IT Security Day 2017

Pit Stop bei Infinigate

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Infinigate hat zur 14. Ausgabe des IT Security Day nach Rüschlikon geladen. Der Rotkreuzer Distributor bot Resellern die Gelegenheit, mit Herstellern auf Tuchfühlung zu gehen.

Wenn der Sommer sich dem Ende neigt, ist es wieder soweit. Dann lädt der Value Added Distributor (VAD) Infinigate zum IT Security Day.

Der Anlass ging dieses Jahr zum 14. Mal über die Bühne. Rund 250 Reseller besuchten ihn. Den "grössten auf das Thema Sicherheit fokussierte Channel-Event der Schweiz", wie Matthias Brunner, Managing Director von Infinigate, während seiner Ansprache sagte.

Der diesjährige IT Security Day stand unter dem Motto: "Speed up your Security Business." Diesem Leitsatz entsprechend schmückten die Veranstalter den Schauplatz des Events, nämlich das Gottlieb Duttweiler Institut (GDI) in Rüschlikon. Statt Kaffee in der Lobby gab es "Pit Stops in der Boxengasse". Zum Essen gab es Spezialitäten aus den Regionen bekannter Rennstrecken. Und die Gäste konnten nebenbei um die Wette fahren. Im Formel-1-Rennsimulator oder beim Spielen von Mario Kart auf einer Nintendo Switch.

Infinigate blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück

Der Geschäftsgang von Infinigate habe sich sehr gut entwickelt, erklärte Brunner, als er die Gäste begrüsste. Der Rotkreuzer Disti sei im vergangenen Jahr um 20 Prozent gewachsen. Das Erfolgsrezept brachte der Managing Director mit den Worten "Value Add" auf den Punkt: "Wir leben davon, unseren Partnern einen Mehrwert zu bieten."

Matthias Brunner, Managing Director von Infinigate, begrüsste die Besucher. (Source: Netzmedien)

Als Beispiel für "Value Add" nannte Brunner die Workshops, die der Disti regelmässig anbietet. "Wir greifen Themen auf und bringen Licht ins Dunkel", sagte er. Webinare und Sales Trainings ergänzen die Services, mit denen der VAD seinen Partnern unter die Arme greift.

Das Team von Infinigate. (Source: Netzmedien)

Neue Geschäftsbereiche gegründet, neue Hersteller gelistet

Das Unternehmen gründete drei neue Geschäftsbereiche: Protection, Security und Technology. Ziel dieses Schrittes sei es, Innendienst und Produktmarketing zu bündeln sowie Informationswege zu verkürzen. Auf diese Weise will der Disti die Anfragen seiner Partner schneller beantworten können.

"Infinigate ist kein Gemischtwarenladen", sagte Brunner. Das Unternehmen biete ein kompaktes Sortiment an ausgewählten Produkten. Die Auswahl solle überschaubar bleiben. Neu hinzu kamen die Sicherheitslösungen der Hersteller Censornet, Forcepoint, Cylance, Securonix und Brocade.

Sicherheit ist ein Organisationsproblem

Den Vortrag von Mark Semmler erwarteten die Zuhörer mit Spannung. Der ehemalige Hacker gilt heute als Experte auf dem Gebiet der Informationssicherheit. Das Programm sah vor, dass Semmler unter dem Titel "Hacking von Internet of Things und Industrie 4.0 - live demonstriert" referiert. Doch der Redner nutzte die Bühne, um zu improvisieren.

"Verkaufen sie keine Firewalls", sagte Semmler und ergänzte: "Verleasen sie die Dinger!" Reseller sollten sich zudem nicht damit begnügen, Produkte zu verkaufen. "Denn mit der Technik allein kommen sie keinen Meter weit", sagte der Sicherheitsexperte. Bei einer Firewall etwa sei nicht die Hardware ausschlaggebend, sondern ihre Konfiguration. Reseller müssten ihre Kunden beraten, mit ihnen gemeinsam das Mass an notwendigem Schutz bestimmen und die Regeln für Sicherheitsmassnahmen kontinuierlich verbessern. Doch in erster Linie sollten sich Reseller grundlegende Gedanken über Sicherheit machen, wie Semmler mahnte.

