"Der Nutzer entscheidet heute, was integriert werden soll"

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Geschäft mit Home-IT- beziehungsweise Soho-­Produkten Geld zu verdienen?

Markus Weiler: Vom reinen Box-Moving sollte er dazu übergehen, auch Dienstleistungen und Lösungen anzubieten. Der Channel muss ein Gespür dafür entwickeln, wo er neue Bedürfnisse generieren kann. Vielleicht ist auch die Diversifikation eine mögliche Strategie in ­einer Zeit, in der man Licht, Heizung und Waschmaschine per App und WLAN steuern kann.

Was treibt das Geschäft mit Home-IT beziehungsweise Soho-Produkten?

"Smart Home" hält nach der Unterhaltungselektronik jetzt auch Einzug im Elektro- und Weisswarenmarkt. Alles ist vernetzt, von der Lampe über die Kaffeemaschine bis hin zum Kühlschrank. Ohne Heimnetzwerkprodukte funktioniert diese umfassende Vernetzung der Dinge nicht.

Was müssen Systemintegratoren, IT- oder CE-Fachhändler im Zusammenhang mit Home-IT- beziehungsweise Soho-Produkten bei der Kundenberatung berücksichtigen?

An "Bring your own Device", "Software-as-a-Service" und die Cloud haben sich die Integratoren schon lange gewöhnen müssen – den unvernetzten Kunden gibt es nicht mehr, und der Kunde lässt sich heute auch nicht mehr vorschreiben, womit er arbeitet. Der Nutzer entscheidet heute, was integriert werden soll – die Geräte bringt er entweder von zuhause in die Firma mit oder umgekehrt.

Wo liegen die Hauptunterschiede zwischen Soho-Kunde und KMU-Kunde?

Der private Kunde geht mit seinen Daten vielleicht etwas freizügiger um als der Geschäftskunde. Die Gefahren sind jedoch genau dieselben und die Endgeräte zunehmend auch, was die Anforderungen an die Sicherheit im heimischen Büro natürlich auch verändert.

Was sind wichtige technologische Trends im Soho-Geschäft für die kommenden drei Jahre?

Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass der Wecker automatisch das Licht und die Kaffeemaschine einschaltet und die Waschmaschine erst zum Niedertarif zu laufen beginnt. Ich hoffe jedoch, dass ich trotzdem noch ein Stück Kuchen aus dem Kühlschrank nehmen kann, ohne dass meine Smart Watch mir zu erkennen gibt, dass ich zuerst noch eine Runde joggen gehen soll.