Wegen Behördenwiderstand

Update: Adobe und Figma beerdigen Fusionspläne

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von Adrian Oberer und Dejan Wäckerlin und jor, tme

Aus und vorbei: Adobe und Figma beerdigen ihre Fusionspläne. Weil die EU-Wettbewerbshüter und die britische Wettbewerbsbehörde Bedenken äusserten, haben die beiden Unternehmen sich dazu entschieden, die Übernahmevereinbarung aufzulösen.

(Source: scyther5 / iStock.com)
(Source: scyther5 / iStock.com)

Update vom 19.12.2023: Der US-amerikanische Softwarehersteller Adobe bläst die Übernahme von Figma ab. Laut Mitteilung sehen Adobe und Figma "keinen klaren Weg", wie sie die Freigaben von der EU-Kommission und der britischen Wettbewerbsbehörde CMA erhalten könnten. Diese hatten zuvor Bedenken geäussert und im August eine umfassende Prüfung eingeleitet, wie "swissinfo.ch" schreibt.  

Der geplatzte Deal bleibt für Adobe nicht ohne Folgen. Das Softwareunternehmen muss laut Bericht 1 Milliarde US-Dollar an die Web-Design-Plattform Figma zahlen. Für die Übernahme hätte Adobe insgesamt 20 Milliarden US-Dollar hinblättern müssen. 
 

Originalmeldung vom 19.09.2022:

Adobe übernimmt Figma

Adobe hat vergangene Woche die Übernahme von Figma bekannt gegeben. Die beiden Unternehmen haben sich auf einen Kaufpreis von 20 Milliarden US-Dollar geeinigt, wie Adobe mitteilt. Die Akquisition soll demnach im kommenden Jahr abgeschlossen werden, sofern die Aufsichtsbehörden und Aktionäre dem Deal zustimmen.

Figma ist ein kollaboratives Design-Tool zur Erstellung von Web-, Mobile-, UI-, und UX-Designs. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten ist Figma cloudbasiert und lässt sich im Browser nutzen.

Mit dem Kauf des 2012 gegründeten Start-ups baut Adobe sein Geschäft im Bereich Webdesign aus. Figmas kollaborative Funktionalitäten sollen gemäss Mitteilung die Bereitstellung von Adobes Creative-Cloud-Angeboten im Web beschleunigen.

Für Aufsehen sorgte vor allem der Kaufpreis von rund 20 Milliarden US-Dollar. Nach der letzten Finanzierungsrunde im Juni 2021 wurde der Wert von Figma mit rund 10 Milliarden US-Dollar beziffert, wie "CNBC" berichtet. Demnach führte unter anderem das schnelle Wachstum des webbasierten Konkurrenten von Adobes eigenem Design-Tool Adobe XD zum hohen Kaufpreis.

Übrigens: Adobe ist nicht das einzige Softwareunternehmen, das tief in die Tasche greift. Ende August hat das kanadische Softwarehaus Opentext die Übernahme von Micro Focus für 6 Milliarden US-Dollar angekündigt, wie Sie hier lesen können.

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