Ende der Dauerlizenzen

Broadcom führt reines Abomodell für VMware ein

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von Marc Landis und msc

Im November hat Broadcom die milliardenschwere Übernahme von VMware abgeschlossen und schon folgt der nächste Paukenschlag: VWware bietet ab sofort keine Dauerlizenzen für seine Produkte mehr an, sondern nur noch Abos. Diese dafür zu einem günstigeren Preis als bisher.

VMware killt Dauerlizenzen. Dunkle Wolken am Horizont für VMware-Kunden? (Source: Miket / Fotolia.com)
VMware killt Dauerlizenzen. Dunkle Wolken am Horizont für VMware-Kunden? (Source: Miket / Fotolia.com)

Broadcom baut das Ertragsmodell der kürzlich für 61 Milliarden US-Dollar übernommenen VMware um. Neu will VMware seine Produkte nur noch im Abomodell mit Laufzeiten von einem bis fünf Jahren anbieten, wie Krish Prasad, Senior Vice President und General Manager der VMware Cloud Foundation Division, in einem Blogpost schreibt. "VMware Cloud Foundation" und "VMware vSphere Foundation" heissen die beiden neuen Hauptangebote. Prasad preist diese Änderung als drastische Vereinfachung an, was sie auch zweifellos darstellen dürfte. Dauerlizenzen für Neu- und für Bestandskunden werden dadurch allerdings der Vergangenheit angehören, was nicht wenige Kunden verärgern könnte.

VMware Cloud Foundation und VMware vSphere Foundation im Detail

VMware Cloud Foundation, die Flaggschiff-Lösung für hybride Clouds, werde nun zu einem halbierten Abonnementlistenpreis angeboten, mit verbesserten Support-Servicelevels. VMware vSphere Foundation, eine neue Lösung für mittelgrosse bis kleinere Kunden, integriere vSphere mit intelligentem Betriebsmanagement.

Beide Angebote, VMware Cloud Foundation und VMware vSphere Foundation, sollen erweiterte Zusatzangebote beinhalten, darunter Speicherlösungen, Ransomware- und Desaster Recovery Services sowie Anwendungsplattformdienste, heisst es im Blog. Zusätzliche Angebote, etwa eine Private AI, sollen in Kürze verfügbar sein.

Wie Heise.de vorrechnet, soll Cloud Foundation im Dreijahrespaket 350 Dollar pro Core, vSphere Foundation 135 Dollar pro Core kosten.

Abschluss der Portfolio-Vereinfachung

Der Übergang zu diesen Abomodellen ist laut VMware-Blog schon seit über einem Jahr im Gange und werde mit dem Übergang zu diesem vereinfachten Portfolio abgeschlossen. Die Branche habe das Abomodell als Standard für Cloud-Nutzung akzeptiert; dieser Entwicklung passe sich VMware an. Die neuen Abonnement- und Befristungsangebote sollen den Kunden kontinuierliche Innovation, schnelleren Wertzuwachs und vorhersehbare Investitionen bieten. VMware betont die Bedeutung dieser Schritte für den Erfolg ihrer Kunden und Partner in ihren digitalen Transformationsprozessen. Ob diese tatsächlich ähnlich begeistert vom VMware-Abo-Zwang sind, bleibt allerdings abzuwarten.

Lesen Sie hier mehr über die Übernahme von VMware durch Broadcom.

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