Marktübersicht Heimvernetzung

Rasantes Wachstum am Markt für Heimnetzwerk bis 2016

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Das Heimnetzwerk endet nicht mehr im Arbeitszimmer. Längst erstreckt es sich über sämtliche Räume im Haus. Smart-TV, NAS, Beleuchtung sowie Alarm- und Überwachungsanlagen wollen alle eingebunden werden. Das verlangt nicht nur nach höheren Bandbreiten, sondern birgt auch neue Geschäftsmöglichkeiten.

IT-Markt Marktübersicht Heimvernetzung 2013 (Quelle: Netzmedien)
IT-Markt Marktübersicht Heimvernetzung 2013 (Quelle: Netzmedien)

Der Markt für Netzwerktechnologien ist in Bewegung. Global gesehen kletterten vor allem die Umsätze mit Routern und sogenannten Residential Gateways in diesem Jahr in die Höhe (Residential Gateways sind routerähnliche Geräte, die zusätzliche Funktionen bieten und sich für die Netzwerkeinbindung verschiedenster Geräte im Haushalt eignen, Anm. d. Red.).

Der Markt für Heimnetzwerkgeräte legte Infonetics Research zufolge global in der ersten Jahreshälfte um 6 Prozent zu. Die Umsätze erreichten 5,4 Milliarden US-Dollar. Hier war vor allem das Segment der Residential Gateways eine treibende Kraft. Der Umsatz mit diesen Geräten wuchs in der ersten Jahreshälfte um 7 Prozent.

Den Grund dafür sehen die Analysten im vermehrten Einsatz der Residential Gateways seitens der Netzbetreiber. Internet- und Telefonieanbieter würden ihren Kunden immer häufiger derartige Geräte zur Verfügung stellen. Das wirke sich allerdings negativ auf den Breitband-Router-Markt aus. Umsatz und Liefervolumen gingen hier dementsprechend in der ersten Jahreshälfte zurück.

35,9 Prozent jährliches Wachstum

Der Markt für Heimnetzwerkgeräte scheint dennoch grosses Potenzial zu bergen und mit zweistelligen Wachstumsraten zu locken. Das glauben zumindest die Analysten von Research and Markets. Sie rechnen damit, dass der Markt für Smart-Home-Netzwerkgeräte bis 2016 jährlich im Schnitt um 35,9 Prozent wachsen wird.

Auch Gartner glaubt, dass dem Heimnetzwerk eine rosige Zukunft bevorsteht. Das Marktforschungsinstitut räumt aber auch ein, dass das vernetzte Zuhause die Infrastrukturen vor neue He­rausforderungen stellen wird. Denn mit der steigenden Anzahl vernetzter Geräte in den Haushalten, wächst auch der Bedarf an verlässlicher Breitbandkonnektivität.

Die Analysten rechnen damit, dass die Zahl mobiler Geräte pro Haushalt – Smartphones ausgenommen – global bis 2016 jährlich um etwa 8 Prozent steigen wird. Das entspräche einem jährlichen Zuwachs von zirka 60 Millionen reinen Wi-Fi-Geräten. Den Löwenanteil davon werden vor allem Tablets ausmachen. Aber auch die Zahl anderer Geräte mit Internetanbindung wie TVs, Digitalvideorekorder, Videoplayer, Spielkonsolen und Überwachungskameras wird nach oben klettern.

Kurzlebiger, dynamischer Markt

Schenkt man Frank Studerus Glauben, ist der Schweizer Markt aber noch nicht ganz so sehr auf Wachstum getrimmt. Er schätzt das Wachstum derzeit auf nur wenige Prozentpunkte pro Jahr. "Der Markt ist sehr dynamisch und geprägt von den kurzen Lebenszyklen der Produkte", erklärt er. Studerus ist CEO und Gründer des gleichnamigen Distributors und vertreibt unter anderem die weit verbreiteten Zyxel-Router. Viele Geräte halten sich seiner Meinung nach im Schnitt nur etwa ein Jahr am Markt.

Die Entwicklungsgeschwindigkeit sei sehr hoch, und laufend würden neue Technologien auf den Markt kommen. Oft hinkten die Endgeräte der Entwicklung hinterher. Als Beispiel führt Studerus den neuesten WLAN-Standard AC an. Die Access-Points seien den Endgeräten inzwischen weit voraus. Nur wenige Produkte würden den Standard bislang unterstützen.

Geschwindigkeit wird immer wichtiger

Eigentlich ist es aber von Vorteil, dass die Access Points den Endgeräten voraus sind. Denn Geschwindigkeit wird bei der wachsenden Anzahl netzwerkfähiger Geräte immer wichtiger. Mit dem AC-Standard ist das WLAN bereits im Gigabit-Bereich angekommen. Doch auch die Power-Line-Technologie geht in diese Richtung, erklärt Studerus. Die neueste Generation bewegt sich ihm zufolge bei einem Datendurchsatz von 600 Mbit/s. Studerus rechnet damit, dass im nächsten Jahr auch Power-Line-Produkte die Gigabit-Marke knacken werden. Gute Voraussetzungen also für die Vernetzung des ganzen Hauses.

Studerus glaubt zudem, dass schon bald vernetzte Sicherheitslösungen das Thema Nummer eins werden könnten: "Die Einbindung von Alarmanlagen und Überwachungskameras ist sozusagen noch in der Forschungsphase, aber spätestens in einem Jahr werden alle davon sprechen."

Handel, Integratoren und Installateure müssten diesen Trend frühzeitig aufgreifen und sich dafür das nötige Fachwissen aneignen. Dann könnten sie am Erfolg des vernetzten Heims teilhaben.

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