhaltung und Unterstützung rechtlicher Vorgaben, der Mobile-ERP-Einsatz und das Management der zunehmenden Vernetzung von ERP-­Software über Schnittstellen innerhalb der Unternehmen sowie entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Lieferanten bis zum Endkunden. Mit diesen Ansätzen geht letztlich die vollständige digitale Vernetzung von Produkten, Betriebsmitteln, Mitarbeitern und Organisationen einher.

Webcode
DPF8_55433