Podium - Displaygeschäft

Podium-Antworten von Thomas Schade, Vice President Europe, MMD

Uhr | Updated
von Marc Landis

Im Podium diskutieren Fachhändler ihre Rezepte für einen Markt, der mit Preiszerfall und Währungsschwankungen zu kämpfen hat.

Thomas Schade ist Vice President Europe von MMD.
Thomas Schade ist Vice President Europe von MMD.

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Display-Business Geld verdienen zu können?

Geld wird nicht verdient, indem man in Preisführerschaft geht, sondern durch eine Geschäftsstrategie, die sich eng an den Bedürfnissen der Kunden orientiert. Für uns bei MMD bedeutet das, dass wir genau zuhören, was unsere Kunden wünschen und ihnen die Produkte aber auch Dienstleistungen bieten, die sie für ein erfolgreiches Geschäft benötigen. Da rüber hinaus sind Innovationen ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Ohne Innovationen erfolgt zwangsläufig eine Differenzierung allein über den Preis, und die Möglichkeiten, Geld zu verdienen, sinken.

Wohin entwickelt sich der Markt im Displaybereich?

Der Displaymarkt entwickelt sich nicht an allen Stellen homogen, doch sind Trends offensichtlich. Displays werden grösser – 24 Zoll im B2B-Bereich oder gar 27 Zoll bei privaten Nutzern sind schon längst keine Exoten mehr – die Anforderungen an die Wiedergabequalität steigen stetig, und die einfache Bedienung ist ein Muss. Ein Display muss heute verschiedene Aufgaben erfüllen. Von den klassischen Büroanwendungen, wie beispielsweise Tabellenkalkulation, bis hin zur Wiedergabe von schnellen bewegten Bildern. Ein Display muss zunehmend ein Allrounder sein, der klassische Anwendungen genauso beherrscht wie Multimediaanwendungen – und das ohne an einer Stelle Kompromisse einzugehen. Gleichzeitig steigt mit den grös ser werdenden Displays der Anspruch an das Design. Grosse Displays sind auffälliger – daher müssen sie dem Auge mehr gefallen. Es wird daher immer wichtiger, aktuelle Trends in der Büro- und Wohnraumgestaltung zu erkennen und umzusetzen. Und noch ein Thema ist bereits heute wichtig und wird zukünftig eine noch grössere Rolle spielen: ökologische Aspekte. Unsere Modelle mit Powersensor sind in der Lage, bis zu 80 Prozent Energie einzusparen. Darüber hinaus wird auf umweltschädliche Materialen verzichtet, und in den Gehäusen werden zunehmend wiederverwertbare Kunststoffe eingesetzt. Bei unseren neuen Geräten liegt die Quote der wiederverwertbaren Kunststoffe bereits bei 65 Prozent.

Wohin entwickeln sich die Technologien im Bereich Display?

Wie schon erwähnt, steigen die Anforderungen an Displays stetig. Displays müssen heute klassische Büroanwendungen genauso beherrschen wie Multimedia. Weiterhin steigen die Anforderungen an die Auflösung. Daher werden verstärkt IPS-Panels, die für einen verbesserten Betrachtungswinkel sorgen, und besonders AMVA-Panels eingesetzt. AMVA-Panels bieten einen guten Betrachtungswinkel und extrem hohe Kontrastwerte. Ausserdem haben sie eine hervorragende Farbwiedergabe, sodass der Nutzer Farben wirklich unverfälscht dargestellt bekommt. Besonders im rasch wachsenden Markt der Displays von 23 bis 27 Zoll kommen diese Technologien zum Einsatz. Neben Fortschritten in der Display-Technologie wird zunehmend Intelligenz in die Monitore einziehen. Ein Beispiel dafür sind Monitore mit Ergosensor, die Philips in wenigen Wochen auf den Markt bringen wird. Dieser Monitor hat eine Kamera und intelligente Software eingebaut, die erkennt, wenn der Nutzer – unter ergonomischen Gesichtspunkten – “falsch“ vor dem Monitor sitzt und gibt entsprechende Hinweise.

Wo sehen Sie Probleme/Herausforderungen im Displaygeschäft?

Der Computermonitor ist die logische Ergänzung des Desktop- oder Tower-PCs. Doch dieser Markt ist aufgrund der Popularität von Notebook-PCs rückläufig, denn schliesslich verfügt das Notebook bereits über ein eigenes Display. Dabei werden vom Anwender vielfach die Einschränkungen unterschätzt, die die alleinige Arbeit mit dem Notebook- Display mit sich bringen. Diese Einschränkungen liegen sowohl in der Displaygrösse als auch in ergonomischen Aspekten. Eine grosse Herausforderung ist also, deutlich zu machen, dass ein Notebook-PC zwar viel räumliche Flexibilität bietet, aber ein separater Monitor stets die bessere Wahl ist, wenn es darum geht, längere Zeit vor dem Monitor zu verbringen und konzentriert zu arbeiten.

Wie sind die Zukunftsaussichten im Display-Business?

Trotz der genannten Herausforderungen wird es weiterhin einen bedeutenden Markt für hochwertige Displays und Monitore geben. Die Anzahl der Displays in den Haushalten und im öffentlichen Bereich wird auch weiterhin stetig steigen. Wer sich – wie MMD – kundenorientiert und innovativ aufstellt, wird von dieser Marktentwicklung profitieren.

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