Bletchley Declaration

28 Staaten verpflichten sich an KI-Gipfel zur Kooperation

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von Coen Kaat und zwi

Am ersten AI Safety Summit haben sich 28 Länder dazu verpflichtet, das Thema KI kooperativ anzupacken. Am Gipfel nehmen auch die Schweiz, Tesla-CEO Elon Musk und OpenAI-CEO Sam Altman teil.

(Source: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)
(Source: phonlamaiphoto / stock.adobe.com)

Das Vereinigte Königreich will an den ersten Novembertagen einige grundlegende Fragen rund um den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI resp. AI) klären. Das Land veranstaltet am 1. und 2. Tag des Monats den ersten AI Safety Summit, wie die Regierung mitteilt. Am Gipfel wollen die teilnehmenden Vertreter aus Politik und Wirtschaft, die Risiken dieser schnell wachsenden Technologie untersuchen und einen internationalen Dialog über deren Regulierung anstossen. 

Einen ersten Schritt unternahmen die Teilnehmenden bereits am ersten Tag: Sie unterzeichneten die "Bletchley Declaration" - benannt nach dem historischen Bletchley Park, wo der Gipfel stattfindet. Für die Schweiz reist Bundesrat Albert Rösti am Donnerstag nach London, wie das Generalsekretariat UVEK in einer Mitteilung schreibt. Darin erinnert der Bundesrat ausserdem daran, dass das internationale Genf mit seinem weitreichenden Netz von Anspruchsgruppen auf dem Gebiet der neuen Technologien bei den Diskussionen rund um die Nutzung von Daten und die Gouvernanz von KI eine wichtige Rolle spielt.

Mit der Deklaration versprechen die Staaten, "dass KI zum Wohle aller so konzipiert, entwickelt, eingesetzt und genutzt werden sollte, dass sie sicher, menschenzentriert, vertrauenswürdig und verantwortungsvoll ist", wie es im Text der Deklaration heisst. Trotz aller Möglichkeiten, die diese Technologie birgt, sollen die Risiken nicht ignoriert werden.

Die möglichen vorsätzlichen und unbeabsichtigten negativen Konsequenzen seien teilweise darauf zurückzuführen, dass die Fähigkeiten von KI-Anwendungen nicht vollständig verstanden werden und daher schwer vorherzusagen sind. Die Deklaration fordert auch mehr Transparenz von den KI-Pionieren aus der Privatwirtschaft. Die Staaten sollen daher auch geeignete Bewertungsmassstäbe und Instrumente für Sicherheitstests entwickeln.

Dialog fortsetzen

Um eine sichere Nutzung von KI zu gewährleisten, müssen alle anpacken: Staaten, internationale Foren und andere Initiativen, Unternehmen, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft. Die Deklaration legt einen Schwerpunkt auf das Versprechen, "den globalen Dialog zu dem Thema aufrecht zu erhalten". 2024 wollen die Staaten wieder für einen Gipfel zusammenkommen.

Die folgenden 28 Länder sowie die EU unterzeichneten die "Bletchley Declaration":

  • Australien
  • Brasilien
  • Kanada
  • Chile
  • China
  • Frankreich
  • Deutschland
  • Indien
  • Indonesien
  • Irland
  • Israel
  • Italien
  • Japan
  • Kenia
  • Königreich Saudi-Arabien
  • Niederlande
  • Nigeria
  • Philippinen
  • Republik Korea
  • Ruanda
  • Singapur
  • Spanien
  • Schweiz
  • Türkei
  • Ukraine
  • Vereinigte Arabische Emirate
  • Vereinigtes Königreich von Grossbritannien und Nordirland
  • Vereinigte Staaten von Amerika

Vor dem Gipfel erntete dieser bereits Kritik wegen der Teilnahme Chinas, wie Heise berichtet. Da die chinesische Regierung KI nutzt, um die eigene Bevölkerung zu überwachen. 

Es wird erwartet, dass der britische Premierminister Rishi Sunak nach Abschluss des zweiten Tages, in einer Rede mehr zu den Beschlüssen sagen wird. Im Anschluss daran wird Sunak mit Tesla-CEO Elon Musk eine Live-Diskussion führen, die auf dessen Social-Media-Plattform X übertragen wird, wie "Reuters" berichtet. Musk ist nicht der einzige Vertreter aus der Privatwirtschaft. So ist etwa auch Sam Altman, CEO des ChatGPT-Entwickler OpenAI, mit dabei.

Rishi Sunak, der britische Premierminister. (Source: Wikimedia Commons / Simon Walker / No 10 Downing Street / Open Government Licence v3.0)

Rishi Sunak, der britische Premierminister. (Source: Wikimedia Commons / Simon Walker / No 10 Downing Street / Open Government Licence v3.0)

 

Übrigens nutzt die Schweiz zwar KI, vertraut ihr aber nicht, wie die Datenvertrauensstudie von Comparis zeigt. Mehr darüber lesen Sie hier. 

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