ICT-AUSGABEN 2012

Die Industrie setzt den Rotstift an

Uhr | Updated
von Philipp A. Ziegler

Nach dem Plus von 2,2 Prozent des ICT-Gesamtmarktes im Jahr 2011 bremsen die vielerorts eingeleiteten Sparmassnahmen das Wachstum der Ausgaben 2012 auf eine rote Null ab. Die ICT-Ausgaben werden im Branchenvergleich in der Industrie am meisten schrumpfen.

Für die Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) haben die Schweizer Industrieunternehmen im vergangenen Jahr Ausgaben in der Höhe von insgesamt 4058,2 Millionen Franken getätigt, was rund 25 Prozent der Ausgaben aller Branchen entspricht. Damit hat die Industriebranche 2011 im Vergleich zum Vorjahr 1,4 Prozent mehr für ihre ICT aufgewendet.

Positive Wachstumsraten werden auf der Basis unserer aktuellen Prognosen für die kommenden 24 Monate allerdings der Vergangenheit angehören. Für das laufende Jahr rechnen wir mit einer Schrumpfung der Budgets in den industriellen Unter nehmen um minus 3,6 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang der Aufwendungen für die ICT von 146 Millionen Franken. Auch für 2013 ist noch keine Entspannung in Sicht, wir rechnen mit einem weiteren Rückgang um minus 1,3 Prozent. Eine Trendwende ist erst ab 2014 zu erwarten.

Die Aussichten für 2012 sind vielerorts verhalten pessimistisch: In der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM), die mit rund 335 000 Beschäftigten die grösste industrielle Arbeitgeberin ist, herrscht derzeit eine angespannte Lage: Ab dem zweiten Quartal 2011 hat gegenüber der positiven Entwicklung der vorhergehenden Quartale eine Trendwende eingesetzt, die sich im dritten Quartal 2011 akzentuiert hat. Angesichts der rückläufigen Auftragseingänge werden sich die Umsätze in den kommenden Monaten weiter abschwächen und dürften im Laufe des Jahres 2012 ins Minus drehen. Die schwächere Nachfrage aus EUMärkten sowie die Frankenstärke hinterlassen zunehmend Bremsspuren (Quelle: Swissmem).

Die aktuelle Entwicklung hinterlässt deutliche Spuren im Bereich der Ausrüstungsinvestitionen und ICT-Ausgaben: Vor dem Hintergrund der derzeitigen Situation werden Projekte verschoben, gekürzt oder in kleinere Einzelpakete umgebaut. Anbieter, die proaktiv mit konkreten Vorschlägen zur Senkung der ICT-Betriebskosten und zur Schaffung von Freiräumen für Innovationen auf ihre Industriekunden zugehen, werden viel Profilierungspotenzial vorfinden.

Webcode
bDTktRPe