Verkaufsschlager Windows 7

Microsoft im Glück

Uhr | Updated
von Marc Landis

Microsofts General Manager Peter Waser freut sich: Mit gut 15 Prozent Wachstum übertrifft das Schweiz-Geschäft die Performance der weltweiten Geschäfte des Softwareriesen.

Peter Waser, General Manager von Microsoft Schweiz.
Peter Waser, General Manager von Microsoft Schweiz.

Peter Waser, General Manager von Microsoft Schweiz, hat gestern am Jahresgespräch mit Journalisten in Zürich das Ende Juni abgelaufene Geschäftsjahr seines Arbeitgebers kommentiert. Während Microsoft weltweit seinen Umsatz um 12 Prozent auf 70 Milliarden US-Dollar gesteigert habe, sei das Schweizer Geschäft um 15,1 Prozent gewachsen. "Ich bin stolz auf meine Teams und unsere Business Partners, dass wir die Budgetvorgaben übertreffen konnten", sagte Waser.

Besonders gut hätten die 5'600 Microsoft-Partner in der Schweiz Office 2010 verkauft: "Da ging die Post ab." Und auch im Serverbusiness habe Microsoft stark zulegen können. Im Online-Advertising-Geschäft stieg der Umsatz laut Waser um 46 Prozent. Auch Sharepoint habe "ein unglaubliches Wachstum" gezeigt. Zudem habe der Verkauftserfolg von Kinect, Microsofts Hardware zur Steuerung der Xbox 360, alle Rekorde gebrochen. Innert sechs Tagen nach Verkaufsstart ging Kinect weltweit acht Millionen Mal über den Ladentisch.

Launchjahr 2011

2011 war für Microsoft ein grosses Launchjahr: Neben Windows Phone 7, Kinect und Office 365, sorgte aber auch die neue Partnerschaft mit Nokia für Aufsehen. Im Weiteren ging Microsoft OEM-Partnerschaften mit Smartphone-Herstellern wie Sony, LG und HTC ein. Von diesen Partnerschaften erhofft sich Waser, dass sich der von IDC für Windows Phone 7 prognostizierte Marktanteil von 10 Prozent bei den Smartphone-Betriebssystemen "in den nächsten ein bis zwei Jahren" auch erreichen lässt. "Es hätte diesen Anteil auf jeden Fall verdient", sagte Waser. Als wichtige Schweizer Vertriebspartner für Windows Phone 7, das bisher nicht auf Touren gekommen ist, nennt Waser die Telekomprovider Orange, Sunrise, Swisscom.

Als Verkaufsschlager habe sich hingegen das Betriebssystem Windows 7 entpuppt. 400 Millionen Lizenzen will Microsoft bisher verkauft haben. Mehr als von XP und Vista zusammen. Bereits 37 Prozent aller PCs weltweit sollen auf Windows 7 laufen, das vor zwei Jahren auf den Markt kam. Im Business-Umfeld sollen es - in der Schweiz - rund 80 Prozent sein.

Absatz mit Windows Azure verzehnfacht

Auch der Bereich Server und Tools sei massiv gewachsen. Der Absatz der Windows Azure Plattform habe sich global gesehen verzehnfacht, in der Schweiz, wohl auf niedrigem Niveau, gar verzwanzigfacht. "Azure fasst hierzulande langsam Fuss", sagte Waser den Journalisten. 460 Cloud-Partner würden in der Schweiz Microsofts Cloud-Lösung vertreiben. Dazu gehörten auch die drei grossen Broadliner Also, Ingram Micro und Tech Data, die Microsoft beim Vertrieb an SMB-Kunden unterstützten. Durch sogenannte Syndication-Partnerschaften mit Swisscom und Cablecom, die Microsofts Cloud-Angebot mit eigenen Services bündeln und unter eigenem Namen verkaufen, komme der Absatz zudem weiter in Schwung.

Bei der Dynamics-Unternehmenssoftware (CRM, ERP) habe Microsoft in der Schweiz auch ein Wachstum zu verzeichnen, sagte Waser. Über alles legte Dynamics demnach um 22 Prozent zu, während der Markt gleichzeitig nur um vier Prozent wuchs. Beim CRM stieg die Kundenzahl um 176 Prozent, bei ERP kamen 50 Prozent neue Kunden hinzu. Zudem habe man in der Schweiz im vergangenen Geschäftsjahr bei KMU und Home Usern eine halbe Million MS Office Lizenzen abgesetzt.

Wachstum auch bei Mitarbeitern

Die Mitarbeiterzahl von Microsoft Schweiz nahm gemäss Waser seit dem letzten Jahr um zehn Prozent auf 550 Mitarbeitende zu. Vor allem im Services-Bereich stockte Microsoft auf. Den Nachwuchs bildet Microsoft mit dem Start der Lehrlingsausbildung 2011 in der Schweiz nun selbst aus. Bislang waren Microsoft-Azubis bei den Lernzentren LfW angestellt. Momentan bietet Microsoft zwei Lehrstellen an, maximal zwölf Ausbildungsplätze sind geplant.

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