Mark Semmler war früher Hacker. Heute berät er Unternehmen in Fragen rund um IT-Sicherheit. (Source: Netzmedien)

"Beschäftigen sie sich mit Informationsmanagementsystemen", riet Semmler seinen Zuhörern. Denn beim Thema Sicherheit gehe es vorrangig darum, Organisationsprobleme zu beheben. "Sorgen sie dafür, dass Fachleute die Produkte, die sie ihren Kunden verkaufen, regelmässig testen", fuhr der Sicherheitsexperte fort. Bei der Datensicherung werde dies allzu oft vernachlässigt. "Nur wenn sie Risiken frühzeitig erkennen, haben sie vielleicht eine Chance, ihre Kunden auf das bevorstehende Chaos vorzubereiten", sagte Semmler mit einem schelmischen Lächeln.

14 Hersteller zeigen ihr Sortiment

Im Anschluss an die Keynote stellten Partner von Infinigate ihre Produkte vor. In insgesamt 28 Sessions konnten sich die Teilnehmer mit den Angeboten von 14 Herstellern vertraut machen. Folgende Unternehmen luden zu Präsentationen und Live-Demos ein: Sophos, SonicWall, HPE/Aruba, Trend Micro, Barracuda, Forcepoint, McAfee, Brocade/Ruckus, Malwarebytes, Aerohive, CensorNet, Securonix, HID und Gemalto.

14 Hersteller zeigten ihr Sortiment. (Source: Netzmedien)

Reseller müssen sich anschnallen

Auch Infinigate veranstaltete zwei Sessions. Der VAD lud Reto Fanger dazu ein, über die Auswirkungen der EU-Datenschutzverordnung (EU-DSGVO) zu sprechen. Fanger ist Rechtsanwalt und Datenschutzbeauftragter des Kantons Luzern. Über 120 Teilnehmer drängten in die Bibliothek des GDI, um sich den Vortrag anzuhören.

"Reseller müssen sich anschnallen", sagte Fanger. Die EU-DSGVO tangiere sehr viele Schweizer Unternehmen der ICT-Branche. Sie müssten die verschärften Anforderungen bis zum Inkrafttreten der Verordnung am 25. Mai 2018 erfüllen. Andernfalls riskieren sie hohe Geldbussen von rund 5 Prozent ihres weltweit erzielten Jahresumsatzes, wie Fanger erklärte.

Im Herbst veranstaltet Infinigate zwei Informationsveranstaltungen rund um das Thema EU-DSGVO. Sie finden am 14. September und am 14. November in Rotkreuz statt. Im Rahmen dieser Workshops will der Disti auch Technologien vorstellen, mit deren Hilfe Reseller die Verordnungen einhalten können.

Apéro in der Boxengasse

Der Distributor liess den Anlass mit einem Apéro in der Boxengasse ausklingen. Die Zuger Band Next Train Home untermalte den Abend musikalisch. Zum Abschluss führte der Künstler Christian Ziegler eine Feuershow vor.

Zum Essen gab es Spezialitäten aus den Regionen bekannter Rennstrecken. (Source: Netzmedien)

Matthias Brunner zog eine positive Bilanz. Der Event wächst von Jahr zu Jahr, wie er im persönlichen Gespräch sagte. "Als wir 2002 unseren Fokus auf Security richteten, wussten wir noch nicht, wie gross das Thema wird", merkte er an.

Nachdem der VAD im vergangenen Jahr seinen 20-jährigen Geburtstag feierte, dürfte im kommenden Jahr ein weiteres Jubiläum auf dem Plan stehen. Dann geht der IT Security Day in die 15. Runde. "Das schöne Wetter haben wir - wie jedes Jahr - bereits vorbestellt", sagte Brunner mit einem Augenzwinkern.

Im Formel-1-Rennsimulator konnten die Besucher um die Wette fahren. (Source: Netzmedien)

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