Nach umstrittenen Änderungen

Update: Broadcom macht Cloud-Anbietern Zugeständnisse

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von Yannick Chavanne und Maximilian Schenner und Übersetzung: Alexandra Hüsler, lha, tme

Nach umstrittenen Änderungen an der VMware-Lizenzierung versucht Broadcom, die Wogen zu glätten. Doch die Reaktion des Unternehmens stösst europäischen Unternehmensgruppen und Cloud-Dienstleistern sauer auf. Broadcom will nun mit erneuten Änderungen auf die Anbieter zugehen.

(Source: Coolcaesar / CC BY-SA 3.0)
(Source: Coolcaesar / CC BY-SA 3.0)

Update vom 03. Mai 2024: Broadcom geht auf seine Cloud-Provider zu. Das Unternehmen reagiert offenbar auf die Kritik seiner Partner und unternimmt mehrere Änderungen, wie "Heise" berichtet. 

Alle Partner, die schon vor der VMware-Übernahme durch Broadcom VCSP-zertifiziert waren, können damit am neuen Premier Tier teilnehmen, heisst es weiter. Auch, wer nicht dazu gehöre, könne diese Stufe erreichen. Broadcom sehe nämlich Ausnahmen für Partner vor, die unter besondere Regulierungen fallen. Das Unternehmen nenne hier als Beispiel die Bestimmungen zur Datensouveränität in der Europäischen Union. Laut "Heise" adressiert der Anbieter damit einen zentralen Punkt der Kritik des Branchenverbands CISPE.

Wer mit dem Umstieg von VMware auf Broadcom dennoch nicht zufrieden ist, könne seine Dienste auf Basis der bestehenden Produkte nun bis Ende April 2025 anbieten, also noch ein Jahr länger, heisst es weiter. Die neue Frist beinhalte regulären Support durch den Anbieter. Viele Partner hatten die ursprünglich kurze Frist kritisiert.

Auch die Frist, in der in der Partner entscheiden müssen, ob sie Teil des neuen VCSP-Programms sein wollen oder bei einem White-Label-Provider buchen wollen, wird laut "Heise" verlängert - allerdings nur bis zum 31. Mai 2024. Ansonsten würden sie automatisch aus dem Programm fallen. Broadcom will den Partnern danach auch mehr Zeit für den Umstieg gewähren, definiert aber nicht, wie lange.

Originalmeldung vom 30. April 2024:

Broadcom verärgert europäische VMware-Kunden - schon wieder

Die Ende 2023 abgeschlossene Übernahme von VMware durch Broadcom hat viele Unternehmen verärgert, die die Technologien der ehemaligen Dell-Tochter nutzen. Broadcom-CEO Hock Tan stellte nun Änderungen vor, die unerwünschte Auswirkungen von Lizenzänderungen für VMware-Kunden reduzieren sollen. Die neuen Bestimmungen sollen es den Kunden ermöglichen, ihre Arbeitslasten von privaten Rechenzentren zu Cloud-Dienstleistern und zwischen verschiedenen Cloud-Diensten zu verlagern. Die Anpassungen sind Teil einer umfassenden Strategie, die mehr als 150 Softwareprodukte unter zwei grossen Lizenzen - VCF (VMware Cloud Foundation) und VVF (VMware Vsphere Foundation) - vereint.

Die vorgeschlagenen Änderungen überzeugen viele Kunden, die sich um die Cloud Infrastructure Service Providers in Europe (Cispe) und die europäischen Verbände der IT-Leiter versammelt haben, nicht. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme vertreten Kritiker der VMware-Politik von Broadcom die Ansicht, dass das Unternehmen die zentralen Probleme für die Unzufriedenheit verschleiern will. Die Gebühren seien nach wie vor zu hoch und die Lizenzbedingungen würden die Freiheit der Nutzer einschränken, wodurch die wirtschaftliche Lebensfähigkeit vieler Cloud-Anbieter gefährdet werde. 

Broadcom wolle zudem einen kostenlosen Zugang zu Zero-Day-Sicherheitspatches für unterstützte Versionen von Vsphere anbieten. Cispe und CIO-Verbände sind der Meinung, dass das blosse Versprechen, kritische Softwarefehler zu beheben, wenn die Kunden das neue Abomodell annehmen, "an Erpressung grenzt". "Die Antwort von Broadcom ist beleidigend, unbefriedigend und hat den Zorn unserer Mitglieder nur noch verstärkt", sagt Henri d'Agrain, Generaldirektor der französischen Anwendervereinigung CIGREF. "Was wir brauchen, ist eine konzertierte Aktion der Regulierungsbehörden, um durch formelle Untersuchungen eine Rückkehr zu den Grundsätzen der fairen Lizenzierung auf dem gesamten Softwaremarkt durchzusetzen."

Es ist nicht das erste Mal, dass Broadcom seine Kunden verärgert. Auch Schweizer VMware-Partner mussten schon viel ertragen, von Frust über Ungewissheit bis hin zu Schock ist alles dabei. Drei Partner sagen, was sie davon und von den nebulösen, restriktiven Anforderungen an eine weitere Partnerschaft halten. 

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