Was Kunden wollen

Diese drei Eigenschaften müssen IT-Partner laut ADP mitbringen

Uhr

Welche Bedürfnisse hat ein IT-Unternehmen an die IT? An Dienstleister? Sebastien Moyon, Director Managed Services von ADP Switzerland, spricht über seine Anforderungen an die IT-Dienstleister der Firma.

Sebastien Moyon, Director Managed Services, ADP Switzerland
Sebastien Moyon, Director Managed Services, ADP Switzerland

Was beinhaltet Ihre tägliche Arbeit und wo kommen Sie mit IT-Dienstleistern beziehungsweise Serviceanbietern in ­Berührung?

Sebastien Moyon: Wir sind hauptsächlich mit unserem IT-Dienstleister in Kontakt, wenn es um Projekte oder Pro­bleme geht. Wir haben immer mehr Aktivitäten rund um die Verbesserung des Geschäftsprozesses, bei denen wir auf die Zusammenarbeit mit unserem IT-Dienstleister angewiesen sind. Daher wird es für IT-Dienstleister immer wichtiger, die eigenen Kunden zu kennen.

Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die Ihre ­IT-Dienstleister mitbringen müssen?

Für ADP sind Proaktivität, Antwortbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein die drei wichtigsten Eigenschaften. Sie sind ausschlaggebend, wenn wir uns für einen IT-Dienstleister entscheiden müssen. Der IT-Dienstleister sollte in seinem Bereich Profi sein und uns Hinweise geben, wenn er merkt, dass es etwas zu verbessern gibt. Wir verlangen, dass der Serviceanbieter sofort bereit steht, wenn es Probleme gibt oder wenn Fragen aufkommen. Zudem sollte er verantwortungsbewusst, genau und sorgfältig arbeiten, damit alles bestmöglich läuft.

Wo kaufen Sie die Komponenten, die Sie benötigen?

Wir kaufen die Komponenten, die wir benötigen, hauptsächlich beim Hersteller direkt ein.

Welche Bereiche Ihrer Unternehmens-IT haben Sie ­ausgelagert?

Wir haben das Facility Management und das Recruitment ausgelagert.

Welche Bereiche würden Sie hingegen nie outsourcen?

Mir fällt kein Bereich ein, den wir nicht outsourcen würden. Früher war Outsourcing sicherlich ein grösseres Problem, mit vielen Bedenken rund um Sicherheit und Produktivität. Insbesondere in der Schweiz gab es lange Zeit Unternehmen, die Outsourcing kategorisch ablehnten. Nach dem Motto: «Willst Du, dass es richtig (und sicher) gemacht wird, mach es selbst!» Das ist inzwischen nicht mehr zeitgemäss. Die Erfahrung hat gezeigt, dass man auch Kernprozesse – wie im Fall unserer Dienstleistungen etwa die Personalabrechnung – heute problemlos und sicher auslagern kann und dass dadurch wichtige Kapazitäten intern frei werden, die für wichtigere Prozesse gebraucht werden können.

Was werden in der nächsten Zeit die grössten technischen Herausforderungen im Bereich IT für Sie sein?

Die grössten Herausforderungen werden sein, Automation zu skalieren und auch bei kleinen Arbeitsprozessen einzuführen. Automations- und Robotertechnik wurden im Arbeitsalltag immer wichtiger. Auch weil viele Leute nach der ersten Aufregung darüber, dass dadurch Jobs verloren gehen könnten, den Nutzen erkannt haben. Nur weil ein Prozess automatisiert abläuft, wird der Arbeiter dahinter nicht obsolet – er kann sich dann wichtigeren und komplexeren Aufgaben widmen. Bisher sind es vor allem gros­se Prozesse und umfangreiche Projekte, die auf Automation umgestellt werden. In Zukunft wird es entscheidend sein, auch kleine Arbeitsschritte nach Bedarf automatisieren zu können.

Wie kann Sie der Handel dabei unterstützen?

Entscheidend ist natürlich der Innovationswille der Lösungshersteller, aber der Handel muss bei solchen Herausforderungen als Bindeglied zwischen Nutzer und Hersteller fungieren. Unsere Partner kennen unsere Bedürfnisse weit besser als die Anbieter und können helfen, individuelle Lösungen vor Ort zu bauen.

Die Redaktion fragt in der "IT-Markt"-Rubrik "Was Kunden wollen", was Unternehmen von ihren IT-Dienstleistern erwarten und wo die grössten Baustellen liegen. Die Auswertung der Interviews der vergangenen drei Jahre zeigt: IT-Dienstleister sollten auf ihre Kunden eingehen, einen Blick über den Tellerrand wagen und ruhig mal etwas mutiger auftreten. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

Webcode
ITM111646