Bare-Metal-Server auf AWS

AWS lanciert EC2-Instanzen, die nicht virtualisiert sind

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Die ganze AWS-Cloud ist virtualisiert, richtig? Falsch. Amazon hat in Las Vegas neue EC2-Instanzen angekündigt, die bewusst auf eine Virtualisierung verzichten. Das Unternehmen lancierte zudem Optionen für grosse Datenmengen und schnellen Speicher.

Amazons Re:Invent-Konferenz in Las Vegas (Screenshot von reinvent.awsevents.com)
Amazons Re:Invent-Konferenz in Las Vegas (Screenshot von reinvent.awsevents.com)

AWS hat in Las Vegas neue Optionen für seine Cloud angekündigt. Es gibt nun eine Gruppe von EC2-Instanzen, die für grosse Datenmengen und schnellen Speicher optimiert sind. Das Unternehmen der Amazon-Gruppe nennt diese H1 und I3.

Die neuen Angebote haben folgende Spezifikationen:

Quelle: Screenshot von aws.amazon.com

Quelle: Screenshot von aws.amazon.com

H1-Instanzen eignen sich laut Amazon für verteilte Dateisysteme wie HDFS und MapR-FS und für Daten-Streaming-Plattformen wie Apache Kafka. I3-Instanzen sind für NoSQL-Datenbanken wie Cassandra, MongoDB und Redis und für In-Memory-Datenbanken wie Aerospike optimiert. Sie sollen zudem für Data Warehousing, Elasticsearch und Analytics-Workloads nutzbar sein.

I3-Instanzen nutzen Bare-Metal-Server: Betriebssystem und Anwendungen laufen direkt auf Hardware, die nicht mit anderen AWS-Kunden geteilt wird. Die Kunden haben trotzdem Zugriff auf Funktionen der AWS-Cloud. Sie können etwa Elastic Load Balancing, Auto Scaling, Amazon Cloudwatch und Auto Recovery nutzen.

I3-Instanzen eignen sich für Workloads, die einen speziellen Hypervisor brauchen oder nicht in einer virtuellen Umgebung laufen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn das Lizenzmodell keine Virtualisierung vorsieht. Einige Applikationen nutzen zudem Low-Level-Hardware-Funktionen wie Performance Counters oder Intel VT, die nicht alle Hypervisoren unterstützen.

Neu sind ausserdem die M5-Instanzen:

Quelle: Screenshot von aws.amazon.com

Mit den M5-Instanzen zielt AWS auf Kunden ab, die kleine und mittelgrosse Datenbanken betreiben und Enterprise-Applikationen einsetzen. Etwa SAP oder Microsoft Sharepoint. Auch Cluster Computing ist mit den M5-Instanzen möglich.

H1- und M5-Instanzen sind bereits verfügbar. Die I3-Instanzen gibt es erst in einer Vorschauversion. Wie lange diese Preview-Phase dauert, verriet Amazon nicht.

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