Im Mate 60 Pro

Huawei baut eigenen 7-Nanometer-Chip - trotz US-Sanktionen

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von Dejan Wäckerlin und lha

Das von Huawei entwickelte Smartphone Mate 60 Pro enthält ein 7-Nanometer-SoC (System-on-a-Chip). Dieses entwickelte Huaweis Prozessorsparte Hisilicon in China. Es handelt sich dabei um Huaweis erstes eigenes SoC seit 2020.

(Source: blickpixel /pixabay.com)
(Source: blickpixel /pixabay.com)

Huawei hat vor Kurzem ein neues Smartphone vorgestellt, das Mate 60 Pro. Insbesondere das Innere des Smartphones sorgt für Aufregung, wie das deutsche Portal "Golem" berichtet. Laut dem Analyseunternehmen Techinsights wurde das Kirin 9000S getaufter System-on-a-Chip (SoC) mit 5G-Modem in China hergestellt. Für die Entwicklung des 7-Nanometer Chips soll Huaweis Prozessorsparte Hisilicon verantwortlich sein. Hergestellt wurde der Chip zusammen mit dem Halbleiterhersteller Semiconductor Manufacturing International Corporation (SMIC). 

Den ersten 7-Nanometer-Chip von SMIC (einen ASIC 7-Nanometer-Chip) soll Techinsights 2022 in einem Bitcoin-Miner entdeckt haben. Damit könnte Huawei nun an seine eigenen SoCs anknüpfen. Das Unternehmen musste 2020 die Produktion eigener SoCs aufgrund von US-Sanktionen einstellen. Aufgrund der Sanktionen hatte Huawei zudem Einbussen erlitten, wie Sie hier lesen können.

Das Innenleben des Mate 60 Pro

Das Smartphone selber soll über vier leistungsstarke Performance- und vier sparsame Efficiency-Kerne verfügen. Einer der Performance-Kerne soll eine Taktrate von bis zu 2,62 Gigahertz aufweisen, die anderen drei sind auf 2,15 Gigahertz beschränkt. Die Efficiency-Kerne takten dagegen nur mit bis zu 1,53 Gigahertz. Sämtliche Kerne haben eine geringere Taktrate als ihre Konkurrenz, die Snapdragon-SoCs von Qualcomm, wie "Golem" weiter schreibt.

(Source: https://consumer.huawei.com/en/phones/p60-pro/specs/)

Das Huawei Mate 60 Pro. (Source: consumer.huawei.com/en/phones/p60-pro/specs/)

Die Kirin-9000S-Chips müssen wahrscheinlich auf der Basis eines älteren Fertigungsprozesses hergestellt worden sein. Die Konkurrenz Qualcomm stellt inzwischen ihre Mikrochips, die deutlich schneller takten, mit Hilfe von TSMCs 4-Nanometer-Prozess her.

Die Entwicklung des eigenen SoCs stellten trotzdem einen grossen Erfolg für SMIC dar. Die Entwicklung eines funktionierenden und serientauglichen 7-nm-Chips erlaubt es Huawei laut "Golem" nun, US-Sanktionen zu umgehen. Damit muss das Unternehmen nicht mehr auf ältere SoCs zurückgreifen, mit denen es sich vor 2020 zugedeckt hatte.

Der nächste Schritt für SMIC besteht nun darin, 5-Nanometer-Chips herzustellen, wie die "Global Times" berichtet.

Übrigens: Vor Kurzem hat der Chiphersteller TSMC den Bau seines ersten Halbleiterwerkes in Europa angekündigt. Mehr dazu können Sie hier lesen.

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