Berufswahl

Familie und Hobby sind zentrale Faktoren für ICT-Lehrbeginner

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Beim Entscheid für eine Lehre in der ICT spielen Familie und persönliche Interessen die wohl wichtigste Rolle. Das hat die Befragung der ICT-Lehrbeginner von ICT-Berufsbildung Schweiz ergeben. Die Studie zeigt ausserdem, dass der Frauenanteil bei den Lehrbeginnern stagniert.

(Source: zVg)
(Source: zVg)

Gut 1'000 ICT-Lehrbeginner hat ICT-Berufsbildung Schweiz zur Berufswahl befragt. Dabei zeigt sich: Die Familie spielt beim Berufsentscheid eine zentrale Rolle. So nennen 65 Prozent der Befragten, die alle ihre Ausbildung im Sommer 2017 begannen, Familienmitglieder als zentrale Bezugspersonen im Berufswahlprozess. An zweiter Stelle der wichtigsten Personen oder Faktoren folgt das Internet mit 48 Prozent. Am drittwichtigsten sind Freunde und Bekannte.

Auch persönliche Interessen sind laut Studie ein ausschlaggebender Faktor für die Berufswahl. Auf die Frage, wie der Berufswahlentscheid zustande gekommen sei, geben 41 Prozent der Befragten an, dass der Beruf bereits ihr Hobby war und 38 Prozent wollten den Beruf schon immer erlernen. Auch Schnupperlehren seien beim Berufswahlentscheid für 37 Prozent hilfreich gewesen.

(Source: Screenshot ICT-Lehrbeginner Befragung 2018 / ICT-Berufsbildung Schweiz)

Zukünftige Bedeutung von ICT-Berufen

Die Jugendlichen erachten die Bedeutung, welche die Informatik heute und in Zukunft habe, ausserdem für sehr hoch, schreibt ICT-Berufsbildung. 80 Prozent geben an, dass sie dieser Faktor beim Berufswahlentscheid zusätzlich beeinflusst habe.

Für die Berufswahl benötigen die Lehrbeginner nicht besonders lange. 65 Prozent setzen sich erst im letzten Schuljahr mit der Berufswahl auseinander. 26 Prozent lassen sich ein bis zwei Jahre Zeit und 8 Prozent setzten sich länger als zwei Jahre mit der Berufswahl auseinander.

(Source: Screenshot ICT-Lehrbeginner Befragung 2018 / ICT-Berufsbildung Schweiz)

Frauenanteil stagniert

Unter den Lehrbeginnern beträgt der Frauenanteil 14 Prozent. Dabei ist die Frauenquote in der Mediamatikausbildung mit 38 Prozent um einiges höher als bei den Informatikern, wo der Frauenanteil knapp 10 Prozent beträgt.

Lesen Sie im Beitrag "So begeistert die Schweiz mehr Frauen für die IT", welche Förderprogramme mehr Frauen in die IT holen wollen und weshalb die ICT-Branche bei Frauen ein schlechtes Image hat.

Von den im August 2018 gestarteten Lehrlingen als ICT-Fachmann/Fachfrau sind 20 Prozent Frauen. Laut ICT-Berufsbildung dauert die Lehrstellensuche bei den ICT-Fachmännern/Fachfrauen tendenziell länger. Das hänge damit zusammen, dass die dreijährige Ausbildung noch neu sei.

Mehr über die Ausbildung zum ICT-Fachmann/Fachfrau erfahren Sie im Artikel "Berufsschule Zürich bildet ICT-Fachmänner und Fachfrauen aus".

BMS bei Lehrbeginnern hoch im Kurs

Überraschend viele Informatik- und Mediamatiklehrbeginner absolvieren zusätzlich zur Ausbildung die Berufsmaturitätsschule (BMS). 49 Prozent der Befragten verbringen einen zusätzlichen halben Tag pro Woche in der Schule, um die Berufsmatura zu erlangen. Zum Vergleich: die durchschnittliche Berufsmaturitätsquote beträgt in der Schweiz 14 Prozent.

Über die Studie

Die ICT-Lehrbeginner Befragung 2018 fand drei Monate nach Lehrbeginn 2017 im Auftrag von ICT-Berufsbildung Schweiz statt. Die 1'034 Studienteilnehmer stammen aus der gesamten Schweiz und absolvieren eine Ausbildung in der Applikationsentwicklung, Betriebsinformatik, Systemtechnik, Mediamatik oder als ICT-Fachmann/Fachfrau EFZ.

Die ICT-Fachkräftestudie von ICT-Berufsbildung Schweiz prognostiziert im Jahr 2026 einen zusätzlichen Bedarf an 40'000 Fachkräften. Trotz Bemühungen in der Aus- und Weiterbildung könne dieser Bedarf nicht gedeckt werden. Lesen Sie hier mehr dazu.

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