Entwicklung PC-Markt

PC-Erneuerungswelle bleibt aus

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Im ersten Quartal 2015 ist der Absatz von PCs deutlich eingebrochen. Das Vorjahresquartal war noch durch umfangreiche PC-Erneuerungen wegen des XP-Supportendes geprägt. Lenovo und HP konnten aber zulegen.

Die Marktforscher von IDC und Gartner haben ihre vorläufigen Prognosen zur Entwicklung des PC-Markts im ersten Quartal 2015 vorgelegt.

Laut Gartner ging der Absatz von PCs um 5,2 Prozent auf 71,7 Millionen Einheiten zurück. Die Forscher von IDC kommen auf ein deutlicheres Minus von 6,7 Prozent. Gemäss ihrer Zählung gingen 68,5 Millionen Einheiten über den Ladentisch, was der niedrigste Wert seit 2009 sei.

Unterschiedliche Bemessungsgrundlagen

Da die Marktforscher unterschiedliche Definitionen für PCs veranschlagen, unterscheiden sich die Ergebnisse leicht. Gartner zählt Desktop-PCs, Notebooks und Premium Ultrabooks, jedoch keine Chromebooks, Windows-Tablets unter 10-Zoll Displaygrösse und Nicht-Windows-Tablets zum PC-Marktsegment.

IDC erfasst mit seinen Zahlen Desktop-PCs, portable PCs, Ultradünne Notebooks, Chromebooks und Workstations. Ausgenommen sind Tablets, x86-Server und Handhelds.

XP-Einfluss bleibt aus

Einig sind sich die Forscher darin, dass der Markt nicht mehr von der Erneuerungswelle durch das XP-Supportende profitierte. Mehrheitlich führen die Forscher den Rückgang im Jahresvergleich auf diesen Effekt zurück, da die Verkaufszahlen Anfang 2014 deutlich anzogen.

Für das Gesamtjahr rechnet Gartner jedoch nur mit einem leichten Minus im Vergleich zum Vorjahr. Der momentane Einbruch sei kein Zeichen für einen Niedergang des Markts, sagte Gartner-Forscher Mikako Kitagawa. In den nächsten fünf Jahren soll der Markt sogar wieder leicht ins Plus drehen.

Mobile Geräte in EMEA gefragter

In der EMEA-Region beobachteten beide Forschungsinstitute ein deutliches Minus. Gartner beziffert dieses auf Minus 4,4 Prozent. Besonders stark ging der Absatz von Desktop-PCs zurück. Ein starkes Wachstum habe es aber bei hybriden Notebooks gegeben, schreibt Gartner weiter.

Im Gegensatz dazu fiel der Rückgang in den USA und in Asien/Pazifik laut IDC mit etwas mehr als einem Prozent vergleichsweise gering aus. Den stärksten Rückgang mit 44 Prozent beobachtete IDC in Japan.

Lenovo und HP im Plus

Entgegen dem Trend entwickelte sich das Geschäft der Marktführer Lenovo und HP. Gartner kommt auf ein Plus von 5,7 Prozent bei Lenovo, beziehungsweise 2,5 Prozent bei HP. Den Zahlen von IDC zufolge lag der Zuwachs der beiden Unternehmen mit 3,4 beziehungsweise 3,3 Prozent fast gleichauf.

Beiden Marktforschern zufolge verlor Dell deutlich an Boden. Gartner kommt auf Minus 5,1 Prozent und IDC auf Minus 6,3 Prozent. Gleichzeitig setzte sich die Konzentration im Markt fort. Die Anbieter ausserhalb der Top 5 verloren im Durchschnitt deutlich mehr als 10 Prozent.

 

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