Beat Rohr, Country Manager Nokia Siemens Networks

"Ich will Nokia Siemens Networks in der Schweiz bekannter machen"

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Seit dem 1. März ist Beat Rohr Country Manager bei Nokia Siemens Networks Schweiz. Rohr sieht den Zusammenschluss der beiden Unternehmenskulturen von Nokia und Siemens zu Nokia Siemens Networks als erfolgreich abgeschlossen und will die Präsenz des Netzwerkausrüsters in der Schweiz erhöhen.

Was muss man sich unter dem Unternehmen Nokia Siemens Networks vorstellen?

Die meisten Leute kennen Nokia und sie kennen Siemens. Nokia Siemens Networks – oder kurz NSN – ist in der Schweiz noch nicht so bekannt, wie es sein sollte, obwohl es global zu den wichtigsten Netzwerkausrüstern gehört. Dabei ist der Merger von Nokia und Siemens heute nach drei Jahren definitiv abgeschlossen. Ich kann sagen, dass sich eine "Nokia-Siemens-Networks-Unternehmenskulturkultur" entwickelt hat. Auch das Portfolio wurde konsolidiert.

Welche Bedeutung spielt der Schweizer Standort für das internationale Unternehmen?

Wir beschäftigen hierzulande 250 Mitarbeiter an den Standorten Zürich, Bern und Lausanne. Zu unseren Kunden gehören die "üblichen Verdächtigen" Swisscom, Orange, Sunrise, Cablecom und die SBB. Die Schweiz ist als hochentwickelter Markt besonders interessant für Netzwerkausrüster. Der nächste Schritt, der hierzulande ansteht, ist die Einführung von LTE - einer unserer Forschungsschwerpunkte, in dem wir weltweit führend sind.

Wie und wo forscht das Unternehmen an diesen neuen Technologien?

Wir haben beispielweise vier internationale Smart Labs, die sich nur damit beschäftigen, die Anwendungs- und Netzqualität rund um Smartphones zu verbessern. Ausser in Finnland befinden sich Labs in Indien, Korea und in den USA. Es stellen sich heute besondere Herausforderungen an die Netzwerkausrüster. Es wird immer selbstverständlicher, mobile Endgeräte zu besitzen, die immer die Bandbreite bieten, die man verlangt. Die Qualitätsanforderungen steigen ständig. Wir arbeiten eng mit Firmen wie Skype, Facebook, Google, Youtube zusammen. Dies sind alles Unternehmen, die bei der Benutzung von mobilen Endgeräten kaum mehr wegzudenken sind. Auf der anderen Seite kooperieren wir mit Telcos wie T-Mobile oder Vodafone und anderen nationalen Anbietern.

Nun sind das nicht gerade Firmen, die im Schweizer Markt beteiligt sind (Vodafone, T-Mobile).

Nokia Siemens Networks ist ein globales Unternehmen mit einer globalen Kultur. Auch die Märkte, in denen wir uns bewegen, sind nicht länderspezifisch "anders". Ob in der Schweiz oder in Übersee, die Leute telefonieren mit den gleichen Geräten. Die Phasen, in denen sich die Märkte in den jeweiligen Ländern befinden, unterscheiden sich.

Was bringt Nokia Siemens Networks die Präsenz in der Schweiz?

Die Schweiz ist sehr fortschrittlich und bringt in den Services eine hohe Qualität. Es findet ein intensiver Austausch zwischen den Länderstandorten von NSN und unseren Forschungsstellen statt. NSN ist so organisiert, dass wir in den Regionen Innovationen abholen - auch in der Schweiz. Unsere Schwerpunkte sind Dinge, die sich nicht nur für die Schweiz ändern, sondern global. Die Breitbandkapazitäten müssen sich weltweit erhöhen. Dies fordern die Endkunden und damit auch die Telekommunikationsanbieter. Vor allem in der Schweiz ist man sich hoher Qualität gewohnt und fordert diese weiterhin.

Ericsson liess vor kurzem verlauten, 15 Glasfaserspezialisten am Schweizer Standort einzustellen. Will Nokia Siemens Networks auch in der Schweiz forschen?

Eine Entwicklungsabteilung in der Schweiz ist momentan nicht vorhanden und auch nicht geplant. Wir haben Mitarbeiterteams, so genannte Solutions Engineers, die sich im intensiven Austausch mit unseren Forschungsstellen befinden.

Was wird sich unter Ihrer Führung am Schweizer Standort ändern?

Ich will den Brand Nokia Siemens Networks bekannter machen. NSN darf und soll man als einen der drei grossen Netzwerkausrüster kennen. Wir möchten bei den Telcos zur Nummer eins werden. Die Technologien, um dies zu erreichen, haben wir und im Bereich des Mobile Broadband sind wir europaweit sogar schon Marktführer.

Wie werden die Kunden hierzulande betreut?

Wir haben für unsere Kunden spezielle Customer Teams, die sich aus Key Account Manager, Projektleitern, Technikern usw. zusammensetzen. Projektabhänig schalten wir lokale und internationale Experten hinzu.

Mit Huawei und ZTE gibt es neue Ausrüster am Horizont. Steht eine weitere Konsolidierung bei den Netzwerkausrüstern bevor?

Wir wissen, dass wir in einem umkämpften Marktumfeld agieren, das eine hohe Fragmentierung aufweist. Ich will an dieser Stelle nicht spekulieren, aber auch nichts ausschliessen.

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