Was Kunden wollen

Was Migrolino von seinen IT-Partnern erwartet

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Damit im Migrolino-Shop die Kasse funktioniert und der ERP-gestützte Nachschub an Lebensmitteln aus den Hauptlagern gewährgeleistet ist, verlässt sich natürlich auch die Migros-Tochter auf ihre IT-Partner. Wie diese Zusammenarbeit aussieht, erklärt Peter Lutz, Leiter IT & SAP bei Migrolino.

Peter Lutz, Leiter IT & SAP bei Migrolino. (Source: zVg)
Peter Lutz, Leiter IT & SAP bei Migrolino. (Source: zVg)

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern in Berührung?

Peter Lutz: Migrolino betreibt zusammen mit ihren Franchisenehmern 320 Shops in der Schweiz. In der IT beschäftigen wir uns vorwiegend mit dem Applikationsbetrieb und innovativen Projekten für unsere modernen Shops. Wir tauschen uns täglich mit IT-Dienstleistern aus. Vertrauen und enge Zusammenarbeit sind wichtige Voraussetzungen für den Erfolg. Fast alle unsere Projekte werden in Co-Leitung mit dem Business gemeinsam geführt, und unsere IT-Dienstleister sollten ebenfalls über IT- und Business-Know-how verfügen.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Migrolino ist ein sehr dynamisches und stark wachsendes Unternehmen, weshalb wir äusserst flexible Dienstleister benötigen. Bezogen auf den Ressourceneinsatz ist das nicht immer einfach, weil wir manchmal für unsere Kundinnen und Kunden Unmögliches möglich machen wollen. Die benötigte Fachkompetenz suchen wir uns dann meist bei Generalisten, die sich in die gesamte Prozesskette einbringen können. Unsere Shop-Kunden erwarten eine reibungslose, schnelle Abwicklung des Einkaufs. Aus vergleichbaren Formaten in Shanghai und Hongkong wissen wir, dass Geschwindigkeit das A und O im Einkaufserlebnis darstellt. Die Migrolino-Shop-Mitarbeitenden arbeiten mit Herzblut und stellen den Kunden in den Mittelpunkt. Dieses Commitment erwarten wir auch von unseren Geschäftspartnern.

Was sollten (potenzielle) IT-Partner tunlichst vermeiden?

Wir haben eine klare Vorstellung, was Partner zu Themen mitbringen sollten. Aufsässige Telefonate bei Erstkontakten mag ich gar nicht, weil sie viel Zeit kosten. Wenn wir keinen Bedarf haben, wird das Gespräch rasch und freundlich beendet.

Wie kaufen Sie IT-Hardware und -Software beziehungsweise komplette Lösungen ein? Direkt beim Hersteller oder bei einem Händler?

Als Teil des Migros-Konzerns betreiben wir unsere IT-Anwendungen weitgehend in Konzern-Rechenzentren respektive zunehmend auch in der Cloud. Ausser Konzernservices beanspruchen wir aber auch eine ganze Reihe externer Dienstleistungen. Bei Gesamtlösungen ist für uns die Kompetenz im Auswahlverfahren entscheidend; ob Hersteller oder Händler ist unwichtig.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ausge­lagert? Und welche würden Sie hingegen nie auslagern?

Unsere Shops sind in allen drei Sprachregionen verteilt. Damit wir alle Verkaufsstellen in kurzer Zeit erreichen können, setzen wir auf externe Dienstleister, die ein gutes Netz von Technikern in der ganzen Schweiz bereitstellen können. Applikationssupport und Unterstützung für technische Businessprozesse habe ich gerne inhouse. Damit stellen wir sicher, dass die Prozesse jederzeit unter eigener Kontrolle stehen und Kompetenzen klar geregelt werden. Die komplexe Betreuung der Kleinmengenlogistik über die gesamte Supply-Chain beispielsweise ist sehr wichtig, denn unsere Franchisepartner erwarten tägliche und exakte Lieferungen, die vollständig durch IT-Prozesse automatisiert sind.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Unsere immer IT-affiner werdenden Kunden sind dankbar, wenn sie bei uns auch mit ihren eigenen Geräten einkaufen oder vorbestellen können. Mit der innovativen und mobilen IT-Welt mitzuhalten, wird uns die nächsten Jahre sehr stark beschäftigen. Eine weitere Herausforderung betrifft die Entwicklung bei unseren Mitarbeitern. Ihre Erwartungen an Technologie und Digitalisierung der Business-Prozesse fordern uns stark und da möchten wir Schritt halten, um auch künftig ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Wie können IT-Dienstleister Sie dabei unterstützen?

Wir setzen heute sehr auf skalierbare Standardlösungen, um weiter wachsen zu können. Unsere Dienstleister können uns mit Ruhe, Kreativität und hoher Effizienz unterstützen, damit wir unsere Vorhaben mit viel Power und kurzer time-to-market realisieren können. Wir erwarten höchstmögliche Transparenz über die Machbarkeit von Vorhaben.

Welche Rolle spielen Cloud, IoT, KI, Cybersecurity in Ihrer IT-Strategie?

Die Cloud-Strategie hat sich durchgesetzt und wird weiterverfolgt. Cybersecurity ist eine Grundvoraussetzung, die wir in Zusammenarbeit mit dem Mutterkonzern sehr gut abdecken. IoT und KI gewinnen weiter an Bedeutung und bergen noch viel Potential.

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