Mobilfunkgeschäft

Mobile World Congress 2012

Uhr | Updated
von George Sarpong und Marcel Hegetschweiler

Der Mobile World Congress in Barcelona ging auch dieses Jahr mit einem Besucherrekord zu Ende. Für Aufsehen sorgte auch Intel, dass mit Verve versucht ins Mobile-Geschäft zu drängen.

Intel-Chef Paul Otellini kam persönlich nach Barcelona – auch um ein neues Smartphone von Orange zu präsentieren.
Intel-Chef Paul Otellini kam persönlich nach Barcelona – auch um ein neues Smartphone von Orange zu präsentieren.

Den diesjährigen Mobile World Congress haben rund 67 000 Teilnehmer aus 205 Ländern besucht. Dies sei ein neuer Rekord, wie die weltweite Industrievereinigung der GSM-Mobilfunkanbieter (GSMA) in einer Pressemitteilung verkündete. Unter den Besuchern fanden sich die grössten und einflussreichsten Mobilfunknetzbetreiber, Softwareunter nehmen, Gerätehersteller, Internetfirmen, Medien- und Unterhaltungsgesellschaften sowie Regierungsdelegationen aus aller Welt.

Am Kongress beteiligten sich dieses Jahr mehr als 1500 ausstellende Unternehmen. Diese belegten zusammen 70 500 Quadratmeter an Messefläche und Konferenzräumlichkeiten. Einer vorläufigen ökonomischen Analyse zufolge hat der diesjährige Mobile World Congress 2012 über 300 Millionen Euro in die lokale Wirtschaft fliessen lassen. Dies entspreche einem Anstieg von über 25 Millionen Euro gegenüber dem wirtschaftlichen Effekt des Mobile World Congress 2011, erklärte John Hoffman, CEO von GSMA Ltd., in der Pressemitteilung weiter.

Die technischen Highlights

Neben dem Nokia 808 Pure View, das eine Kamera mit einer Auflösung von 41 Megapixeln enthält und den Titel "The Best Device" erhielt, lenkten diverse Smartphones mit Vierkern-Prozessoren und Tablets, die Bilder in HD-Qualität darstellen, die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Insbesondere das Xperia P von Sony und das Optimus 4X HD seien durch besonders hochauflösende und brillante Displays aufgefallen, wie verschiedene Medien berichteten. Huawei präsentierte mit dem Ascend D das nach eigenen Angaben "weltweit schnellste Smartphone".

Wie schon in anderen Jahren gehörten auch an der diesjährigen Messe Long Term Evolution (LTE) sprich 4G und das Bezahlen per Handy durch Near Field Communication zu denjenigen Themen, über die in den Medien oft berichtet wurde. So deckte das spanische Mobilfunkunternehmen Telefónica das Kongress gelände mit elf 2,6-GHz-Metrozellen ab und ermöglichte einigen Usern einen Vorgeschmack auf die neuen Downloadgeschwindigkeiten von 4G. Acer präsentierte mit dem Liquid Glow ein Smartphone, mit dem sich über die Nahfunktechnik NFC (Near Field Communication) Fotos einfach auf andere NFC-fähige Android- Geräte übertragen lassen.

Intel drängt ins Mobile Business

Intel nutzte den diesjährigen Mobile World Congress als Bühne, um klarzumachen, wie ernst es dem Chiphersteller mit dem Mobile-Geschäft ist. Und dies zeigte sich daran, dass Intel-Chef Paul Otellini persönlich nach Barcelona kam, um neue Chips und neue strategische Kooperationen mit Orange, Lava International und ZTE anzukündigen: "Wir freuen uns sehr, mit neuen, wichtigen Kunden, aber auch Ressourcen unser Telefon-Portfolio zu bereichern. Wir sind weiter bestrebt, unseren weltweiten Kunden spannende neue Funktionen und hervorragende Leistung zur Verfügung zu stellen", sagte Otellini.

Gemeinsam mit Yves Maitre, Senior Vice President Mobile Multimedia und Devices bei Orange, präsentierte Intels Geschäftsführer ein neues Smartphone von Orange, basierend auf dem "Intel Atom Prozessor Z2460 Referenzdesign". Mit dem Verkauf will Orange diesen Sommer beginnen. Wann es in der Schweiz erhältlich sein wird, ist noch nicht bekannt.

Ab 2013 wird der Mobile World Congress in der Fira de Barcelona Gran Via stattfinden. Der Umzug soll etwa 50 Prozent mehr Platz für die Veranstaltung schaffen und dem anhaltend starken Wachstum und der hohen Resonanz des Events Rechnung tragen. Der Mobile World Congress 2013 findet vom 25. bis zum 28. Februar statt.

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