Neubau des Cyber Defence Center

Infoguard zeigt sein neues Sicherheitszentrum

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von Coen Kaat

Der Netzwerk- und IT-Sicherheitsspezialist Infoguard hat sein Cyber Defence Center (CDC) in Baar erweitert. Den Neubau weihte das Unternehmen feierlich ein. Über das CDC bietet Infoguard verschiedene Security Services an.

Früher hat man hohe Mauern um sein wertvollstes Gut errichtet, um dieses vor Eindringlingen zu schützen. Dereinst waren diese aus Stein und Mörtel. Später bestanden sie aus Firewalls und Software. Heute sind die Stein- und selbst die Firewall-Mauern gleichermassen obsolet, glaubt man Sicherheitsexperten.

"Heute muss man davon ausgehen, dass die Hacker bereits im eigenen Netzwerk drin sind", sagte Ernesto Hartmann, Chief Security Operations Officer bei Infoguard. Einerseits weil Hacker stets gewiefter werden. Andererseits wimmelt es in den eigenen vier Wänden vor potenziellen Gefahren: So könnten die eigenen Mitarbeiter etwa aus Versehen oder auch ganz bewusst zum Sicherheitsrisiko werden.

Ernesto Hartmann, Chief Security Operations Officer bei Infoguard. (Quelle: Netzmedien)

Beim Security-Spezialisten verfolgt man daher einen anderen Ansatz. Infoguard will nicht nur auf Gefahren reagieren. Das Unternehmen will aktiv nach Bedrohungen suchen, statt nur auf sie zu warten. Zu diesem Zweck betreibt das Unternehmen seit mehreren Jahren das sogenannte Cyber Defence Center (CDC).

250 Quadratmeter für das CDC

Von dort aus bietet es diverse Sicherheitsdienstleistungen an. Dazu zählen etwa Security Information & Event Management (SIEM), Schwachstellen-Management, Breach Detection, aber auch Cyber Threat Intelligence, Incident Response sowie forensische Dienstleistungen.

Mit grossem Erfolg: Infoguard verzeichnete in den letzten Jahren nach eigenen Angaben in dem Bereich das grösste Umsatzwachstum, wie das Unternehmen im März mitteilte. Dieser Erfolg spiegelt sich in den neuen Räumlichkeiten wider, die das Unternehmen am 31. Mai 2017 eröffnete. Die Bauzeit betrug drei Monate.

Red versus Blue

Das neue CDC bietet auf einer Fläche von 250 Quadratmetern bis zu 30 Sicherheitsexperten und Analysten Platz zum Arbeiten. 25 dieser Arbeitsplätze hat das Unternehmen gemäss Reinhold Zurfluh, Head of Marketing bei Infoguard, bereits besetzt. Das Unternehmen sei derzeit noch dabei, personell aufzustocken.

Die Mitarbeiter sind in zwei Gruppen aufgeteilt: das Red Team und das Blue Team. Zwischen beiden herrscht ein gesunder, spielerischer Wettkampf. Denn das Red Team besteht etwa aus Penetration-Testern, also aus Experten für simulierte Angriffe. Das Blue Team konzentriert sich auf die Abwehr just solcher Attacken. Das Blue Team lernt von den Methoden des gegnerischen Teams, dieses wiederum hält das Abwehr-Team auf Trab.

Handvenenscanner an allen wichtigen Türen

Die neuen Räumlichkeiten sollen das CDC zu einem der modernsten der Schweiz machen, wie das Unternehmen im März mitteilte. Diese Woche zeigte Infoguard, was das genau bedeutet. So sind etwa alle wichtigen Türen mit Handvenenscannern versehen.

Für kritische forensische Untersuchungen verfügt das CDC auch über einen komplett abgeschirmten Raum. In diesem befindet sich zwar ein interaktives Whiteboard, doch ist dieses nicht ans Netzwerk angeschlossen. Für die Beweissicherung lässt sich der Zugang zu diesem Raum streng kontrollieren, bis die Strafverfolgung eintrifft.

Mathias Fuchs, Head of Cyberdefence bei Infoguard. (Quelle: Netzmedien)

Um zu verhindern, dass die Bedrohungen, die Infoguard im CDC untersucht, auf das eigene Netzwerk überschwappen, verwendet das Unternehmen vornehmlich virtuelle Maschinen. Mittelfristig sei es aber auch denkbar, auf Rechner wie etwa Mac-Geräte umzusteigen, sagte Mathias Fuchs, Head of Cyberdefence bei Infoguard.

Es gebe zwar durchaus auch Malware für Mac-Systeme. Doch untersuche Infoguard vornehmlich Bedrohungen für Kunden, die mit Windows-Geräten arbeiten. Diese könnten in der Regel jedoch von einem OS zum anderen überspringen.

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