Innovative Tonertechnik

Toshiba und die Zaubertinte

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Toshiba Tec Schweiz hat heute an seinem Firmenstandort in Zürich Kunden und Medien zu seinem Umwelttag eingeladen. Highlight war ein neuartiges Drucksystem, das Papier mehrmals verwenden kann. Egal welches. Dadurch hebt sich Toshiba deutlich von seinen Mitbewerbern ab.

Gorm Andresen, Verkaufsleiter bei Toshiba Tec Schweiz, präsentiert Ausdrucker mit Toshibas neuem Druckersystem. (Quelle: Netzmedien)
Gorm Andresen, Verkaufsleiter bei Toshiba Tec Schweiz, präsentiert Ausdrucker mit Toshibas neuem Druckersystem. (Quelle: Netzmedien)

Es gibt sie noch, die Innovationssprünge in der Druckertechnik: Toshiba Tec Schweiz hat heute in Zürich anlässlich seines Eco-Tags den Multifunktionsdrucker (MFP) e-Studio 360 LP vorgestellt. Dieser druckt 30 Seiten pro Minute, scannt Dokumente mit einer Auflösung von 600 x 600 DPI und beherrscht den Datentransfer via Fax. Soweit nichts Besonderes.

Doch Toshiba bietet eine in ihrer Art wohl einzigartige Innovation: Die Tinte auf dem Ausdruck kann wieder gelöscht und das Papier erneut bedruckt werden. Im Durchschnitt gelingt das fünf Mal pro Blatt. Egal welches Papier verwendet wird.

In bestimmten Bürobereichen könnten so bis zu 80 % des sonst üblichen Papierverbrauchs reduziert werden, sagte Toshibas Verkaufsleiter Gorm Andresen an der heutigen Schweizpremiere im Präsentationssaal bei Toshiba in Zürich. Praktischerweise können alle Papiersorten verwendet werden.

"Wundertoner"

Das Geheimnis von Toshibas MFP ist der Toner. Dieser stammt vom Technologiepartner Pilot. Der japanische Hersteller bietet bereits Stifte mit der vergleichbaren Technik in verschiedenen Farben an. Toshiba bietet den Toner bisher ausschliesslich in Blau an.

Das soll helfen, Ausdrucke mit Toshibas Toner von jenen mit konventionellem Toner zu unterscheiden. Dennoch sind Toner in verschiedenen Farben geplant. Diese werden voraussichtlich mit einer späteren Gerätegeneration in voraussichtlich vier bis fünf Jahren lanciert. Bereits nächstes Jahr soll ein hybrider MFP mit Toshibas Spezialtoner und konventionellem Toner angeboten werden.

Um drucken und löschen zu können, arbeitet der MFP in einem Temperaturbereich von -5 bis +80 Grad Celsius. Wird das Papier heisser, wird die Tinte unsichtbar. Das bleibt sie solange, bis sie unter – 5 Grad gekühlt wird. Nach einigen Minuten im Kühlfach wird der Druck wieder sichtbar, erklärte Andresen.

Recyclierer mit Scan und Dokumentenmanagement

Zwar kann Toshibas MFP die Drucke selbst löschen. Aber dafür muss das System während drei Minuten aufgeheizt und nach dem Löschvorgang wieder abgekühlt werden. Das dauert dann vier Minuten.

Deshalb stellt Toshiba dem e-Studio 306 LP die sogenannte Wiederaufbereitungseinheit e-Studio RD30 zur Seite. Der Hersteller liefert seinen "Dokumentenlöscher" mit einem eingebauten Scanner aus. Dadurch erfasst der RD30 Dokumente und legt sie etwa im Netzwerk einem Ordner ab. Ausserdem erkennt er ob die Papierqualität für ein erneutes Recycling taugt.

Vollständig wiederaufbereitetes Papier wird zur weiteren Verwendung in eine der zwei vorhandenen Papierkassetten sortiert. Dieses Papier kann im Durchschnitt bis zu fünfmal wiederverwendet werden. In das zweite Fach werden automatisch diejenigen Blätter abgelegt, die z. B. aufgrund von mit Kugelschreiber erstellten Notizen nicht komplett neutralisiert werden können, zerknickt oder beschädigt sind und sich somit für eine Wiederverwendung nicht eignen. Wie beim Aschenbrödel: Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen. Eine Wiederaufbereitungseinheit kann mit mehreren e-Studio 306LP kombiniert werden.

Auf dem Weg zum umweltfreundlichen Konzern

Das System aus MFP und Recycling-Einheit soll helfen, durch die entstehende Papierersparnis Kosten zu reduzieren, was die Kombi im Vergleich zu Konkurrenz-Geräten günstiger werden lässt. Hinzu kommt der Umweltaspekt. Toshiba möchte bis im Jahr 2050 eines der umweltfreundlichsten Unternehmen sein. Mit der heute vorgestellten Technik geht der Hersteller einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung wenn man bedenkt, dass für eine 500-Blatt-Packung Papier rund 7,5 Kilogramm Holz und 130 Liter Wasser verbraucht sowie 2,6 Kilogramm CO2 ausgestossen werden.

Ein sogenannter Vollservice-Klick, also ein Druck inklusive Managed Print Service wie Unterhalt durch einen Techniker oder Ersatzteile, etc., kostet zwischen 1,5 und 1,8 Rappen. Eine bestimmte Zielgruppe wollte Andresen auf Nachfrage nicht definieren. immerhin bekunden bereits drei Kunden starkes Interesse an der neuen Technik. Doch Andresen nannte Beispiele. So könnten etwa Hotels ihre Check-in-Formulare mit Toshibas Laser-MFP ausdrucken. Anschliessend wird das ausgefüllte Formular über den Aufbereiter eingescannt und in einem Dokumentenmanagementsystem verwaltet.

Abschliessend wird das Dokument wieder aufbereitet und kann dem nächsten Gast vorgelegt werden. Auf diese Weise wird das Papier vom Informationsträger zur Scanvorlage. Auch in den meisten Unternehmen wäre Toshibas Drucker ein Gewinn, glaubt der Verkaufsleiter. Denn häufig würden Emails, Präsentationen oder andere Dokumtente für den kurzfristigen Gebrauch, etwa für ein Meeting, ausgedruckt und landen anschliessend im Papierkorb. So landet gewissermassen Sparpotenzial in der Mülltonne.

Andresen meint, Kunden sollten sich die grundlegende Frage stellen: "Wie viele Dokumente drucke ich, die das Haus nicht verlassen?" Dies sei auch die entscheidende Frage die Toshibas Fachhandelspartner künftig ihren Kunden stellen müssten. Toshiba wird das neue System morgen an einem eigenen Event seinen Channelpartnern präsentieren.

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