Roadshow in Zürich

AVM sagt, warum Partner auf "Fritz!" setzen sollen

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von Coen Kaat und msc

AVM hat zum letzten Stopp seiner diesjährigen Roadshow nach Zürich geladen. Im Holiday Inn gegenüber des Zürcher Hallenstadions erklärte der deutsche Hersteller, weshalb Partner auf "Fritz!"-Produkte setzen sollen bei den Netzwerken ihrer Kunden.

Das Team von AVM an der Roadshow (v.l.): Parinaz Atabaki, Inside Sales Support, Renato Sprenger, Account Manager, Antonio Lopes, Key Account Manager, Peter Kampe, AVM-Trainerteam, und Angelika Paulus, Channel Marketing Managerin International. (Source: Netzmedien)
Das Team von AVM an der Roadshow (v.l.): Parinaz Atabaki, Inside Sales Support, Renato Sprenger, Account Manager, Antonio Lopes, Key Account Manager, Peter Kampe, AVM-Trainerteam, und Angelika Paulus, Channel Marketing Managerin International. (Source: Netzmedien)

Der deutsche Hersteller von Netzwerkprodukten AVM - bekannt für seine "Fritz!"-Produkte -  hat in der zweiten Jahreshälfte seine Schweizer Partner an einer Roadshow besucht. Der letzte Halt der Eventreihe war im Holiday Inn gegenüber des Zürcher Hallenstadions. Die Roadshow fand unter dem Motto "Darum Fritz!" statt. Warum "Fritz!", erklärten Key Account Manager Antonio Lopes und Peter Kampe vom AVM-Trainerteam in Berlin den knapp 30 Teilnehmenden. AVM-Lösungen werden zwar oft als "Konsumentenprodukte" angesehen. Lopes betonte allerdings, dass die Produkte viel mehr könnten. Da viele auch Telefonie-Funktionen enthalten und die Repeater als Access Points genutzt werden können, sei AVM auch für KMUs interessant. 

Der Fokus lag auf neuen Technologien - sowohl eigene als auch solche, die den gesamten Markt betreffen - und den Produkten, mit denen AVM darauf reagiert. Dazu zählte etwa das Thema Glasfaser. Über ein Viertel der Schweizer Breitbandanschlüsse liefen über Glasfaserkabel, erklärte Lopes zu Beginn der Veranstaltung (Stand: Mitte 2022). "Da sind wir neidisch drauf", ergänzte der in Deutschland arbeitende Kampe später. Dort liege der Glasfaser-Anteil bei lediglich 8 Prozent. Aber eines sei klar: Kupfer- und Koaxialkabel verschwinden langsam. 

"Koaxial und DSL sind am Ende dessen, was die Kabel physikalisch zu bieten haben", sagte Kampe. "Bei Glasfaser sind die Chips in den Boxen der limitierende Faktor bei der Geschwindigkeit." Zudem benötige ein Glasfaser-Netzwerk weniger aktive Komponenten und es verbrauche weniger Strom. 

Zwei Boxen für Glasfaser!

Aktuell bietet AVM zwei Glasfaser-Boxen an: Die "Fritz!Box 5590 Fiber" und dessen kleinere Schwester, die "Fritz!Box 5530" Fiber. Die 5530 hat nur zwei Antennen, weniger LAN-Ports und keine USB-Anschlüsse. Sie sei aber "auch ganz wunderbar", sagte Kampe. Obwohl beide Modelle 10 Gigabits pro Sekunde aufnehmen können, besitzen sie keinen 10-Gb/s-Port. Laut dem Hersteller gibt es noch zu wenig Endgeräte, die dies unterstützen und entsprechend würden die meisten Kunden einen solchen Anschluss nicht brauchen. 

Glasfaser ist jedoch nicht gleich Glasfaser. Verschiedene Technologien kommen zum Einsatz, um die Signale zu übermitteln: AON, GPON und XGS-PON mit jeweils zunehmenden Übertragungsgeschwindigkeiten (1000, 2500 resp. 10'000 Megabits pro Sekunde). Allerdings sind laut Lopes nur AON und XGS-PON in der Schweiz relevant. 

AVM löst das Problem mit SFP-Modulen. Dabei handelt es sich um kleine - etwa fingergrosse - Geräte, die sich in einem Slot auf der Rückseite einer "Fritz!Box" einstecken lassen. Die Module selbst seien "relativ dumm", sagte Kampe. In Tandem mit einer "Fritz!Box" könne das Modul aber die Signale verarbeiten. AVM ist übrigens offiziell zertifiziert, XGS-PON und GPON anzubieten. Ein "falsches Modem" würde keine Störung im Netzwerk verursachen.

Es gäbe aber auch Kunden, die ein ONT (Modem) ihres Telkos nutzen müssen. Dafür verfügen die Boxen über einen 2,5-Gb/s-WAN-Port. Über diesen könne man das vorgeschriebene ONT vorschieben. Braucht man keinen WAN-Port, kann man diesen zu einem LAN-Port umkonfigurieren. Für diese Kunden hätte AVM aber auch "ein anderes tolles Produkt", sagte Kampe: die "Fritz!Box4060" - ein Produkt ohne Modem. Dafür sei es der erste Triband-Router aus dem Hause AVM. 

WiFi 7 schon im Anmarsch!

