Cisco Live 2018

Cisco will mehr "Absicht" in die Netzwerke der Zukunft einbauen

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von Coen Kaat

Cisco hat zur Hausmesse nach Barcelona geladen. An der Cisco Live 2018 blickte der Hersteller von Netzwerkausrüstung auf die kommenden Innovationen und auf die Netze von heute, welche die Technologie von morgen ermöglichen sollen. Und zeigte neue Produkte für sein Intent-Based Networking.

Vor fast einem Jahr, Juni 2017, wollte Cisco mit Intent-Based-Networking einen neuen Weg einschlagen. Die Idee: Die Absicht, weswegen man die Technologie nutzt, soll zentral sein. Der Ansatz sei vergleichbar mit einem selbstfahrenden Auto, erklärte Rowan Trollope, Senior Vice President & General Manager Internet of Things & Applications Division bei Cisco.

"Der Passagier steigt ein und äussert seine Absicht: Fahr mich zu Grossmutters Haus", sagte Trollope. Das Fahrzeug finde den Weg dahin anschliessend selbst. Um dies auch im Netzwerk zu erreichen, setzt Cisco auf mehr Automatisierung und bessere Analytics-Funktionen. Der Ansatz baut auf Ciscos Digital Network Architecture (DNA) auf.

Rowan Trollope, Senior Vice President & General Manager Internet of Things & Applications Division bei Cisco. (Source: Netzmedien)

An der Cisco Live 2018 doppelte der Hersteller von Netzwerkausrüstung nun nach. Dafür lud Cisco nach eigenen Angaben rund 14’500 Personen zu seiner Hausmesse nach Barcelona. Dort zeigte das Unternehmen die zweite Welle an Lösungen für sein Intent-based Networking.

Mit diesen soll die Idee über das gesamte Portfolio ausgedehnt werden – bis ins Rechenzentrum hinein. Konkret stellte Cisco in Barcelona drei neue Lösungen für das Intent-Based Networking vor. Mit diesen könnten IT-Teams die Zeit, die sie mit der Fehlerbehebung von Problemen beschäftigt sind, halbieren.

Cisco DNA Center Assurance Engine

Die Lösung ist für den Einsatz in den Netzwerken von Hauptsitz und Niederlassungen. Mit der Lösung werde alles zum Sensor, da sie Informationen sammelt von Netzwerk, Anwendungen, Clients und Geräten.

Auf einem Dashboard bietet das Produkt eine 360-Grad-Sicht auf alles. Cisco verspricht nicht weniger, als dass Nutzer sehen könnten, wer was wo wann und wie im Netzwerk macht. Und all das in Echtzeit. Falls nötig könne der Nutzer die Zeit aber auch quasi zurückdrehen, um ein Problem nachzubilden, das aktuell nicht mehr auftritt.

Kunden können die Lösung über das Cisco-One-Abo für Netzwerke kaufen.

Cisco Network Assurance

Die Lösung wurde für die Verwendung im Rechenzentrums-Netzwerk entwickelt. Damit könnten IT-Teams rasch erkennen, warum das Netzwerk nicht so funktioniert, wie es sollte. Das Produkt schlägt vor, wie es das Problem beheben könnte. Dies soll die Kosten für die Fehlerbehebung reduzieren.

Konkret erfasse die Engine menschliche Konfigurationsfehler, bevor diese Änderungen zu Problemen führen. Zudem verifiziere die Lösung kontinuierlich den Status des gesamten Netzwerks. Ferner soll das Sicherheitsrisiko noch zusätzlich verringert werden, indem die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien im Netzwerk gewährleistet sei.

Die Lösung ist bereits verfügbar für ACI-Kunden in einer kostenlosen 30-Tage-Testversion. Darüber hinaus können Kunden sie im Abo-Modell erwerben.

Cisco Meraki Wireless Health

Das Analyse-Tool soll helfen, Probleme in drahtlosen Netzwerken zu beheben. Dank der Automatisierung von Prozessen könnten IT-Teams schlecht funktionierende Access Points und Clients im Netzwerk schnell identifizieren und aufspüren.

Die letzte Lösung im Bunde ist noch nicht erhältlich, soll aber Anfang 2018 zur Verfügung stehen. Kunden brauchen dafür keine neue Hardware, keine neue Software und keine neue Lizenz, verspricht David Goeckler, Executive Vice President & General Manager Networking & Security Business bei Cisco. Die Lösung werde für Cisco-Meraki-Kunden als Teil der bestehenden Lizenz ausgerollt.

David Goeckler, Executive Vice President & General Manager Networking & Security Business bei Cisco. (Source: Netzmedien)

Weshalb diese Entwicklungen nötig sind? Weil der Mensch nicht genügend skalieren kann, um die Netzwerke der hochtechnologisierten Zukunft verwalten zu können. Wie diese Zukunft aussehen könnte, zeigte Trollope während seiner Keynote. Die Timeline zeigt, welche Innovationen in den nächsten drei Jahrzehnten gemäss Cisco auf die Menschheit zukommen werden.

TIMELINE

Die Technologie werde das Fundament all dieser Entwicklungen sein. Insbesondere das Netzwerk werde eine wichtige Rolle spielen, wenn es um Themen wie etwa das Internet der Dinge (IoT) geht. Denn das Netzwerk wird immer mehr Daten von immer mehr Sensoren übertragen müssen.

Dass Trollopes Blick in die Kristallkugel mehr als nur Science Fiction ist, zeigt die Gastgeber-Stadt Barcelona selbst. Nur schon auf dem Weg vom Flughafen zum Konferenzzentrum fuhren die Besucher an Tausenden von IoT-Sensoren vorbei, erklärt Santiago Solanas, Vice President Southern Europe bei Cisco. All diese Sensoren sammelten in der halbstündigen Fahrt über eine Million Gigabyte an Daten.

Barcelona sei einer der intelligentesten Städte der Welt, sagte Solanas. So setze die Smart City Barcelona etwa auf ein intelligentes Abfallmanagement, vernetzte Strassenbeleuchtung und auch eine Smart-Parking-Lösung. Viele dieser Projekte geschehen in Zusammenarbeit mit Cisco. Und nach der Hausmesse sollen bereits die nächsten gemeinsamen Projekte beginnen.

Santiago Solanas, Vice President Southern Europe bei Cisco. (Source: Netzmedien)

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