In Kooperation mit der Zürcher Kantonalbank

Schwieriges Privatkundengeschäft

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Dell steht weltweit auf Platz 2 der Computerhersteller, hinter Hewlett Packard und vor Lenovo. Ob das Unternehmen seine Position halten wird, hängt unter anderem mit dem Privatkundengeschäft zusammen.

Zahlen von Dell (Quelle: Zürcher Kantonalbank)
Zahlen von Dell (Quelle: Zürcher Kantonalbank)

Die Finanzkrise in den USA hat auch Konsequenzen für Dell. Die neuesten Quartalszahlen des PC-Herstellers weisen im Vergleich zum Vorjahr einen steigenden Gewinn gegenüber einem stagnierenden Umsatz auf. Für das abgeschlossene zweite Geschäftsquartal beträgt der Umsatz 15,7 Milliarden US-Dollar. Verglichen mit dem vergangenen Jahr hat er sich damit nur um ein Prozent erhöht. Grund für den geringen Anstieg seien unter anderem sinkende Verkaufszahlen von Desktop-PCs im Privatkundenbereich, wie Dell mitteilt.

Erhöhte Nachfrage bei Geschäftskunden

Seinen Gewinn konnte das Unternehmen hingegen dank einer steigenden Nachfrage im Geschäftskundenbereich um 63 Prozent auf 890 Millionen Dollar steigern. Dell belegt auf dem weltweiten PC-Markt derzeit Platz 2 hinter Hewlett-Packard, dahinter stehen Lenovo und Acer auf den Platzen 3 und 4. Diese Position verdankt der Computerhersteller vor allem seinem starken Engagement im pazifisch-asiatischen Raum, wie Gartner in einem kürzlich veröffentlichten Bericht zur Situation am weltweiten PC-Markt verlauten liess. In Westeuropa steht Dell hingegen auf Platz 3, hinter HP und Acer.

Einbruch bei Privatkunden

Die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) konstatieren bei Dell den Einbruch im Privatkundenbereich. Sie führen diesen vor allem auf eine unglückliche Vertriebsstrategie zurück. So habe sich Dell zu sehr auf den Vertrieb via Internet konzentriert und sei damit gescheitert, so die Analysten. Nun versuche das Unternehmen, eine Retailstrategie aufzubauen, was mit hohen Investitionen verbunden sei. Zudem habe sich HP im Bereich Privatkunden besser positioniert als Dell. Ob dies nach HPs angekündigter Strategieänderung immer noch der Fall sein wird, sei dahingestellt.

Gute Präsenz

Potenzial sehen die Analysten der ZKB im Bereich Firmenkunden. Dort weise Dell eine "gute Präsenz auf". Die Übernahme von Storageanbieter Compellent stärke das Geschäft mit Firmenkunden zusätzlich, zudem wurden damit Cross-Selling-Aktivitäten ermöglicht. Ende Juli hat Dell zudem die Übernahme von Force 10 bekannt gegeben. Der Computerhersteller will damit seine Position im Virtualisierungsgeschaft stärken. Die Analysten der ZKB stufen den Aktientitel derzeit "mit Marktgewichten" ein, da keine "kurzfristigen Kurskatalysatoren" erkennbar seien.

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