Mit den Zibris-Wild-Zogs auf Töfftour

Burger, Blues und heisse Öfen

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Am vergangenen Samstag hat Disti Zibris zu seiner dritten "Wild Zogs Tour" eingeladen. 22 Motorräder und ein Borgward waren mit Zibris-Chef und Road Captain Mariano Isek unterwegs. Den Abend liessen rund 50 Zibris-Gäste mit Burger, Bier und Blues im Ace-Café in Luzern ausklingen.

Die dicken Regentropfen morgens um neun beim Harley-Davidson-Händler Bixe in Hünenberg verheissen nichts Gutes. Töfffahren bei Regen, das ist die Höchststrafe für jeden Motorradfahrer. "Hätte ich doch meinen Regenschutz für die Zibris-Wild-Zogs-Tour heute einpacken müssen", frage ich mich.

Nein, denn als Valentino vom Bixe-Kundendienst wenige Minuten später mit der weissen 2017er Harley Davidson Street Glide um die Ecke biegt, haben sich die Regenwolken bereits verzogen und die Sonne kommt zum Vorschein. Mit der Street Glide werde ich heute auf der Wild-Zogs-Tour mitfahren. Valentino erklärt die Bedienung des 500-Kilo-Bikes. Tempomat, Navigationssystem, Hifi-System mit USB-Anschluss fürs iPhone. Es fehlt an nichts.

Draufgesessen, Seitenständer eingeklappt, Motor gestartet und der 107-cui-Milwaukee-Eight-Motor blubbert los. 1745 Kubikzentimeter Hubraum verteilt auf zwei Zylinder und acht Ventile sorgen für 91 PS Leistung und 153 Newtonmeter Drehmoment aus dem Drehzahlkeller im neuen Harley-Big-Twin-Dampfhammer.

Auf zum Ace-Café, wo die Wild Zogs warten

Dann geht es los zum Ace-Café in Rothenburg bei Luzern, wo die restlichen "Wild Zogs" - so nennt Zibris die Tour-Teilnehmer - schon zum Frühstück versammelt sind und gespannt auf den Start der diesjährigen Zibris-Wild-Zogs-Tour warten. Das Who-is-who der Harley-Davidson-Modellpalette glänzt auf dem Parkplatz mit einigen Hot Rods um die Wette, die sich heute auch im Ace-Café treffen: Maschine-gewordene Töffträume wie Dyna Wide Glide, Fat Boy, Road King, Sportster, Street Glide. Der Traum jedes Harley-Davidson-Fans ... Aber auch Kawasaki, BMW, Triumph sind vertreten. Den Besenwagen macht ein Borgward Isabella aus den späten 1950er Jahren.

Gestärkt nach einem traditionellen English Breakfast schwingen sich die Tour-Teilnehmer um Punkt zwölf bei fast 30 Grad Sommerhitze auf ihre 22 noch heisseren Öfen.

Tour durch Luzern, Nidwalden, Obwalden und Bern

Los geht es vom Ace-Café Richtung Gotthard, bevor wir in Hergiswil NW die Autobahn verlassen und über Alpnachstad nach Sarnen tuckern. Hinauf fahren wir auf den Glaubenberg und wieder hinunter nach Entlebuch, Schüpfheim, Escholzmatt und über die Kantonsgrenze nach Sumiswald in Bern. Weiter durchs Emmental bis Huttwil, wo nach dreieinhalb Stunden Fahrt ein kaltes Plättchen auf die durchgeschwitzten, durstigen und hungrigen Wild-Zogs-Piloten wartet.

Nach der Pause nehmen wir die letzten 40 Kilometer von total etwa 200 unter die Räder: Willisau, Sursee, Nottwil, vorbei am Sempachersee und zurück nach Rothenburg.

Burger, Bier und Blues

Müde aber glücklich und von der Spätsommerhitze durchbraten verpflegen wir uns im Ace-Café mit Burgern und Bier. Die Zibris-Gästeschar ist auf 50 angewachsen. Für den Blues und Rock 'n' Roll am Abend sorgt Zibris-Mitarbeiter Sven Müller mit seinen 69ers. Sie spielen Songs von Eddie Cochran, Carl Perkins, Bo Diddley, Stray Cats, The Who, Rolling Stones, Reverend Horton Heat. Musik, die zum Leder und Chrom der Motorräder passt.

Scheiden tut weh

Ein erlebnisreicher Tag mit netten Menschen neigt sich dem Ende zu. Der Abschied fällt schwer, denn bald schon heisst es auch Abschied nehmen von "meiner" weissen Street Glide. Mein Rückweg führt zu Bixe in Hünenberg, wo ich den Schlüssel zu meiner Maschine in den Schlüsseltresor werfe. Wer weiss, wann wir uns wiedersehen? Sicher ist, dass wir die Zibris-Wild-Zogs wiedersehen. Spätestens zur vierten Wild-Zogs-Tour im August 2018.

Die weisse Harley-Davidson Street Glide, mit welcher der Autor dieses Textes unterwegs war, stellte die Bixe AG in Hünenberg leihweise für die Ausfahrt zur Verfügung. Vielen Dank.

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