Fredy Bader im Podium

Diese Trends treiben laut Swizzconnexx den Markt für Netzwerktechnik an

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von Coen Kaat

Sie wurden mit viel Pomp angekündigt, aber danach wurde es still um diese Themen. Was wurde eigentlich aus IPv6, Wi-Fi 6 & Co.? Wie es um die Einführung dieser und weiterer Trends steht, sagt Fredy Bader, Head of Marketing & Sales sowie Partner bei Swizzconnexx.

Fredy Bader, Head of Marketing & Sales sowie Partner bei Swizzconnexx. (Source: zVg)
Fredy Bader, Head of Marketing & Sales sowie Partner bei Swizzconnexx. (Source: zVg)

Welche Trends im Netzwerkbereich haben bei den Schweizer Kunden derzeit den höchsten Stellenwert?

Fredy Bader: Derzeit haben die Themen Netzwerk-Traffic-Analyse und damit einhergehend das Thema Netzwerk-Security einen hohen Stellenwert. Zudem bekommt das Management aus der Cloud, je nach Kundenanforderung einschliesslich SD-WAN, getrieben durch den Fachkräftemangel, einen immer höheren Stellenwert.

Für 2024 wurde das Ende von IPv4 vorausgesagt. Gemäss Zahlen von Google liegt die Adoptionsrate von IPv6 bei knapp 35 Prozent. Wo ­hapert es mit der Umstellung auf den Nachfolger?

Die Umstellung auf IPv6 bedeutet für die IT-Abteilungen Aufwände und führt während der Umstellung zu Risiken und vermehrten Supportfällen. Ausserdem sehen die meisten Anwender bislang keinen zwingenden Grund für die Umstellung sowie keine wesentlichen Vorteile bei der Verwendung von IPv6.

Und wie steht es um die Umstellung auf Wi-Fi 6?

Wi-Fi 6 bietet neben der höheren Geschwindigkeit und grösseren Reichweite weitere Vorteile, nämlich die Möglichkeit, im 2,4- und 5-GHz-Band mehr Geräte zu verwenden und oft auch eine höhere Stabilität des Wi-Fi-Netzes. Kunden sollten sich daher mit einer Umstellung auf Wi-Fi 6 oder den neueren Standard Wi-Fi 6E, der zusätzlich 6 GHz unterstützt, befassen.

Was gilt heutzutage im Bereich Netzwerk-Security als State of the Art?

State of the Art im Bereich Netzwerk-Security sind Next Generation Firewalls, die unter anderem Sandboxing, Machine Learning und Deep Packet Inspection unterstützen. Seitens der Kunden werden immer mehr Zero-Trust-Netzwerke nachgefragt. Wichtig ist es generell, dass die Security-Lösung zu den Anwendungen und zum Netzwerk des Kunden passt und ein kompetenter Partner in das Lösungsdesign einbezogenen wird.

Welche Trends erkennen Sie im Bereich der Automatisierung?

Neben der Anwendung künstlicher Intelligenz sowie der Verwendung von 5G bei mobilen Anwendungen gibt es einen Trend zu Edge Computing. Immer stärker steigende Datenmengen, die in kürzester Zeit verarbeitet werden müssen, führen dazu, dass die Daten direkt im Edge Device verarbeitet werden müssen.

Wie kann der Fachhandel in diesem Geschäft bei den (potenziellen) Kunden punkten?

Der Fachhandel spielt immer dann eine wesentliche Rolle, wenn es um kompetente Beratung, Installation und Service geht. Insbesondere wenn es um neue Technologien oder grössere Umstellungen im Netzwerk der Kunden geht, kann der Fachhandel durch guten Service und Hilfestellung bei der Auswahl der besten Lösung für die individuelle Kundenanforderung punkten und somit Vertrauen aufbauen.

Die Antworten der weiteren Teilnehmenden des Podiums:

  • Daniel Bertolo, Switch: "Die Vereinfachung des Betriebs durch Automatisierung und Orchestrierung steht bei vielen Kunden auf der Agenda."
  • Christoph Dubsky, Devolo: "Zudem kann der Fachhandel spezifische Lösungen anbieten, die den Anforderungen und Budgets der Kunden entsprechen."
  • Dashmir Kasa, Studerus: "Es gibt noch viel Potenzial, die Netzwerke bezüglich Sicherheit und Performance zu optimieren."
  • Andrej ­Massaro, Lancom: "Als Antwort auf den Fachkräftemangel braucht es Lösungen, die den Betrieb von Netzwerken so effizient wie möglich machen."
  • Hubert ­Rémond, Spie ICS: "Cybersicherheit treibt viele Veränderungen voran, vom Datenschutz bis zur Gewährleistung einer sicheren Konnektivität."
  • Andrea Savoca, Alltron: "Kunden suchen nach Partnern, die auch umfassende Beratung, Implementierung und Support bieten können."
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