Von "Connect.de"

Quickline und Swisscom räumen im Festnetz-Vergleich ab

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von Nadja Baumgartner und kfi

"Connect.de" hat Schweizer Festnetzangebote unter die Lupe genommen. Die Bewertung erfolgte in zwei Geschwindigkeitsklassen. Quickline und Swisscom sicherten sich je einen Gesamtsieg innerhalb dieser Klassen.

(Source: floschmaezz / Unsplash)
(Source: floschmaezz / Unsplash)

Welches sind die besten Festznetzanbieter der Schweiz? Diese Frage beantwortet das Newsportal "Connect.de". Es hat untersucht, welche Anbieter auf der Leistungsskala am höchsten lagen. Zusammen mit Zafaco wurden 14 Testanschlüsse in 12 verschiedenen Städten geprüft. Die Tester führten in einer Zeitspanne von einem Monat insgesamt 498'054 Messungen durch. Die Bewertung beurteilt zwei Geschwindigkeitsklassen: Die 10-Gigabit-Leistungen der Anbieter in der einen Klasse und alle anderen - langsameren - Angebote in der anderen Klasse.

Quickline als Spitzenreiter bis 1 Gbit/s

In der Gesamtbewertung in der Klasse bis 1 Gbit/s holt sich Quickline den Sieg. Schon letztes Jahr, als es noch keine zwei Geschwindigkeitsklassen gab, holte sich Quickline den Gesamtsieg, wie Sie hier nachlesen können. Quickline bietet Kabel- (DOCSIS-) und Glasfaserleitungen (FTTH). Unter Berufung auf das BAKOM (Bundesamt für Kommunikation) erzielt der Telko gemäss "Connect.de" einen Anteil von rund 4,5 Prozent unter den per Festnetz realisierten Breitbandzugängen in der Schweiz.

Bereits bezüglich Highspeed-Internet erzielte Quickline "sehr gute Ergebnisse", obwohl beim Gigabit-Fiberanschluss in Lyss ein erhöhter Anteil von Messwerten auffallen würde, bei denen Downloads unter 85 Prozent der vertraglich vereinbarten Bandbreite sinken. Beeindruckt hätte der Telko aber besonders mit seinen Web-Services: DNS-Auflösung, Gaming-Pings, Ladezeit der Test-Webseiten und Webhosting-Uploads seien hier "in der Spitzengruppe". Auch die Web-TV-Videoabrufe seien bei Quickline nicht aussen vorgelassen worden. Der Telko erzielt jeweils die besten oder mindestens zweitbesten Ergebnisse, wie aus dem Vergleich hervorgeht.

Punkteverteilung in der Kategorie "Web-TV" in den zwei Geschwindigkeitsklassen. Swisscom liegt nur knapp vorne. (Source: "Connect.de")

Quickline wird also mit einer Bewertung von 910 von 1000 Punkten als Testsieger in der Kategorie "Anschlüsse bis 1 Gbit/s" gekürt.

Salt überzeugt mit Highspeed bei 10 Gbit/s-Anschlüssen

Unter Berufung auf Bakom habe Salt mit seinem Festnetzangebot rund 2 Prozent Marktanteil. Der Telko steht dieses Jahr auf der Überholspur und konnte im Vergleich zum Vorjahr einige Punkte dazuholen. Letztes Jahr übernahm sich Salt in der Kundenkommunikation etwas und versprach zu hohe Datenraten. Nun habe der Telko das angepasst und erzielte ein besseres Ergebnis.

Der Telko tritt nur in der 10-Gbit/s-Klasse an und schneidet im Highspeed-Test als bester Anbieter ab. Bei den Web-Services belegt Salt auch bezüglich Download-Zeiten von Webseiten und Webhosting-Uploads den ersten Platz, wie "Connect.de" schreibt. Bei den anderen KPIs wie DNS-Auflösungszeiten und Gaming-Pings reicht es für den zweiten Platz. Bei der DNS-Auflösung stellte "Connect.de" dagegen einige erhöhte Fehlerraten fest. Auch beim Web-TV verhindern Fehlerraten und lange Pufferzeiten einen besseren Platz als Rang 3. Über alle Kategorien hinweg müsse sich Salt knapp Swisscom geschlagen geben.

