Schwerpunkt Display-Markt

"Die Zukunft liegt im Lösungsgeschäft"

Uhr | Updated
von Marc Landis

Daniel Périsset, Head of Enterprise Business Team, Samsung, beantwortet Fragen zum Markt sowie zu den Zukunftsaussichten im Display-Geschäft.

Daniel Périsset, Head of Enterprise Business Team, Samsung Schweiz (Quelle: Samsung Schweiz)
Daniel Périsset, Head of Enterprise Business Team, Samsung Schweiz (Quelle: Samsung Schweiz)

Wie muss sich der Channel aufstellen, um im Display-Business Geld zu verdienen?

Daniel Périsset: Unternehmen wollen in Lösungen investieren, die einen klaren Mehrwert und einen hohen Return on Investment bieten. Der Channel sollte sich daher dienstleistungsorientiert aufstellen und gesamtheitliche Lösungen verkaufen. Mit anderen Worten: Die Zukunft liegt nicht im reinen Hardware-, sondern im Lösungsgeschäft. Ein kundenorientierter Anbieter sollte sich Gedanken zu bereits vorhandenen In­frastrukturen beim Kunden machen und individuelle Gesamtlösungen offerieren. So muss beispielsweise bei einer Lösung für ein Hotel an ein ERP-System gedacht werden, das integriert werden muss. Beim Flughafen ist es ein Infosystem oder im Office die virtuelle Umgebung. Die Zeiten des reinen "Boxmoving"-Business sind endgültig vorbei, und der Channel sollte auf das Angebot von individuellen End-to-End-Lösungen setzen, die rasch implementiert werden können, einfach zu bedienen sind und einen erheblichen Mehrwert bieten.

Wohin entwickelt sich der Markt im ­Display-Bereich?

Zum einen sehen wir die steigende Tendenz zu immer grösseren Displays und dies bei Desktop-Bildschirmen bis hin zu Public Displays. Ausserdem verschmelzen die Technologien und entsprechend steigt die Nachfrage nach Cloud-Displays im Vergleich zu «herkömmlichen» Desktop-Displays. Ein Bildschirm ist heutzutage mehr als nur ein Bildschirm. Man kann sagen, dass auch die Hardware selbst bereits zu einem Lösungsprodukt wird. Im Kontrast dazu steht die sogenannte Small Signage. Vor allem am POS werden immer häufiger kleinere Zollgrössen eingesetzt, um Kunden Hintergrundinformationen zu liefern oder bestimmte Produkte zu bewerben. So gibt es Softwarelösungen, die auf das Kassensystem zugreifen, die aktuellen Umsätze auswerten und darauf automatisch Produkte auf den Bildschirmen am POS bewerben, die unbedingt noch besser verkauft werden sollten. Aber auch zum Beispiel zur Beschriftung von Sitzungszimmern ist Small Signage ideal geeignet, natürlich auch hier mit einer entsprechenden Content-Software im Hintergrund.

Wie sehen Sie die Geschäftschancen im ­Public-Display-Geschäft?

Wir sehen eine sehr positive Zukunft. Wir glauben, dass sich der Markt noch markant vergrös­sern wird und dass es spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt ist, in diesen Markt einzusteigen. Vor allem das Public-Display-Business wird ein enormes Wachstum erfahren. Denn heute kann bereits mit einem kleinen Investment analoge Werbung ersetzt werden. Einfache, aber interessante, leicht zu unterhaltende Lösungen mit garantiert schnellem ROI erschliessen so den KMU-Markt. Und auch Grossunternehmen investieren immer mehr in innovative Digital-­Signage-Lösungen.  Bei den Businessmonitoren reden wir zwar von einem gesättigten Markt, aber auch hier gilt es, durch innovative Produkte und Lösungen neue Märkte zu erschliessen. Ähnlich steht es um den Hotel-TV-Bereich. So sind zwar die meisten Hotels mit TVs ausgestattet, diese können aber den Gästen keinen wirklichen Mehrwert bieten, wie es die dafür entwickelten Display-Lösungen können. Oder denken wir an Wandtafeln in Schulzimmern oder an Plakatwände, die immer mehr durch digitale Produkte ersetzt werden. 

Welche Trends sehen Sie bei den Panel-­Technologien?

Nicht nur im TV-Bereich, sondern auch im Display-Bereich geht der Trend zur UHD-Qualität. Der Display-Markt ist auch schon erfahren mit hochauflösendem Content, so werden heute bereits Inhalte in bis zu 8k-Aufklösung produziert, wenn sie für grosse Video-Walls aufbereitet werden. Aber nun setzt sich der Trend auch bei den Single-Displays immer mehr durch.  Weiter bietet der Formfaktor "Curved" ganz neue Dimensionen. Wir haben an der diesjährigen ISE bereits nach aussen gewölbte Curved Displays gezeigt und rechnen innerhalb der nächsten zwölf Monate mit marktreifen Produkten. Die Curved Displays lassen sich noch besser in die Architektur eines Unternehmens integrieren und können zum Beispiel Säulen einkleiden. Auch OLED könnte bei Public Displays in den nächsten Jahren ein Thema werden, da sie extrem platzsparend sind, sehr dünn, flexibel und eine hervorragende Bildqualität bieten.

Wie sind die Zukunftsaussichten im ­Display-Business?

Das Display-Business ist ein überproportional wachsender Markt, die Zukunftsaussichten entsprechend positiv. Der Channel hat dies auch grösstenteils bereits erkannt. Wer aber erfolgreich sein will, darf sich nicht auf das Hardwaregeschäft fokussieren, sondern muss in ganzheitlichen Lösungen denken.

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