Marktbericht

Blut, Schweiss und Tränen stabilisieren den ERP-Markt

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Der Markt für Enterprise-Resource-Planning-Systeme wächst kontinuierlich und soll dies auch in den nächsten Jahren tun. Die Marktanteile sind stabil - auch weil ein Umstieg auf ein anderes ERP-System mühsam sein kann. Der CRM-Markt wächst ebenfalls.

(Source: Summit Art Creations - stock.adobe.com)
(Source: Summit Art Creations - stock.adobe.com)

Der Schweizer Markt für Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) hat sich stabil entwickelt, wie aus dem IT-Markt-Report 2023 von Profondia hervorgeht. Den grössten Marktanteil hielt laut Zahlen aus dem Jahr 2022 das Schweizer Softwarehaus Abacus mit 17 Prozent. Der deutsche Softwareriese SAP kommt auf einen Marktanteil von 16 Prozent. Weiter dahinter liegen Microsoft Dynamics (8 Prozent) und Infoniqa (7 Prozent). 2 Prozent der Anwender setzen laut Profondia auf eine interne ERP-Entwicklung.

ERP-Wechsel: hoher Aufwand, geringer Nutzen

Die durchschnittliche Lebensdauer bei den ERP-Systemen betrug laut dem IT-Markt Report 16 Jahre und 9 Monate. "Ein ERP zu wechseln ist eine Blut-Schweiss-und-Tränenübung, die man nur angeht, wenn dem Aufwand ein sehr grosser Nutzen gegenübersteht", erklärt Martin Maurer, CEO von Profondia. "Entsprechend stabil sind die Markanteile, insbesondere bei den grossen, etablierten Anbietern." Trotzdem gibt es laut Profondia Bewegung im Markt: Von SAP-Kunden, welche die "grossen" SAP-Lösungen R/3 und S/4 Hana einsetzen, gaben inzwischen 22,7 Prozent der Firmen an, auf S/4 Hana migriert zu haben, wie das Unternehmen schreibt.

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Martin Maurer, CEO von Profondia. (Source: zVg)

Der Gesamtumsatz mit ERP-Software betrug 2023 532,53 Millionen Euro, umgerechnet knapp 500 Millionen Franken, wie Zahlen des Marktforschungsunternehmens Statista zeigen. Der Markt wuchs damit in den letzten Jahren kontinuierlich und soll dieses Wachstum auch in den nächsten Jahren fortsetzen: 2024 soll der Umsatz auf 561,17 Millionen Euro (525 Millionen Franken) steigen. Bis zum Jahr 2028 soll der Markt auf 640 Millionen Euro (knapp 600 Millionen Franken) wachsen und damit einen neuen Höchststand erreichen.

Auch der CRM-Markt wächst

Viele ERP-Systeme beinhalten bereits eine Lösung für Customer Relationship Management (CRM). Daher benötigen die meisten Anwender keine separate CRM-Lösung mehr, was sich deutlich im CRM-Markt niederschlägt. "Zu beachten ist, dass der grösste Teil der Firmen angibt, dass die CRM-Funktionalitäten innerhalb des eingesetzten ERP-Systems abgedeckt ist", erklärt Maurer. So gaben im Jahr 2022 64 Prozent der Schweizer ERP-Anwender an, dass ihr ERP bereits über integrierte CRM-Funktionen verfüge. Unter den Anbietern für eigenständige CRM-Anwendungen (also jenen, die nicht in ein ERP integriert sind) hatte Salesforce die Nase vorn. Das Softwareunternehmen deckte 3,31 Prozent des Marktes für CRM-Systeme ab. Microsoft Dynamics und Microsoft Dynamics 365 machten 2,74 respektive 1,67 Prozent des CRM-Marktes aus. 2,72 Prozent der Anwender vertrauen laut Profondia auf eine interne CRM-Lösung. Vergleichsweise weit verbreitet sind ausserdem Lösungen von BSI (0,86 Prozent), Cobra CRM (0,81 Prozent) und SugarCRM (0,60 Prozent).

Der Umsatz im Segment CRM-Software betrug laut Statista im Jahr 2023 868,22 Millionen Euro (rund 821 Millionen Franken). Damit wuchs der Markt gegenüber 2022 (793 Millionen Euro respektive 741 Millionen Franken) um 10 Prozent. Für 2024 rechnet das Institut mit einem Umsatz von 950 Millionen Euro beziehungsweise 888,67 Millionen Franken. Bis 2028 soll der Markt auf 1,3 Milliarden Euro (1,22 Milliarden Franken) anwachsen.

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