Das nächste grosse Thema war der Mobilfunkstandard 5G. Auch für diesen hatte AVM ein Gerät im Gepäck dabei: die "Fritz!Box 6850 5G". Das Gerät mit zwei externen und zwei internen Antennen unterstützt Funkverbindungen mit 5G, 4G und 3G. 

WiFi 6 unterstützt die 5G-Box jedoch noch nicht. Das liege an der langen Entwicklungszeit. Laut Hersteller sei das Gerät bereits fertig gewesen, bevor die Netzwerke dafür aufgestellt waren. Um die 5G-Box zu entwickeln, hatte AVM eigens einen 5G-Funkmast "bei uns im Keller" aufgebaut, wie Kampe erklärte. 

Für WiFi 6 und sogar schon WiFi 7 arbeitet AVM bereits an einem neuen Produkt: Die "Fritz!Box 5690 Pro" für Glasfaser und DSL. Die Box soll voraussichtlich im ersten Quartal 2024 auf den Markt kommen und das Spitzenprodukt des Herstellers werden. "Da sind wir stolz drauf", sagte Kampe. 

Das kommende "Spitzenprodukt" von AVM: die "Fritz!Box 5590 Pro". (Source: zVg)

Das kommende "Spitzenprodukt" von AVM: die "Fritz!Box 5590 Pro". (Source: zVg)

Die Box unterstützt alle drei Frequenzbereiche - also 2,4 GHz, 5 GHz und 6 GHz - sowie WLAN-Geschwindigkeiten von bis zu 11,53 Gb/s. Zu den neuen WiFi-7-Features zählt etwa Multi-Link Operation (MLO). Damit kann ein Datenstrom auf verschiedene Kanäle verteilt werden. Im laufenden Betrieb kann ein Datenstrom innerhalb von Millisekunden von einem zum anderen wechseln. Dies erhöht die Zuverlässigkeit der Übertragung. Das Gerät könne aber auch beide Kanäle parallel nutzen und so die Übertragungsgeschwindigkeit erhöhen. 

Das Produkt - sowie auch die anderen Neuheiten - präsentierte AVM bereits an der IFA. Im Rahmen der Messe kommunizierte AVM einen "Kampfpreis" von 339 Euro. Wie Lopes nun in Zürich sagte, werde das wohl auch mehr oder weniger dem Preis in Schweizer Franken entsprechen. Mehr zum Auftritt von AVM an der IFA können Sie hier nachlesen.

Neues für den Laden, die Partner und das OS!

Beim Betriebssystem gab es ebenfalls Neuerungen. Das "Fritz!OS" hat ein neues VPN-Protokoll im Angebot, um Datenverbindungen zu Verschlüsselungen. Das plattformübergreifende Protokoll Wireguard soll Verbindungen mit zahlreichen unterschiedlichen Endpunkten ermöglichen - von Windows- über Apple- bis hin zu diversen Linux-Geräten. 

Wireguard biete zwar nur wenig Anpassungsmöglichkeiten, dafür sei es aber praktisch konfigurationsfrei. Für Fachhändler und Kunden, die entweder bestehende VPN-Tunnels weiter betreiben oder spezifische Anforderungen haben, die mehr Konfigurationsmöglichkeiten erfordern, unterstützt das OS weiterhin die bisherige VPN-Technologie IPSEC. Gewisse Fritzbox-Modelle können mit IPSEC sogar mit Hardwareunterstütztung verschlüsseln. Wireguard ist zwar leicht langsamer als IPSEC mit Hardwareunterstütztung (109 Mb/s vs. 120 Mb/s), aber deutlich schneller als IPSEC ohne den zusätzlichen Boost (18 Mb/s).

Für die Partner hatte AVM noch weitere Neuerungen im Gepäck. So bietet der Hersteller neu eine Direktverbindung auf die Geräte an. Werkseitig sei diese aber deaktiviert. In der Übersicht im "MyFritz!"-Dienst können Fachhändler neu auf Filter setzen, um den Überblick über die Geräte zu wahren. Und ein Update ermöglicht es, Updates per Knopfdruck aus der Ferne auf die Geräte auszurollen. 

Ferner unterstütze AVM den Fachhandel auch mit speziellen Konditionen im Rahmen von Aktionen, um die Ladenfläche aufzuhübschen gibt es POS-Pakete und um bei potenziellen Kunden in Erinnerung zu bleiben, können Fachhändler AVM-Giveaways anfordern. Im Business-Portal hat AVM neu ein virtuelles Ladenlokal eingerichtet. Dort könne man sehen, was für Display-Möglichkeiten es gibt. 

AVM bietet auch eine Reihe von Webinaren an. Diese sind kostenlos. Darunter sind auch Webinare für Azubis, für die Fachhändler, die Lehrlinge ausbilden. Diese Webinare fokussieren sich laut Lopes nicht nur auf AVM, sondern auch auf allgemeine Netzwerktechnologien. 

Schliesslich legte Lopes den teilnehmenden Fachhändlern noch das AVM-Partnerprogramm ans Herz. Dieses biete etwa Jahresboni für bestimmte Umsatzziele an. Partner könnten auch 90 Tage testen, ohne es kaufen zu müssen. Dies laufe entweder direkt über den Hersteller oder über den Distributor Alltron. Damit beendete AVM seine Roadshow durch die Schweiz und bat seine Gäste für ein gemeinsames Mittagessen zu Tisch. 

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