Mathias-Ulrich Koch von Datahub sagt, was den RZ-Markt bewegt
Die Grossen haben die Schweiz entdeckt: Google und Microsoft sind mit eigenen Rechenzentren hierzulande vertreten. Aber was bedeutet dies für die kleinen und die lokalen Anbieter? Die Antwort weiss Mathias-Ulrich Koch, CEO von Datahub.

Was muss ein RZ-Betreiber heute bieten, um morgen noch im Geschäft zu sein?
Mathias-Ulrich Koch: Langfristig gewinnen Unique Selling Points, die ausserhalb der eigentlichen Kernkompetenz liegen, vermehrt an Bedeutung. Heute reicht es nicht mehr, eine exzellente sichere Burg zu bauen; man muss ergänzend dazu auch für die entsprechende Infrastruktur zur Burg sorgen. Die Kommunikationswege müssen georedundant und abgesichert auch für die Bedürfnisse internationaler Kunden in einem Paket mit dem Schweizer Datacenter angeboten werden. Aufgrund der gegenwärtig existierenden allgemeinen Sicherheitslage dürfen solche strategischen Entscheidungen bei global agierenden Unternehmen und Institutionen nicht outgesourct werden.
Welche technologischen Trends prägen aktuell den Markt?
Aktuell stehen sichere RZ-Standorte mit hohen Energieeinsparungstechniken und höchstverfügbaren, georedundanten Kommunikationslösungen im Mittelpunkt. Dies mit aus Kundensicht frei skalierbaren Bandbreiten. Denn nur hier sind Einsparungen und zusätzliche Benefits für Kunden zu generieren.
Was sind derzeit die lohnendsten Zielmärkte für RZ-Betreiber?
Für den Schweizer Markt sind dies die Wirtschaftsräume EMEA und APAC. Diese suchen aufgrund ihrer geopolitischen Lage verstärkt sichere Plätze für ihre Daten und Infrastruktur – White Label. Und welches Land steht im Ausland mehr für Sicherheit und Stabilität als die Schweiz?
Wie können sich kleine RZ-Betreiber von den grossen, internationalen Anbietern differenzieren?
Sie können sich durch das Erarbeiten von speziellen Lösungen und USPs für bestimmte Märkte, Branchen oder Regionen Vorteile verschaffen. Ein Beispiel hierfür wäre für den indischen Markt und dessen Solarbranche ein exklusives Datacenter in der Schweiz.
Welche Chancen bietet das RZ-Geschäft für Fachhändler, Integratoren, Systemhäuser?
Wir sprechen immer über Daten, Mengen und den Stromverbrauch. Dies bedeutet ein enormes innovatives Entwicklungspotenzial für die Märkte. In Zusammenarbeit mit Providern, Datacenter-Betreibern und internationalen Kunden lässt sich mit geballter Kraft ein grosses Kompetenzzentrum entwickeln. Von diesem wiederum profitieren gezielt international und innovativ ausgerichtete Beteiligte. Im Zeitalter der digitalen Transformation wichtig und für alle Unternehmen von zentraler Bedeutung sind eine hohe Verfügbarkeit und maximale Flexibilität der IT-Infrastruktur.
Die Antworten der übrigen Podiumsteilnehmer:
Thomas Knüsel, Cyberlink: "Bei der Datenspeicherung wird der Einsatz von Object Storage immer beliebter."
Thomas Liechti, Mount10: "Persönlicher Support wird immer essenzieller aufgrund höherer Anforderungen an die Verfügbarkeit."
Volker Ludwig, E-Shelter: "Grundbedingung ist ein hochsicheres, redundant ausgelegtes und energieeffizientes Rechenzentrumsdesign."
Dieter Moser, CKW Fiber Services: "Der Trend zum Outsourcing von IT-Leistungen wird von den verschiedenen Cloud-Architektur-Varianten überlagert."
Jan-Pieter Nentwig, Interxion: "Je mehr Rechenleistung in die Clouds verschoben wird, desto weniger ausgelastet sind die eigenen Rechenzentren."
Martin Otzenberger, OIZ: "Schweizer RZ-Betreiber mit Datenhaltung in der Schweiz haben einen Vorteil gegenüber internationalen Grossanbietern."
Roger Semprini, Equinix: "Wichtig sind auch mehrere RZ-Standorte, damit sich ein Kunde in verschiedenen RZs aufstellen kann."
Marco Stadler, Green: "Kleine RZ-Betreiber werden sich vermehrt über Services abheben müssen."
Ralph Urech, Data11: "Ergänzende Dienste wie Remote Hands oder Connectivity zu anderen Datacentern, Internet, Cloud werden wichtiger."

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