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Was Managed Cloud-Services bieten

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von Andy Hinder ist Director Portfolio & Partner Management bei Spie

Das Wachstum von Cloud und Cloud-Services ist ungebrochen. Die meisten Unternehmen haben heute eine definierte Strategie, wie und wo sie auf Cloud-Services setzen wollen. Mit zunehmender Vielfalt und Reife der Cloud-Service-Angebote nimmt die Nachfrage nach Integration und einem End-to-End-Management dieser Services zu.

Andy Hinder ist Director Portfolio & Partner Management bei Spie
Andy Hinder ist Director Portfolio & Partner Management bei Spie

Jede Marktstudie, welche die Adoption von Cloud und Cloud-Services untersucht, kommt zum selben Schluss: Der Markt wächst in den kommenden Jahren ungebremst weiter. Die MSM-Research-Studie vom letzten Herbst sagt vorher, dass sich der Cloud-Services-Markt in der Schweiz innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppeln wird und sich im Bereich der Software der durch SaaS bezogene Anteil bereits ab 2019 auf mehr als 50 Prozent erhöhen wird. Glaubhaft sind solche Szenarien durchaus, wenn man sich die Wachstumsraten der Public-Cloud-Provider wie Amazon oder Microsoft vor Augen hält. Aber auch, wenn man mit Unternehmen konkret über ihre Sourcing-Strategien spricht.

In den meisten Fällen haben sich Unternehmen Gedanken gemacht, wo und wie sie Cloud-Services einsetzen wollen. Nicht selten gibt es solche, die sich klar eine «Cloud-unless»- oder «Cloud-first»-Strategie auf die Fahnen geschrieben haben oder sogar die klare Absicht bekunden, binnen weniger Jahre gänzlich auf ihr Rechenzentrum zu verzichten und Services als Managed und Cloud-Services zu beziehen. Gebremst wird dieser Trend einerseits durch Sicherheitsbedenken (ob berechtigt oder unberechtigt) und andererseits auch durch teilweise nicht vorhandene Voraussetzungen. Diese beziehen sich auf die eigene Netzwerkinfrastruktur, die eigenen Fähigkeiten für die erfolgreiche Umsetzung solcher Projekte oder auf die effiziente Risikobeurteilung und Nutzenabwägung. Interessanterweise ist aber auch bei Unternehmen, wie etwa im Healthcare-Bereich, die traditionell sehr skeptisch gegenüber der Cloud eingestellt sind, eine zunehmende Offenheit zu beobachten.

Nicht zuletzt wird das Wachstum auch getrieben durch Digitalisierungsinitiativen, die mit Data Analytics oder künstlicher Intelligenz – sei es auf Ebene der internen Prozessoptimierung oder zunehmend auch an der Schnittstelle zum Kunden – eine ganz neue «Customer Experience» versprechen.

Auf Provider-Seite wird darauf reagiert. Es vergeht kein Tag, ohne dass nicht ein neuer Anbieter auf den Markt drängt, der seine Software als cloudbasierten Service, sprich als «XaaS» anbietet. Neben den herkömmlichen, eher generischen Begriffen wie IaaS, PaaS oder SaaS haben sich Begriffe wie UCaaS (Unified-Communication-as-a-Service), CCaaS (Contact-Center-as-a-Service) oder BaaS (Backup-as-a-Service) inzwischen bereits gut etabliert. Andere wie LaaS (Location-as-a-Service) oder SECaaS (Security-as-a-Servie) sind eher jüngeren Datums.

In einer «Cloud-first»-Welt kann die Erbringung einer durchgängigen Anwendungserfahrung für den Benutzer aber eine echte Herausforderung für die IT darstellen. Insbesondere wenn Hybridansätze verfolgt werden, zum Beispiel bedingt durch Echtzeitanwendungen wie Sprachkommunikation. Wie einfach wird es dem Benutzer gemacht, sich zwischen den verschiedenen Apps zu bewegen (Stichwort Single-Sign-on)? Bieten diese eine Integration für einen automatischen Austausch relevanter Daten wie Kundenkontakte oder Interaktionsdaten? Wie sieht es ferner im Störungsfall aus, sprich liegt das Problem auf dem eigenen Gerät, dem Inhouse-Netzwerk, der Internetanbindung oder beim Cloud-Provider? An dieser Stelle kommt die Rolle des Cloud-Integrators beziehungsweise -Aggregators zum Tragen, der Werte in folgenden Dimensionen schaffen kann.

  • Transformation: Mithilfe von Consulting-Kompetenzen, kombiniert mit Integrationsfähigkeiten auf offenen API-Schnittstellen, können Services integriert und erfolgreich eingeführt werden.

  • Einfachheit: Häufig zeichnen sich Public- beziehungsweise Hybrid-Cloud-Offerings durch eine nicht zu unterschätzende Komplexität aus. Eine Vereinfachung, ausgerichtet auf die individuellen Bedürfnisse beispielsweise mittels Service-Bundling, ist häufig wünschenswert.

  • Sichere Unternehmenslösung: Cloud-Services sollen end-to-end gemanagt und mit einem aussagekräftigen SLA versehen werden. Für die Gewährleistung der geforderten Sicherheit sind häufig zusätzliche Massnahmen zu ergreifen.

  • Kosteneffizienz: Das Werteversprechen von «kein Capex» und «Pay per Use» soll auch in einem Hybridansatz möglich sein.

Wenn also Cloud-Services integriert und als Package gebündelt werden, angereichert mit Services wie einem lokalem Service-Desk, SLA, Servicemanagement, erweitertem Security-Management und einem einfachen Verrechnungsmodell, kann von einem «Managed Cloud-Service» gesprochen werden.

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