Was Kunden wollen

Wie viel IT braucht ein Autohändler?

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Wie viel IT ist nötig, um schweizweit Autos zu verkaufen? Erstaunlich viel, wie Marc Eichenberger im Interview erklärt. Er ist Geschäftsführer von Kenny's Auto-Center. Das Unternehmen vertreibt Fahrzeuge von Mercedes-Benz und Smart.

Marc Eichenberger, Geschäftsführer von Kenny's Auto-Center (Quelle: Kenny's Auto-Center).
Marc Eichenberger, Geschäftsführer von Kenny's Auto-Center (Quelle: Kenny's Auto-Center).

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit, und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Marc Eichenberger: Ich leite das operative Geschäft von Kenny's Auto-Center mit seinen sieben Standorten. Durch meinen IT-Background bin ich in allen Abteilungen stark an der Weiterentwicklung der ICT interessiert. Die technischen Möglichkeiten erlauben uns mehr Effizienz und Kompetenz in der Kundenbetreuung und bei der Reparatur der immer komplexeren Fahrzeuge. Zusammen mit dem CFO und unserem IT-Dienstleister führen wir die neuesten Technologien mit den Kundenbedürfnissen zusammen. Das ist eine sehr komplexe Angelegenheit.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die Ihre ­IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Der Autohandel bewegt sich enorm. Die Digitalisierung ist eine unaufhaltsame Entwicklung und betrifft auch unsere Branche stark. Wir sind darauf angewiesen, dass unsere Serviceanbieter Know-how in der neuesten Software­technologie mitbringen und uns dabei unterstützen, vernetzter und effizienter zu arbeiten. Des Weiteren erwarten wir von unseren Serviceanbietern, dass sie mit uns nachhaltige Lösungen entwickeln. Wir streben langfristige Partnerschaften mit unseren Dienstleistern an, damit das aufgebaute Wissen in unserer Branche für massgeschneiderte Lösungen eingesetzt werden kann.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen?

Die Beschaffung der notwendigen Komponenten erfolgt bei internen Projekten durch unsere IT-Partner. Bei Grossprojekten unseres Herstellers Mercedes-Benz übernimmt dieser oftmals die Koordination selbst und löst Sammelbestellungen für das gesamte Händlernetz direkt beim Hersteller aus.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ­ausgelagert?

Die komplette IT-Dienstleistung von First- bis Third-Level-Support übernimmt bei uns das Team der IT-Firma A. Baggenstos.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Die Koordination der IT und der IT-Projekte würde ich nicht outsourcen. Man muss stark in unser Geschäft eingebunden sein, um die Prozesse zu kennen und die Abhängigkeiten von den verschiedenen Systemen unseres Herstellers zu verstehen.

Was werden in nächster Zeit die grössten technischen ­Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Die wachsenden Anforderungen des Herstellers sowie die neuen komplexen Systeme in den Fahrzeugen sind grosse Herausforderungen, mit denen wir uns bereits jetzt befassen. Die Einführung neuer IT-Systeme ist immer mit viel Aufwand verbunden und erfordert viel Geduld von unseren Mitarbeitenden. Die grösste Herausforderung wird in Zukunft sein, Schnittstellen zwischen den vielen verschiedenen Systemen aufzubauen, welche die für uns enorm wichtigen Daten untereinander austauschen. Unsere Kunden erwarten von uns, dass unsere Dienstleistungen einfach, übersichtlich und schnell für sie verfügbar sind. Diese steigenden Erwartungen wollen wir erfüllen.

Wie kann Sie der Handel dabei unterstützen?

Über ein simples und intuitives Dealer-Management-System für den Automobilhandel würden sich viele Autobetriebe freuen.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

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