Nur noch per Telefon oder Chat

UPC lässt Kundschaft nicht mehr schriftlich kündigen

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von Leslie Haeny und cka

Bald können UPC-Abonnentinnen und -Abonnenten nur noch telefonisch oder per Chat kündigen. Das sorgt für Ärger bei der Kundschaft und erntet Kritik vom Konsumentenschutz.

(Source: Richard Dykes / Unsplash)
(Source: Richard Dykes / Unsplash)

Ab dem 1. Juni können UPC-Kundinnen und -Kunden ihre Abos nicht mehr schriftlich kündigen. Wer den Anbieter wechseln will, muss UPC entweder telefonisch oder per Chat informieren. "Durch die teils komplexen Verknüpfungen der Dienstleistungen müssen bei schriftlichen Kündigungen oft Unklarheiten geklärt werden. Mit der Kommunikation per Telefon oder Chat können diese jedoch vermieden werden", begründet UPC die Umstellung laut "Espresso" in einem Informationsschreiben.

Bei der Kundschaft kommt dieser Schritt laut dem SRF-Konsumentenmagazin nicht gut an. Mehrere UPC-Abonnentinnen und -Abonnenten hätten sich bei "Espresso" gemeldet, weil sie dies nicht nachvollziehen könnten. Zudem, kritisiert das Magazin, sei es per Telefon einfacher, Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, doch nicht zu kündigen und stattdessen auf ein anderes UPC-Abo zu wechseln.

Konsumentenschutz kritisiert

Nicht nur die Kundschaft ärgert sich über den Schritt, auch die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) setzt sich dafür ein, dass die Einschränkung aufgehoben wird. "Die schriftliche Kündigung zu verbieten, ist völlig kundenunfreundlich", zitiert "Espresso" SKS-Geschäftsleiterin Sara Stalder.

Laut UPC Sunrise ist die Kundschaft durch die neue Regelung nicht im Nachteil. Es gebe keine rechtliche Vorschrift, wonach Kündigungen schriftlich erfolgen müssten, sagt der Telko gegenüber dem Konsumentenmagazin. Deshalb könnten Kundinnen und Kunden auch kein Recht daraus ableiten. Personen, die ihr UPC-Abo kündigen, erhielten zwei schriftliche Kündigungsbestätigungen: Eine per SMS gleich nach der Kündigung und eine etwas später per Brief. Auch der Chatverlauf könne als Beleg gelten.

Sunrise-Kundinnen und -Kunden können seit rund drei Jahren nicht mehr schriftlich kündigen. Andere Anbieter wie Swisscom oder Salt empfehlen der Kundschaft laut "Espresso" zwar telefonisch zu kündigen, akzeptieren eine schriftliche Kündigung aber nach wie vor.

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  • Nicht nur UPC sorgt bei der Kundschaft für Unmut. Salt hat Ende 2020 ein Handy-Abo mit unlimitierter Datennutzung fürs Ausland beworben. Doch wer damit regelmässig mehr als 40 Gigabyte pro Monat surft, erhält möglicherweise die Kündigung. Mehr dazu erfahren Sie hier.

  • Wenn Sie zudem wissen möchten, warum Fust für Frust beim Küchenbau sorgt, dann lesen Sie den Beitrag: "Dipl. Ing. Frust: Wie Fust Kunden verärgert".

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