Crossmedia-Management als Geschäftschance

Ein Problem, vielleicht so alt wie die Marktwirtschaft selbst: Wie vermittelt man Werbebotschaften? Von der ursprünglichen Mundpropaganda ist die Werbewirtschaft heute beim Cross-Media-Management angelangt. Erfolgreiche Werbung muss heute crossmedial sein, um beachtet zu werden. Das heisst, sie muss ausserhalb ihrer traditionellen Formen (Inserat, Plakat, TV, Radio) auch in Blogs, Communities und anderen Online-Kanälen angeboten werden. Durch Empfehlungen der User sollen Produkte und Lösungen schnell bekannt werden und für Umsatz sorgen. Aber: Das Werben über viele Kanäle ist aufwendig und teuer. Unternehmen benötigen hierfür Know-how, spezialisiertes Personal und die nötige Technologie, um ihre Ideen in eine gelungene Crossmedia-Strategie umzusetzen.

Aber wie sieht die Realität aus? Ist Schweizer IT-Verantwortlichen die Notwendigkeit von crossmedialer Kommunikation bewusst? Stellen sie ihren Marketingabteilungen die nötigen Werkzeuge zur Verfügung? Und sind die Marketingabteilungen überhaupt in der Lage crossmedial zu arbeiten? Neben der “normalen“ IT-Infrastruktur braucht es auch Kameras für Video- und Fotoaufnahmen, entsprechende Software zur Bearbeitung des aufgenommenen Bildmaterials. Die Redaktion der Netzwoche hakte in ihrer aktuellen Online-Umfrage nach und wollte wissen: "Setzen Sie in Ihrem Unternehmen Crossmedia-Strategien ein?"

Geantwortet haben in der nicht repräsentativen Umfrage 45 Personen. Von ihnen antworteten 64,4 Prozent mit Ja. 4,4 Prozent sagten, es sei eine Crossmedia-Strategie geplant. 11,1 Prozent sagten Nein. 20 Prozent wissen nicht, ob es in ihrem Unternehmen eine Crossmedia-Strategie gibt, oder nicht. Wie bitte? Über ein Fünftel der IT-Entscheider in Schweizer Unternehmen weiss nicht, ob das Unternehmen, in dem sie arbeiten, eine Crossmedia-Strategie fährt? Oder wissen sie evtl. nicht, was Crossmedia ist? Es ist zu hoffen, dass Letzteres zutrifft. Denn schon ein regelmässig erscheinender Newsletter ergänzend zur Webseite ist eine crossmediale Kommunikationsmassnahme. Auch wenn vielleicht noch keine "Strategie" dahinter steckt. Wikipedia definiert Crossmedia so: "Crossmedia bezeichnet die Kommunikation über mehrere inhaltlich, gestalterisch und redaktionell verknüpfte Kanäle, die den Nutzer zielgerichtet über die verschiedenen Medien führt und auf einen Rückkanal verweist." Zum Beispiel über den guten, alten Prospekt in Kombination mit Web 2.0-Technologien wie Twitter, Facebook oder einem Newsletter.

Je nach Anwendung kann das sehr aufwendig sein. Das kann soweit gehen, dass Unternehmen zusätzlich zu ihren PR-Angestellten sogar eigene Web-2.0-Beauftragte engagieren, um die vielen virtuellen Kanäle mit Werbebotschaften zu füllen. Und was haben Reseller und Systemintegratoren davon? Sie liefern die nötige Hard- und Software, und helfen ihren Kunden crossmedial zu arbeiten. Gerade KMU-Kunden sind oft keine IT-Profis. Sie sind vielleicht froh, wenn ihnen der IT-Fachmann bei der Umsetzung von Crossmedia-Konzepten hilft. Wie steht es eigentlich um Ihre Crossmedia-Kompetenz?