Das finale Urteil von Connect: sehr gut mit 933 von 1000 Punkten.

Gutes Web-TV bei Sunrise-UPC

Der Zusammenschluss von Sunrise und UPC beschert dem Telko einen Breitband-Marktanteil von rund 29 Prozent. Damit liege er noch hinter Swisscom, doch sei klar der zweitgrössten Anbieter von Breitband-Festnetzanschlüssen in der Schweiz. Sunrise UPC wird in beiden Geschwindigkeitsklassen gemessen.

Bei den Anschlüssen bis zu 1 Gbit/s fällt insbesondere ein erhöhter Anteil an Uploads unter Last auf, die weniger als 85 Prozent der vereinbarten Vertrags erreichen. Neben DNS-Auflösungszeiten hätten auch Gaming-Pings und Web-TV Optimierungsmöglichkeiten. Etwas besser sieht es in der Klasse von bis zu 10 Gbit/s aus. Trotzdem gebe es auch hier viele Uploads, die unter die angesetzte Schwelle von 90 Prozent der versprochenen Datenrate fallen. DNS-Auflösung, Gaming-Pings und Webhosing-Uplodas dürften auch etwas verbessert werden. Im Web-TV kann der Anbieter hingegen überzeugen.

Punkteverteilung für Uploads ohne parallelen Download. Salt und Quickline überzeugen hier in ihren jeweiligen Geschwindigkeitskategorien. (Source: "Connect.de")

Bei den Anschlüssen bis 1 Gbit/s erhält Sunrise UPC mit 875 von 1000 Punkten die Bewertung "Sehr gut". Das gleiche Fazit gilt bei Anschlüssen bis 10 Gbit/s, wo der Telko 900 von 1000 Punkten gemacht hat.

Swisscom hat bei 10 Gbit/s die Nase vorn

Swisscom hat über 51 Prozent Marktanteil und tritt ebenfalls in beiden getesteten Geschwindigkeitskategorien an. Bei 1 Gbit/s spielt der Telko überall vorne mit - bei den Highspeed-Internet-Tests, den DNS-Auflösungszeiten, Gaming-Pings und Downloads der ETSI-Kepler-Referenzwebseite. Im Web-TV und Webhosting-Uploads sei Swisscom Teil der Spitzengruppe.

In der 10-Gbit/s-Klasse sieht das Ergebnis ähnlich aus. Mit knapp drei Punkten Vorsprung auf Salt vermag Swisscom in dieser Geschwindigkeitskategorie den Gesamtsieg einzufahren.

Bei den Anschlüssen bis 1 Gbit/s bewertet Connect Swisscom "sehr gut" mit 904 von 1000 Punkten. Das gleiche Urteil gibt es bei den Anschlüssen bis 10 Gbit/s mit 936 von 1000 Punkten. Diese Punktzahl reicht knapp, um Swisscom zum Testsieger in dieser Geschwindigkeitskategorie zu machen.

Punkteverteilung beim Highspeed-Internet. (Source: "Connect.de")

Fazit

Ein Kopf-an-Kopf rennen bieten sich Quickline und Swisscom bei der Geschwindigkeitsklasse von bis zu 1 Gbit/s. Quickline gewinnt dieses Jahr knapp erneut. Swisscom folgt dicht darauf.

Obwohl Sunrise UPC einige Fehlerquellen aufzeigt, kann der Telko in beiden Geschwindigkeitsklassen gut abschneiden.

Salt und Swisscom kämpfen in der Geschwindigkeitsklasse von 10 Gbit/s um den Thron. Swisscom holt sich hier aber knapp den 1. Rang mit seinem neuen "Glasfaser-Flaggschiffangebot".

Die Swisscom darf ihr Glasfasernetz vorerst nicht weiter ausbauen. Der Telko unterlag der Klage der Weko vor dem Bundesverwaltungsgericht. Jetzt geht Swisscom vor dem Bundesgericht in Lausanne in Berufung gegen das Urteil. Hier können Sie mehr darüber lesen.

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