Rackspace-Report

Fehlendes Cloud-Fachwissen nagt an den Umsätzen

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Laut einer Umfrage von Rackspace und der London School of Economics and Political Science verlieren Unternehmen Geld, weil es ihnen an Fachwissen über Cloud-Dienste mangelt. Spezialisten anzuwerben ist schwer. Auch weil diese mehr als nur einen guten Lohn wünschen.

Der Himmel im Cloud-Geschäft ist nicht wolkenfrei. (Source: Ilja Mašík / Fotolia.com)
Der Himmel im Cloud-Geschäft ist nicht wolkenfrei. (Source: Ilja Mašík / Fotolia.com)

258 Millionen US-Dollar Umsatz entgehen grossen Unternehmen jedes Jahr, weil es ihnen an Fachwissen über Cloud-Technologie mangelt. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Cloud-Anbieters Rackspace und der London School of Economics and Political Science (LSE). Sie befragten weltweit je 950 IT-Entscheider und IT-Profis in Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, wie Rackspace in einer Mitteilung schreibt.

Rares Cloud-Personal

Rackspace wirft auch ein Licht auf die Schweiz. Gemäss Umfrage sehen 82 Prozent der hiesigen IT-Entscheider fehlende Cloud-Expertise als Grund für Umsatzverluste.

Damit decken sich die Umfrageergebnisse in der Schweiz mit jenen im Ausland, wie Rackspace schreibt. Fast die Hälfte aller befragten IT-Entscheider erhofft sich von der Cloud Effizienzgewinne. 56 Prozent möchten die Cloud-Nutzung ihrer Unternehmen zudem weiter ausbauen.

Das Potenzial von Managed Services zu nutzen, bleibe allerdings eine Herausforderung. 44 Prozent der IT-Profis fänden, sie müssten zuviel Zeit für das Management von Cloud-Prozessen aufwenden.

Schwierig sei vor allem die Suche nach Cloud-Fachkräften. Die Hälfte aller IT-Entscheider hätte Mühe, solche Leute zu finden. Zudem gaben 79 Prozent an, sie müssten stärker in Spezialisten investieren, um die Anforderungen von Cloud Computing zu erfüllen. Wissen über die Entwicklung von nativen Cloud-Apps sei besonders rar, gefolgt von Projektmanagement für Migrationen und Cloud Security.

Cloud-Spezialisten wollen mehr als ein attraktives Salär

Über die Gründe für die schwierige Suche nach Fachkräften gehen die Meinungen der IT-Entscheider auseinander. 28 Prozent sehen laut Analyse das Problem darin, dass die Unternehmen nicht genügend Training oder Karrieremöglichkeiten bieten könnten. 22 Prozent sehen den branchenweiten Wettbewerb als Ursache.

Auch seien die angeboteten Positionen oft nicht attraktiv genug. IT-Profis erwarten von einer neuen Stelle neben einem angemessenen Gehalt auch Karrieremöglichkeiten und die Mitarbeit an interessanten Projekten. Der Lohn sei für die Anwerbung von IT-Fachkräften wichtig, aber eben auch nicht alles, schreibt Rackspace.

Will Venters, Assistant Professor für Information Systems an der LSE, sieht Cloud-Dienste als Fluch und Segen zugleich. "Einfach gesagt, ist die Cloud-Technologie ein Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden", schreibt er in der Mitteilung und fügt an: "Da die Technologie in grossen Unternehmen inzwischen allgegenwärtig ist – und ihnen bei der Zurückgewinnung der Kontrolle ihrer wuchernden IT-Systeme half –, hat sie auch viele Entwicklungs- und Innovationsmöglichkeiten eröffnet. Um diese Chancen jedoch vollständig zu nutzen, müssen Unternehmen nicht nur die richtige Expertise, sondern auch eine Entwicklungsstrategie für ihre Cloud-Skills besitzen."

Für die Studie führten Rackspace und die LSE-Forscher mit dem Marktforschungsinstitut Vanson Bourne nach eigener Angabe von April bis Mai 2017 gesamthaft 1900 Interviews durch – 100 davon in der Schweiz. Als Sponsor war Intel beteiligt.

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