Samsung

Eine der wertvollsten Marken Asiens kämpft gegen Preisdruck

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Samsung gilt mit seinen fünf Geschäftsbereichen Halbleiter, Telekommunikation, LCD, digitale Medien und Software & Weiteres als besonders interessanter Konzern. Wenn der in Soeul beheimatete Konzern-Zahlen veröffentlicht, geht's in die Billionen – zumindest in der sudkoreanischen Wahrung Won.

42 Billionen Won betrug der Gesamtumsatz im letzten Quartal, was rund 33,4 Milliarden Schweizer Franken und einem Plus von 6,7 Prozent entspricht. Der Gewinn legte um 13 Prozent auf 3,42 Billionen Won oder rund 2,9 Milliarden Franken zu. Gemäss den Analysten der Zurcher Kantonalbank kann Samsung aufgrund der starken Bilanz und Marktposition mittels aggressiver Preiskämpfe Konkurrenten aus dem Markt drängen.

Im Bereich der Speicherchips und bei den LCD-TVs ist Samsung Marktführer. Im Mobiltelefonmarkt hält Samsung den zweiten Platz hinter Nokia. Gemäss Interbrand belegt Samsung Platz 19 unter den weltweit bekanntesten Marken und ist noch vor Dell oder Sony platziert. Nach Toyota besitzt der Konzern die wertvollste Marke in Asien. Durch die Lancierung des Galaxy Tab schaffte es der Konzern, den ersten Tablet-PC zu lancieren, der es mit Apples iPad aufnehmen kann. Mit der Vorstellung des zweiten Galaxy Tabs kam Samsung Apple sogar zuvor. Doch im Kampf um Marktanteile lasten die tiefen Preise auf der operativen Marge und dem Reingewinn, schreiben die Analysten der ZKB. Die durchschnittlichen Verkaufspreise für Speicherchips sind anhaltend schwach. Auch in Zukunft werde dies bedingt durch die Überproduktion beziehungsweise das Überangebot auf der Marge lasten.

Die Nummer zwei im weltweiten Handymarkt sieht sich im Kampf um Marktanteile bei Mobiltelefonen zwei unterschiedlichen Konkurrenten gegenüber. Zum einen ist dies im Billigsegment Unternehmen wie Nokia, LG oder Motorola, während im High-End-Bereich Apple, HTC und RIM neue Geräte einführten. Samsung verfügt über ein sehr breites Produktportfolio. Zwischen den verschiedenen Produktgruppen bestehen aber gemäss den Analysten kaum Synergien.

Samsung gut positioniert

Der Konsumelektronikmarkt habe sich 2010 erholt, scheint aber wieder an Schwung zu verlieren, was Samsung vor allem im LCD-Bereich zu spüren bekommen dürfte. Die Analysten der ZKB gehen davon aus, dass sich der Preiszerfall bei den grossflächigen Bildschirmen zusätzlich beschleunigen werde, wodurch die durchschnittlichen Verkaufspreise weiter gedrückt würden. Als eine gute Entscheidung sehen es die ZKB-Analysten an, Samsungs Android- oder hauseigene Bada-Software für Smartphones und Tablets  einzusetzen. Der grosse Erfolg des Modells Galaxy S illustriere dies.

Bedingt durch die Erfahrung im Mobiltelefonbereich und der Verwendung der Android-Software sei es Samsung gelungen, erfolgreich einen Tablet-PC zu lancieren und damit schon früh auf einem Markt mit starkem Wachstumspotenzial präsent zu sein. In der Halbleitersparte und dort vor allem bei DRAM stelle sich der Konzern erneut auf fallende Preise ein, die aus dem Überangebot resultierten. Der Bedarf nach NAND scheint aber, getrieben durch die Nachfrage nach mobilen Endgeräten, robust zu bleiben. Insgesamt sehen die Analysten der ZKB Samsung durch eine aggressive Preispolitik und strategisch gute Entscheide in den hart umkämpften Märkten als gut positioniert an. In Anbetracht der kurz- bis mittelfristigen Risiken bei den LCD-TVs und den Speicherchips stufen sie die Aktie mit "Marktgewichten" ein.

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