4-Säulen-Strategie

EU rüstet sich für das Web 4.0 und virtuelle Welten

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von René Jaun und ml

Im Internet von Morgen verschmelzen virtuelle Welten mit der realen und die Mensch-Maschinen-Interaktion wird auf eine neue Stufe gehoben. Mit einer neuen Initiative will die EU-Kommission dafür sorgen, dass Europa parat ist für Web 4.0 und virtuelle Welten.

EU-Kommission stellt "Initiative für das Web 4.0 und virtuelle Welten" vor. (Source: Guillaume Périgois / Unsplash.com)
EU-Kommission stellt "Initiative für das Web 4.0 und virtuelle Welten" vor. (Source: Guillaume Périgois / Unsplash.com)

Die Europäische Union will im Internet von Morgen mitmischen. Dazu hat die EU-Kommission die "Initiative für das Web 4.0 und virtuelle Welten" vorgestellt. Mit der Strategie will man den nächsten technologischen Wandel steuern und "ein offenes, sicheres, vertrauenswürdiges, faires und inklusives digitales Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen in der EU" schaffen, wie es in einer Mitteilung heisst.

Integration digitaler und realer Objekte

Das Internet entwickle sich in einem rasanten Tempo, hält die EU-Kommission fest. Die jetzige Generation – das Web 3.0 – zeichnet sich demnach durch Offenheit, Dezentralisierung und uneingeschränkte Mündigkeit der Nutzerinnen und Nutzer aus.

Im Web 4.0 werden digitale und reale Objekte und Umgebungen integriert sein. Ausserdem werde es eine bessere Interaktion zwischen Mensch und Maschine ermöglichen. Es sei der technologische Wandel hin zu "einer nahtlos vernetzten, intelligenten und immersiven Welt".

"Das Web 4.0 und virtuelle Welten werden Vorteile für die Gesundheit mit sich bringen, zum grünen Wandel und zur besseren Vorhersage von Naturkatastrophen beitragen", lässt sich Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission und zuständig für das Ressort "Ein Europa für das digitale Zeitalter", zitieren. "Aber wir müssen die Menschen in den Mittelpunkt stellen und das Web 4.0 im Einklang mit den digitalen Rechten und Grundsätzen der EU gestalten, um den Risiken in Bezug auf Privatsphäre und Desinformation zu begegnen. Wir wollen dafür sorgen, dass das Web 4.0 zu einem offenen, sicheren, vertrauenswürdigen, fairen und inklusiven digitalen Umfeld für alle wird."

4 Säulen

Ihre Strategie erarbeitete die EU-Kommission in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Unternehmen. Zudem befragte sie 150 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu möglichen Zielen, Grundsätzen und Massnahmen im Bezug auf virtuelle Welten.

Die Strategie fusst auf 4 Säulen:

  • Kompetenzen: Stärkung der Mündigkeit und Kompetenzen der Menschen, um für das Thema zu sensibilisieren, den Zugang zu vertrauenswürdigen Informationen zu fördern und einen Talentpool aus Spezialisten für virtuelle Welten aufzubauen.

  • Unternehmen: Unterstützung eines europäischen industriellen Ökosystems für das Web 4.0, um Exzellenz auszubauen und Fragmentierung zu bekämpfen.

  • Behörden: Förderung des gesellschaftlichen Fortschritts und virtueller öffentlicher Dienste, um die Chancen zu nutzen, die virtuelle Welten bieten können.

  • Infrastrukturen: Gestaltung weltweiter Standards für offene und interoperable virtuelle Welten und das Web 4.0, um sicherzustellen, dass sie nicht von einigen wenigen grossen Akteuren dominiert werden.

Als nächste Massnahmen schlägt die EU-Kommission eine Reihe von Aktionen vor. So will sie bis Anfang 2024 ein "Instrumentarium für virtuelle Welten für die Bürgerinnen und Bürger" entwickeln. Eine europäische Partnerschaft im Rahmen von Horizont Europa, um Akteure der Wertschöpfungskette virtueller Welten und des Web 4.0 zusammenzubringen, könnte bis 2025 gegründet werden. Schliesslich will sie "CitiVerse" fördern, eine immersive städtische Umgebung, die für Stadtplanung und -management genutzt werden könne.

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