Zum Schluss

Kostensenkung im Marketing 2.0

Uhr | Updated
von Jean-Pierre Jamet

Prozessoptimierung, Outsourcing, Abwälzung von Betriebskosten auf die Kunden: Unternehmensleiter müssen immer neue Mittel finden, die Kosten in ihren Firmen weiter zu senken. Auch im Marketing lässt sich Geld sparen. Etwa durch die Nutzung sozialer Netzwerke.

Jean-Pierre Jamet
Jean-Pierre Jamet

Unternehmen, die langfristig leben und überleben wollen, müssen effizient, flexibel und dynamisch am Markt auftreten. Dazu gehört, dass man als Unternehmensleiter Kosten und Prozesse im Griff hat. Kosten zu senken und trotzdem schlagkräftig und agil zu bleiben, schliesst sich nicht aus. Es gibt einige Mittel der Effizienzsteigerung, beziehungsweise zur Kostensenkung, etwa die Nutzung neuer Technologien, Prozessoptimierung, die Verteilung der Kosten auf mehrere, wie man es etwa im Outsourcing oder beim Cloud Computing macht. Hier werden die Kompetenzen von Spezialisten mehrerer Firmen genutzt, ohne dass jeder einzelne (Auftraggeber) einen vollen Lohn dafür zu bezahlen braucht. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Kosten von den Kunden mittragen zu lassen. Das beste Beispiel dafür ist Ikea, das seine Möbel von den Kunden selbst aufbauen lässt. Diese Strategie hat Ikea auf Erfolgskurs gebracht. Diese Variante ist besonders geeignet, wenn Personalkosten reduziert werden sollen. Denn der Erhöhung der Produktivität eines Menschen sind Grenzen gesetzt.

Auch Marketing ist ein personalintensives "Geschäft": Texte schreiben, Grafiken erstellen, Events organisieren usw. Hier können nicht einfach jeden Tag neue Technologien eingesetzt werden, um Kosten zu senken oder die Effizienz zu steigern. Einmal abgesehen von der Einführung von E-Mailings anstelle vom Briefversand sind die technischen Innovationen im Marketing überschaubar. Die Verteilung von Kosten hingegen hat sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitert. Beispielsweise bedeutet die Nutzung der Kompetenzen eines Telefon-Marketing- Unternehmens, das Kampagnen für mehrere sich konkurrierende Unternehmen durchführt, eine Verteilung der Kosten (ähnlich wie im IT-Outsourcing), dank derer nicht jedes Unternehmen ein eigenes Callcenter zu kreieren braucht.

Business-Netzwerke

Die neueste Möglichkeit, die sich herausgebildet hat, ist das Business-Netzwerk. Es hat eine wesentliche Wirkung auf die Marketingkosten. Erstens verringert es den Kauf von Adressmaterial, da die gesuchten Personen in Business-Netzwerken gratis eruiert werden können. Zweitens kann es als Instrument zur Verteilung der Kosten genutzt werden, denn nur Grossfirmen können sich einen speziellen Internetauftritt für ihre Kundenbeziehungen leisten; den anderen stehen solche Online-Marketing-Applikationen in Business-Netzwerken günstig zur Verfügung. Die letzte Möglichkeit, die noch nicht als solche wahrgenommen wird, ist eine Umlagerung der Kosten auf die Kunden, soweit das Netzwerk dies erlaubt. In solchen Business- Netzwerken melden die Kunden ihre Interessen selbst und erwarten dafür entsprechende Informationen oder sie publizieren ihre Ausschreibungen und Offertenanfragen direkt für die Anbieter. Wer weiss, wie hoch die Kosten für Kundenakquisition sind, wird diese Einsparungsmöglichkeit sehr schätzen. Business-Netzwerke werden sich deshalb in den nächsten Jahren weiter etablieren. Wer sich dieser Tendenz bewusst ist, kann sich einen erheblichen Vorteil verschaffen.

Webcode
2P5jtRev