Bericht zum Arbeitsmarkt vorgestellt

Bundesrat hat keine Angst vor der Digitalisierung

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Der Bundesrat hat einen ausführlichen Bericht zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Schweizer Arbeitsmarkt vorgelegt. Das Fazit: Die Schweiz ist gut aufgestellt. Es gibt aber auch Verbesserungsbedarf.

Drei Eidgenossen im Bundeshaus. (Source: Peter Mosimann / Bund)
Drei Eidgenossen im Bundeshaus. (Source: Peter Mosimann / Bund)

In seiner Sitzung am 8. November hat der Bundesrat den Bericht "Auswirkungen der Digitalisierung auf Beschäftigung und Arbeitsbedingungen – Chancen und Risiken" verabschiedet. Das 120 Seiten umfassende Dokument setzt sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Schweizer Arbeitsmart auseinander.

Arbeitsmarkt gut aufgestellt

Der Bericht zieht eine positive Bilanz der bisherigen Auswirkungen der Digitalisierung. In den vergangen 20 Jahren wurden etwa 860'000 neue Stellen geschaffen. Dabei zeichne sich der Schweizer Arbeitsmarkt durch einen hohe Arbeitsmarktbeteiligung, eine tiefe Erwerbsquote und eine gute Jobqualität aus, wie es in einer Mitteilung heisst.

Befürchtungen wie eine Erosion der Einkommen und steigende Ungleichheit seien nicht eingetreten. Zudem seinen die Arbeitnehmer durch stetige Weitequalifikationen gut für die Zukunft aufgestellt. Der Bericht rechnet daher mit weiter steigenden Beschäftigungsmöglichkeiten und neuen Jobs durch die Digitalisierung.

Vier Massnahmen beschlossen

Im Bericht nennen die Studienautoren aber auch zwei Handlungsfelder. Zunächst soll die Bildung noch stärker auf die digitale Wirtschaft und digitale Kompetenzen ausgerichtet werden. Zudem müsse der Arbeitsmarkt flexibilisiert werden, um den Anforderungen der Digitalisierung gerecht werden zu können. Dies jedoch unter Berücksichtigung sozialer Risiken.

Um dies zu erreichen, beschloss der Bundesrat mehrere Massnahmen:

  • Weiterentwicklung Sozialversicherungsrecht: Hier soll geprüft werden, "inwiefern die heutigen sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen neue Arbeitsmodelle zulassen". Bis Ende 2019 sollen daher mehrere Ministerien eruieren, wo es eine Notwendigkeit zur Flexibilisierung bei der Sozialversicherung gibt.

  • Weiterentwicklung der Bildung: Der Bundesrat beschloss unter diesem Punkt einen "Förderschwerpunkt des WBF (Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung) für die Stärkung von Grundkompetenzen am Arbeitsplatz". Unter dem Motto lebenslanges Lernen sollen hier digitale Kompetenzen vermittelt werden.

  • Bestehende Datenlücken: Der Bundesrat will Datenlücken schliessen, um die Auswirkungen der Digitalisierung besser abschätzen zu können. Er beauftrage daher das Bundesamt für Statistik und das Seco, ein "Zusatzmodul neue Arbeitsformen" in die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung SAKE aufzunehmen. Zudem soll eine Teilnahme an der "OECD-Erhebung über die Kompetenzen von Erwachsenen ab 2020" geprüft werden.

  • Monitoring: Das Bundesamt für Sozialversicherung und das Seco sollen gemeinsam die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt beobachten. Bis Ende 2021 sollen sie dem Bundesrat einen Bericht vorlegen. Einen solchen Bericht verlangt der Bundesrat alle fünf Jahre.

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