Expansion durch Akquisition

Abacus bringt Umantis zurück in die Schweiz

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von Coen Kaat und msc

Abacus plant, die Haufe-Tochter Umantis zu übernehmen. Mit der Akquisition will der Schweizer ERP-Entwickler sein Angebot in den Bereichen Talent Management und Bewerbermanagement erweitern und neue Kunden in Deutschland und Österreich erreichen.

(Source: Andrey Popov / AdobeStock.com)
(Source: Andrey Popov / AdobeStock.com)

Der Schweizer ERP-Entwickler Abacus Research hat die Übernahme von Haufe-Umantis inklusive der rund 90 Mitarbeitenden angekündigt. Ein Vorvertrag wurde im April unterschrieben; der offizielle Kauf soll Mitte des laufenden Jahres erfolgen, wie Abacus mitteilt.

Umantis, eine Tochter der deutschen Haufe Group, bietet HR-Software an. Mit der Übernahme will Abacus nach eigenen Angaben das Sortiment in den Bereichen Talent Management und Bewerbermanagement erweitern.

Geographische Expansion

Die Kundenbasis von Umantis ist für Abacus ebenfalls interessant. Die Übernahme soll auch die Position von Abacus im Bereich digitaler HR-Lösungen in Deutschland und Österreich "signifikant verstärken", wie es in der Mitteilung heisst.

Daniel Senn, COO und designierter Verwaltungsratspräsident von Abacus. (Source: zVg)

Daniel Senn, COO und designierter Verwaltungsratspräsident von Abacus. (Source: zVg)

"Wir freuen uns darauf, künftig sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland und Österreich noch umfassendere HR-Lösungen anbieten zu können", sagt Daniel Senn, COO und designierter Verwaltungsratspräsident von Abacus. "Dies, indem wir bisherige Abacus-Produkte mit den von Umantis entwickelten technologischen Lösungen kombinieren."

"Wir sind überzeugt, dass wir zusammen mit der Abacus gemeinsame Lösungen entwickeln können, die für unsere Kundschaft in vielerlei Hinsicht grossen Mehrwert bringen werden", ergänzt Axel Singler, CEO von Haufe-Umantis.

Axel Singler, CEO von Haufe-Umantis. (Source: zVg)

Axel Singler, CEO von Haufe-Umantis. (Source: zVg)

Schweizer Anfänge

Obwohl Umantis zur deutschen Haufe Group gehört, begann die Geschichte des Business-Software-Anbieters in der Schweiz. Im Jahr 2000 schlossen sich vier Studenten und Studentinnen der ETH und der HSG zusammen, um Umantis zu gründen, wie es auf der Firmenwebsite heisst. Erste Kooperationen mit Haufe begannen in 2007. Wenige Jahre später, in 2012, wurde Umantis Teil der Haufe Group. Ein demokratischer Beschluss, wie das Unternehmen schreibt.

Birte Hackenjos, CEO der Haufe Group, beschreibt Abacus in der Mitteilung als "Wunschpartner". Sie hebt vier Kriterium hervor, die der Gruppe besonders wichtig waren: technische sowie kundenbezogene Voraussetzungen, sowie dass Abacus dieselben Werte teilt und über eine ähnliche Unternehmenskultur verfügt.

Übrigens: Für Abacus ist dies bereits die zweite Zukauf in diesem Jahr. Im Februar kündigte der Ostschweizer Softwareentwickler an, die von All Consulting entwickelte und vertriebene Software "Plato" sowie deren Kundenstamm zu übernehmen. Die Lösung, die von Anwälten und Treuhändern genutzt wird, soll in Abacus integriert und fortan als "Abaplato" angeboten werden, wie Sie hier lesen können.

Diese Übernahmen erfolgen auf einer anhaltenden Erfolgswelle für Abacus. Wie das Unternehmen im März kommunizierte, steigerte es seinen Umsatz 2022 zum siebten Mal in Folge im zweistelligen Prozentbereich. Lesen Sie hier mehr zu den Abacus-Geschäftszahlen für 2022.

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