Andrej Massaro im Podium

Diese Trends treiben laut Lancom den Markt für Netzwerktechnik an

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von Coen Kaat

Sie wurden mit viel Pomp angekündigt, aber danach wurde es still um diese Themen. Was wurde eigentlich aus IPv6, Wi-Fi 6 & Co.? Wie es um die Einführung dieser und weiterer Trends steht, sagt Andrej ­Massaro, Country ­Manager Schweiz bei Lancom ­Systems.

Andrej ­Massaro, Country ­Manager Schweiz bei Lancom ­Systems. (Source: zVg)
Andrej ­Massaro, Country ­Manager Schweiz bei Lancom ­Systems. (Source: zVg)

Welche Trends im Netzwerkbereich haben bei den Schweizer Kunden derzeit den höchsten Stellenwert?

Andrej Massaro: Ganz vorne rangiert definitiv das Thema Netzwerksicherheit. Automatisierung, Skalierbarkeit und Flexibilität stehen ebenfalls hoch im Kurs. Als Antwort auf den Fachkräftemangel braucht es Lösungen, die den Betrieb von Netzwerken so effizient und einfach wie möglich machen. Parallel dazu rückt die Frage der digitalen Souveränität, nicht zuletzt durch das revDSG, immer stärker in den Fokus.

Für 2024 wurde das Ende von IPv4 vorausgesagt. Gemäss Zahlen von Google liegt die Adoptionsrate von IPv6 bei knapp 35 Prozent. Wo ­hapert es mit der Umstellung auf den Nachfolger?

Hier muss man differenzieren: Auf der WAN-Seite ist IPv6 längst gang und gäbe, aber relativ unbemerkt im Hintergrund. Im LAN dagegen besteht das Problem der Adressknappheit oft gar nicht oder die operativen Nachteile wie Aufwand und Komplexität überwiegen die Vorteile, sodass es in Praxis noch recht selten anzutreffen ist.

Und wie steht es um die Umstellung auf Wi-Fi 6?

Da sind wird vermutlich noch vor dem Ende der ersten Halbzeit: Wi-Fi 6 steigt weiterhin an. Auch wenn mit Wi-Fi 7 schon die nächste Generation in den Startlöchern steht, wird Wi-Fi 6 und zu einem Teil auch das neue Tri-Band Wi-Fi 6E die dominierende WLAN-Technologie der nächsten drei bis vier Jahre sein.

Was gilt heutzutage im Bereich Netzwerk-Security als State of the Art?

Zero-Trust Netzwerk-Architekturen verändern nachhaltig die Art und Weise, wie wir Netzwerke bauen und betreiben. Das bringt eine Vielzahl von in der Regel cloudgestützten Security-Funktionen mit sich, die Einbrüche und Angriffe auf Netzwerke und lokale oder in Clouds befindliche Ressourcen erkennen und verhindern.

Welche Trends erkennen Sie im Bereich der Automatisierung?

Das grosse Thema ist natürlich KI. Aber auch unterhalb davon, etwa im Bereich der Algorithmik, ist das heute technologisch Machbare noch nicht ansatzweise ausgeschöpft. Ich rechne mit einer echten Automatisierungswelle, die nicht nur die Technologie, sondern ganze Geschäftsprozesse revolutioniert.

Wie kann der Fachhandel in diesem Geschäft bei den (potenziellen) Kunden punkten?

Wir setzen alles daran, das Geschäft unserer Partner einfacher, sicherer und skalierbarer zu machen. Etwa, indem unsere Cloud-Systeme komplexe State-of-the-Art Netzwerksicherheit für Partner und Kunden sehr einfach nutzbar machen oder Netzwerke per Knopfdruck analysiert und optimiert werden können. Dies alles remote und auf Wunsch als monatlicher Service abrechenbar.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Fredy Bader, Swizzconnexx: "Der Fachhandel spielt immer dann eine wesentliche Rolle, wenn es um kompetente Beratung, Installation und Service geht."
  • Daniel Bertolo, Switch: "Die Vereinfachung des Betriebs durch Automatisierung und Orchestrierung steht bei vielen Kunden auf der Agenda."
  • Christoph Dubsky, Devolo: "Zudem kann der Fachhandel spezifische Lösungen anbieten, die den Anforderungen und Budgets der Kunden entsprechen."
  • Dashmir Kasa, Studerus: "Es gibt noch viel Potenzial, die Netzwerke bezüglich Sicherheit und Performance zu optimieren."
  • Hubert ­Rémond, Spie ICS: "Cybersicherheit treibt viele Veränderungen voran, vom Datenschutz bis zur Gewährleistung einer sicheren Konnektivität."
  • Andrea Savoca, Alltron: "Kunden suchen nach Partnern, die auch umfassende Beratung, Implementierung und Support bieten können."
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