ERP trifft Facebook - wehalb Händler die "Topsoft" besuchen sollten

ERP-Systeme werden gerne lange am Laufen gehalten, gemäss dem Motto "Never touch a running System." In welchen Bereichen bewegt sich der Markt für Business-Software noch?

Cyrill Schmid: Ganz klar in den Sparten Cloud Computing und allen damit verbundenen Services. Darüber hinaus entwickelt sich der Markt besonders im Bereich Business Intelligence und Document-Management- Systemen. Das Segment CRM wächst im Zusammenhang mit Social Media. Ältere Produkte werden zurzeit abgelöst durch solche mit modernerer Architektur und webfähiger Programmierung. Bewegung ist also da.

Warum sollten IT-Händler die "Topsoft" besuchen?

Die Messe ist eine interaktive Plattform, das heisst sie ermöglicht auch Begegnungen zwischen verschiedenen Anbietern entlang der gesamten IT-Leistungs- und Wertschöpfungskette. In diesem Zusammenhang entstehen Synergien und mögliche Kooperationsmöglichkeiten. Das Motto muss lauten: Auf einander zugehen, Partnerschaften ausloten, Networking. Unter diesem Aspekt erstaunt es mich eigentlich, dass sich manche Händler diese Frage überhaupt stellen.

Was sind die diesjährigen Messetrends?

Eigentlich wird von den Anwendern nicht unbedingt der neueste Schrei nachgefragt, sondern Lösungen, die über viele Jahre ein effizientes Arbeiten ermöglichen. Solide Partnerschaften zwischen Anbietern und Anwendern haben mehr Gewicht als ein Gadget oder Buzz-Word, das momentan im Gespräch ist. Im Bereich Cloud Computing geht ein deutlicher Trend Richtung Etablierung der neuen Services. Damit eng verbunden ist die Frage nach Vertrauen, ähnlich wie das Motto der Cebit "Managing Trust". Die andere Bewegung heisst "Business driven IT", denn immer mehr Projekte werden aus dem Business generiert. Ein Beispiel: Der Marketingmanager braucht eine CRMLösung, um künftige Kampagnen effizienter und flexibler durchführen zu können. Solche anwendungsorientierten Ansätze sind deutlich spürbar, auch in der Beratung, und genau darum haben wir IT-Konkret eingeführt. Es dient als Praxis-Forum, um Problemstellungen aus der realen Geschäftswelt zu lösen.

Was bedeutet eigentlich das Ende der Aiciti für die "Topsoft"?

Die Idee der Aiciti war gut. Es ging ja darum, verschiedene existierende Fachveranstaltungen unter einem Dach zur selben Zeit stattfinden zu lassen. Für die "Topsoft" bedeutet es, dass wir als einzige IT-Fachmesse der Schweiz den eingeschlagenen Weg der fokussierten Fachveranstaltung weiter verfolgen und das Angebot für Besucher laufend weiterentwickeln.

Was haben Sie für Konzepte gegen den Besucherschwund?

Messen sind heute nicht nur "Ausstellungen": Besucher erwarten Interaktion, Möglichkeiten für den Wissensaufbau und Orientierungshilfen. Sie wollen einen effizienten Besuch und konkrete Resultate nach Hause mitnehmen. Der Messebesuch muss sich lohnen. Also bieten wir Zusatzleistungen mit Mehrwert an, etwa einen Software-Contest, ein Praxis-Forum oder Referate. Mit der Lancierung der "One" als neue Eventplattform für Internet, E-Commerce, Onlinemarketing und Social Media gehen wir den Weg von fokussierten Veranstaltungen konsequent weiter. Dass diese beiden Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden,wird für die Besucher zahlreiche Synergien erschliessen.

Welchen Mehrwert bietet die "One" für IT-Händler?

Im Mittelpunkt der "One" stehen Lösungen und Anbieter rund um Internet, E-Commerce, Social Media und Onlinemarketing. Die "One" will Transparenz in den vielfältigen Onlinemarkt bringen. Referate, Interviews, Beratung und die grösste Internetkonferenz der Schweiz, werden den Besuchern Fachwissen rund ums Online-Business vermitteln. Auf einer offenen Showbühne werden innovative und funktionierende Fallbeispiele präsentiert. Das Konzept einer so ausgeprägten Content-Zone, die alle Aspekte entlang der Wertschöpfungskette aufzeigt, gibt es bis jetzt so noch nicht. Zudem wird an der "One" der erste E-Commerce Award verliehen. Händler können Kontakte und Partnerschaften knüpfen und das Potenzial ausloten, wo sie ihre Angebote einbringen können.