Prioris

Gesellschafter blockiert Luzerner Glasfaserausbau

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von Sara Meier und ml

Das Projekt "Prioris" zum Ausbau des Glasfasernetzes in der Region Luzern West ist vorübergehend gestoppt. Ein neuer Gesellschafter der österreichischen Partnerfirma blockiert die Vertragsunterzeichnung. Der Steuerungsausschuss empfiehlt, die Volksabstimmung zum Projekt abzusagen.

(Source: Compare Fibre / unsplash.com)
(Source: Compare Fibre / unsplash.com)

Siebzehn ländliche Gemeinden der Region Luzern West wollen mit dem Projekt "Prioris" Glasfaserinternet in die Haushalte ihrer Bürgerinnen und Bürger bringen. Dieses Vorhaben erleidet einen Rückschlag, wie der Steuerungsausschuss des Projektes in einer Medienmitteilung schreibt. Bei der österreichischen Partnerfirma sei ein neuer Gesellschafter eingestiegen, welcher die Vertragsunterzeichnung und den Markteintritt in die Schweiz blockiere, sagt die Vizepräsidentin des Steuerungsausschusses und Gemeindepräsidentin von Pfaffnau, Sandra Cellarius.

Stattdessen bot das Partnerunternehmen an, mit verschiedenen bisherigen Gesellschaftern eine neue Aktiengesellschaft in der Schweiz zu gründen und die bereits ausgehandelten Verträge zu übernehmen. Das österreichische Unternehmen habe "Prioris" am 11. Oktober über die Blockade informiert, sagt die Vizepräsidentin.

Eine Lösung der Blockade lässt auf sich warten, was dazu führt, dass der Steuerungsausschuss empfiehlt, die bevorstehenden Abstimmungen zum Projekt abzusagen. “Wir können der Bevölkerung kein Geschäft zur Abstimmung vorlegen, das rechtlich nicht zu 100 Prozent abgesichert ist - wir würden unserer Sorgfaltspflicht nicht gerecht”, so Cellarius. Trotz dieses Stopps wollen die Gemeinden weiter am Projekt "Prioris" festhalten.

Auf Nachfrage der Redaktion bestätigt Sandra Cellarius, Vizepräsidentin Steuerungsausschuss PRIORIS und Gemeindepräsidentin von Pfaffnau, die Vorkommnisse: "Aufgrund einer Geheimhaltungsvereinbarung kann ich keine genaueren Angaben zum österreichischen Partnerunternehmen machen. Wir werden aber kommende Woche mit dem Steuerungsausschuss zusammensitzen, um das weitere Vorgehen zu besprechen und eine Auslegeordnung vornehmen." Nach wie vor könnte sich Cellarius eine Zusammenarbeit mit Swisscom vorstellen, falls diese für eine Kooperation zu haben wäre, meint jedoch: „Die bisherigen Verhandlungen mit der Swisscom waren konsternierend. Swisscom kennt unsere Möglichkeiten und unsere äusserst entgegenkommenden Kompromissvorschläge."

Über das Projekt "Prioris" haben wir schon berichtet. Lesen Sie hier mehr zu den Luzerner Glasfaserplänen.

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