Technology Days in Paris

Atos treibt die KI-Revolution an

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Atos hat gestern zu einer Pressekonferenz zum Thema "Artificial Intelligence in Motion" eingeladen. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Technology Days in Paris statt. Der IT-Dienstleister zeigte die potenziellen Vorteile künstlicher Intelligenz für Unternehmen.

Der französische IT-Dienstleister Atos hat am 3. Juli 2018 nach Paris eingeladen. Im Rahmen der dritten Atos Technology Days vom 3. bis 5. Juli bot der Spezialist für Digitalisierung Gelegenheit, über das das Thema "Artificial Intelligence in Motion" und über die potenziellen Vorteile künstlicher Intelligenz (AI) für Unternehmen zu diskutieren. Weitere Themen waren Cloud- und Quantum Computing, sowie Machine Learning.

Zu Beginn der Keynote sprach Thierry Breton, Chairman und CEO von Atos, über die Herausforderungen von künstlicher Intelligenz. Es sei nicht wichtig, wie intelligent die Maschinen sind, die Menschen bauen können. Es gehe viel mehr darum, wie weit die menschliche Intelligenz erweiterbar sei. "Alle 18 Monate verdoppelt sich das Datenvolumen, das wir produzieren. Die menschliche Intelligenz allein reicht heute nicht mehr aus, um diese Datenflut zu bewältigen."

Dieses Datenwachstum sei der Treibstoff der AI-Revolution. Unternehmen müssten jedoch drei Bedingungen erfüllen, bevor sie ernsthaft ins Geschäft mit künstlicher Intelligenz einsteigen könne: Erstens soll ein Unternehmen zunächst die Situationen und Anwendungsfälle identifizieren. Erst danach soll es entscheiden, wo im Unternehmen künstliche Intelligenz am sinnvollsten genutzt werden könne und wo sie den grössten Wert bringe. Zweitens müssten Unternehmen auf eine Rechenleistung zugreifen können, die mit den riesigen Datenmengen umgehen könne. Die dritte Bedingung sei, dass die Sicherheit bei der Verwaltung der Daten gegeben sei.

Blick in die Zukunft

Breton erklärte weiter, dass es bis 2020 weltweit voraussichtlich 40 Zettabytes (40'000'000'000'000'000'000'000 Bytes) an nutzbaren Daten geben werde. Das sei mehr als die Anzahl Sandkörner auf der Erde. Das Datenwachstum sei unter anderem das Ergebnis von der IoT-Revolution und dem Aufstieg der Industrie 4.0. Mit dem exponenziellen Wachstum des Datenvolumens werde die künstliche Intelligenz zur Chance und auch zur Notwendigkeit.

Arnaud Bertrand, SVP, Head of BDS Strategy and Innovation bei Atos gab im Rahmen des Events die Lancierung der neuen Atos Codex AI Suite bekannt. Die neue Software-Suite soll es Datenwissenschaftlern ermöglichen, ihre KI-Anwendungen einfach, effizient und kostengünstig zu erstellen. Zudem sollen Sie damit mehr Wert aus den gesammelten Daten ziehen und neue Geschäftslösungen leichter auf den Markt bringen können. So sollen beispielsweise Simulationen in einer High-Performance-Computing-Umgebung schneller durchführbar sein.

"Diese Software-Suite ist ein weiterer Schritt vorwärts, um unsere Kunden bei ihrer eigenen digitalen Transformation zu unterstützen", sagte Bertrand. "Die Atos Codex AI Suite soll komplexe Funktionen übernehmen in Bereichen wie etwa der Präzisionsmedizin oder der nationalen Sicherheit dank besserer Personenerkennung, intelligenten Städten sowie autonom arbeitenden Rechenzentren."

Mit der Atos Codex AI Suite ist laut Philippe Vannier, Executive Vicepresident Big Data & Security Solutions und Group-CTO die erste Infrastruktur-Agnostik-Lösung auf dem Markt. Mit der Software-Lösung sollen Anwendungen in mehreren komplementären Umgebungen eingesetzt werden können:

Die Atos Codex AI Suite ist gemäss Atos ab dem 3. Juli 2018 verfügbar und könne als eigenständige Software-Plattform oder zusammen mit einer Server-Infrastruktur erworben werden.

Quantum Learning Machine mit doppelter Rechenleistung

Ferner präsentierte Atos die neue Version der Atos Quantum Learning Machine (QLM) an, die leistungsfähiger und skalierbarer sein soll, als ihr Vorgänger. Sie biete die doppelte Leistung sowie die Möglichkeit, physikalische Qubits zu simulieren.

Der Hersteller hatte vor einem Jahr bereits die erste Version der QLM lanciert - nach eigenen Angaben ein kommerzieller Erfolg. Die neue Version der QLM basiert auf einer neuen Computerplattform, die mehr Leistung und Speicherkapazität bietet. Zudem ist sie in der Lage, Beschleuniger zu integrieren, die die Leistung weiter erhöhen.

Diese neue Entwicklung des Atos Quantenlabor verfügt laut dem Unternehmen über erweiterte Hardware-Modellierungsfunktionen. Dies soll es Forschern ermöglichen, die Qubitsimulation näher an die Realität heranzuführen. Quantensimulationen sollen nun vor Ort durchführbar sein und ihre Quantenalgorithmen für zukünftige Quantenbeschleuniger mit echten QPU (Quantum Processor Units) zu entwickeln und zu validieren.

In dem Zusammenhang verkündete Atos einen neuen Vertrag mit der Fachhochschule Oberösterreich. Vom neuen Quantensimulator sollen künftig Professoren und Forscher am Lehrstuhl für Sichere Informationssysteme bei der Analyse und Entwicklung neuer Algorithmen zur Verbesserung kryptographischer Prozesse profitieren.

Die Gewinner der IT Challenge

Im Rahmen des Events veranstaltete der IT-Dienstleister auch die Atos IT Challenge 2018. Dieses Jahr fand der Wettbewerb zum dritten Mal statt. Das Gewinnerteam kommt von der Columbia University und dem Projekt "Behind The Meter". Das Team entwickelte einen Chatbot und eine KI, um angeschlossene Objekte mit Strom zu versorgen. Dies soll die Kosten und den ökologischen Fussabdruck reduzieren. Das Siegerteam erhielt 10'000 Euro und zudem erhält jeder Student die Möglichkeit, entweder ein Praktikum bei Atos zu absolvieren oder gemeinsam mit dem Unternehmen sein Projekt zu entwickeln.

Bereits letzten Oktober hatte Atos Studenten auf der ganzen Welt aufgerufen, bis Ende November 2017 ihre Konzepte zum Thema "Chatbots und AI" einzureichen. Gefordert waren Ideen für einen Prototypen, der künstliche Intelligenz und Konversationsschnittstellen nutzt. Jedes teilnehmende Team sollte zeigen, welche Vorteile ihr Projekt den Menschen bringen oder das Geschäft verändern könnte, wie Atos in seinen Teilnahmebedingungen schrieb.

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